Alternativen zu Buchs

Alternativen zu Buchs

Dem Buchsbaum haben in den letzten Jahren Pilzerkrankungen wie Krebs und Cylindrocladium, vor allem aber der Buchsbaum-Zünsler so stark zugesetzt, dass viele Sträucher abgestorben sind. Da nicht jeder Gartenbesitzer jährlich mehrmals Pflanzenschutzmittel spritzen möchte, kommen alternative Gehölze in Frage. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie stellen einige Arten vor.

Alternativen zu Buchs

Anforderungen an die Gehölzalternativen

Wie der Buchs sollen die Ersatzpflanzen immergrün, schnittverträglich, winterhart, für Einzelpflanzung, Einfassungen, Hecke und als Formgehölze geeignet sein. Außerdem sollen sie eine Bandbreite von verschiedenen Wuchshöhen bieten. Dies lässt sich durch die Wahl entsprechender Gehölzarten sowie spezieller Sorten bewerkstelligen.

Optisch ähnliche Arten für Einfassungen, niedrige Hecken und Formschnitt

Von Ilex crenata, dem japanischen Hülsenstrauch, sind schwächer wachsende Sorten wie ‘Robustico‘, ‘Dark Green‘, ‘Glory Gem‘ oder ‘Glory Dwarf‘ mit jeweils grünem Laub im Handel. Die Stechpalme Ilex wartet mit „Zwergsorten“ wie ‘Heckenzwerg‘, ‘Heckenstar‘ und ‘Little Rascal‘ auf. Von Berberitze kommt die leicht bedornte Berberis buxifolia ‘Nana‘ in Frage. Die Kriechspindel Euonymus fortunei bzw. Euonymus japonicus bietet neben grünen Sorten wie ‘Green Spire‘ auch weiß- und gelbbunte Varietäten.
Neben dem wintergrünen, schnittverträglichen Liguster ‘Lodense‘ gilt auch die Zwerg-Heckenkirsche Lonicera pileata bzw. nitida ‘Maigrün‘ als Buchsersatz. Beide eignen sich für Einfassungen und kleine Hecken sowie als Kugelformen

Höhere Ansprüche stellen sowohl die niedrig wachsende, schnittverträgliche Heidelbeerart ‘Berry-Bux‘ als auch der spezielle Rhododendron ‘Bloombux‘. Sie vertragen weder volle Sonne noch lufttrockene Gebiete. Da sie zudem saure und feuchte Böden bzw. Substrate benötigen, sind sie vor allem als Kübelpflanzen prädestiniert.

Der Kirschlorbeer ist im weitesten Sinn vor allem als mittel bis stark wachsende Heckenpflanze eine Alternative. Allerdings bringt man Sorten mit größeren Blättern optisch nicht als Buchsersatz in Verbindung. Dies trifft eher für Sorten mit schmalerem Laub wie ‘Otto Luyken‘, ‘Piri‘ und der niedrig bleibenden ‘Mount Vernon‘ zu.

Besondere Einfassungspflanzen

Lavendel, Thymian und das graulaubige Heiligenkraut Santolina kommen neben solitärem Stand auch als Einfassung von Beeten in Betracht. Diese zugleich insektenfreundlichen Pflanzen wünschen trockene, vollsonnige Standorte. Sie sind schnittverträglich, jedoch nicht absolut winterfrosthart. Der deutlich frostsensiblere Rosmarin kann nur in Weinbaugegenden empfohlen werden.

Nadelgehölze als Hecken- und Formgehölze

Verschiedene Sorten von Taxus staffeln die Wuchsstärke der Eibe, die sich als gut schnittverträgliches Gehölz für Hecken und Figurenformen eignet, von Sonne bis leichten Schatten. Zwergformen von Thuja wie ‘Mecki’ und ‘Tiny Tim‘ bilden niedrige Hecken bzw. Einfassungen, jedoch bereiten ihnen trockene Standorte Probleme. Hier kann die kugelförmige Zwergkiefer Pinus ‘Minimops‘ stehen.

Fazit

Für Buchs liegen Alternativen mit breiten Einsatzmöglichkeiten vor. Jedoch gilt es, gewisse Einschränkungen zu beachten oder weitere Erfahrungen mit etwaigen Nachteilen wie Frosthärte in kälteren Regionen Bayerns zu machen. Dort, wo der Buchs noch schadlos steht, sollte er bleiben, denn die beste Alternative zum Buchs ist der Buchs selbst, eventuell in einer anderen Sorte. Vielleicht kristallisieren sich auch in den kommenden Jahren robustere Nachkommen aus Sämlingspopulationen heraus.

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/262882/index.php

Naturgärten: die Alternative zu Schotterflächen

Naturgärten: die Alternative zu Schotterflächen

In den letzten Jahren nahmen Schotter- und Kiesgärten zu. Sie gelten als pflegeleicht – zumindest kurzfristig gesehen. Allerdings tragen sie weder zur Biodiversität noch zur Verbesserung des Kleinklimas bei. Ganz anders – und seit Jahren im Trend – sind naturnahe Gärten, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Gründe für naturnahe Gärten

Die mit vielfältigen Lebensräumen ausgestatteten und ökologisch bewirtschafteten Gärten setzen ein Zeichen gegen die zunehmende Versiegelung und Aufheizung unserer Siedlungsflächen mit Pflaster, Kies und Schotterflächen. Dort stehen oft nur vereinzelte bzw. exotische Pflanzen oder fremd wirkende Formgehölze.
Ein naturnaher, vielseitig gestalteter Garten leistet einen Beitrag gegen den Rückgang von Bienen, Pflanzen- und Tierarten. Ein Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, synthetische Dünger und Torf unterstützt dieses Vorhaben.

Elemente naturnaher Gärten

Ein bestehender Intensivrasen kann durch Verzicht auf Düngung, Rasenherbizide und Bewässerung sowie durch reduzierte Mähgänge ganz oder teilweise in kräuterreiche Wiesenflächen umgewandelt werden. Bei Neuanlagen kommen Wiesenblumen-ansaaten zum Zuge. In großen Gartenflächen erleichtern pflegeleichte Blühstauden für sonnige oder schattige Stellen die Arbeit. Zugleich sorgen sie für Abwechslung im Garten und bieten Insekten Nahrung und Unterschlupf. Das gilt auch für freiwachsende, gemischte Hecken. Ein Übergang zu den Rasen- oder Gartenflächen kann ein Wildstauden- oder Wiesensaum sein.

Anstelle von Nadelgehölzen stehen Laubbäume im Garten. Dabei eignen sich für kleine Gärten Arten, die im Wuchs kleiner bleiben wie Zieräpfel oder Großsträucher wie Kornelkirsche oder Haselnuss. Zwiebelblumen für Frühjahr und Sommer, ungefüllte Einjahresblumen ergänzen das Angebot. Wasserstellen bzw. kleine Teiche sind Voraussetzung für Tiere, die an feuchten Stellen bzw. im Wasser leben.

Der Nutzgarten wird integriert

Gemüse- und Kräuterbeete haben im Naturgarten ebenso ihren Platz wie Beerensträucher und – zumindest schwachwüchsige – Obstbäume. Obstspaliere können zugleich Abgrenzung von Beeten und Zäunen sein. An Wänden und Pergola ranken Wein, Brombeeren oder Kiwis. In den Nutzflächen ist Mischkultur angesagt. Es dürfen auch Ringel-, Kornblumen, Malven, Kräuter blühen. So zeigen Schnittlauch und überwinterte Petersilie hübsche Blüten, welche die Insekten anlocken.

Förderung von Bienen, Insekten und Nützlingen

Durch eine Kombination aus den richtigen Pflanzen, durch Anlegen verschiedener Gartenbereiche, dem Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und dem Angebot an Unterkünften können sich Tiere im Garten ansiedeln. Sie finden Unterschlupf in Stein-, Reisig- und Totholzhaufen, Trockenmauern, Wasserflächen, „wilden“ Gartenecken, über Winter auch in Laubhaufen bzw. nicht abgeschnittenen Stauden.

Vogelhäuser, Schilfrohrbündel, Stängel und Insektenhotels fördern Tiere, wenn sie zweckmäßig sind und an den richtigen Stellen platziert werden. Für Pollen- und Nektar-suchende Insekten sind ungefüllt blühende Pflanzen ganzjährig erforderlich.

Ressourcen schonen

Eigener Kompost ist „Gold“ wert. Als wichtiger Bodenverbesserer liefert er Nährstoffe in organischer Form und sorgt für die Kreislaufwirtschaft im eigenen Garten.
Auch eine extensive Gartenbewirtschaftung hilft Ressourcen zu sparen, z.B. Staudenpflanzungen bzw. Blumenwiesen oder Kräuterrasen anstelle von pflegeintensiven englischen Zierrasenflächen.

Regenwasser wird in verschiedenen Behältern oder der Zisterne gesammelt und wassersparend, am besten am kühlen Morgen, ausgebracht. Heimische Holz- oder Weidenzäune bzw. Steine für Mauern und Platten aus der Region wirken natürlich. Durch kurze Transportwege sind sie umweltfreundlich.

Naturgarten bedeutet nicht Wildwuchs

Unordnung und Wildnis wird durch behutsame, korrigierende Pflegeeingriffe vermieden. Ist der Garten richtig angelegt und eingewachsen, sind die Arbeiten überschaubar. Früher waren die Gärten zu sehr gepflegt. Dabei wurde vielfach Torf und „Kunstdünger“ eingesetzt, sowie Wege mit Herbiziden abgespritzt.
Die heutigen Gartenflächen sind kleiner, parzelliert, abgegrenzt, neuerdings verschottert oder zugepflastert. Daher müssen wir aktiv für Grün und Biodiversität sorgen.

Bedeutung des Gartens steigt

Der eigene Anbau von Obst und Gemüse hat zugenommen. Durch die Corona-Pandemie hat der Garten generell an Bedeutung gewonnen, auch zur Erholung und Entspannung. Freude stellt sich ein, wenn wir Schmetterlinge, Libellen, Hummel, Bienen inklusive Wildbienen erleben, die Vögel ihre Junge füttern, ein Igel durch den Garten streift, Eidechsen die warmen Steine der Gartenmauern oder sonnigen Steinhaufen aufsuchen. Dies alles ist im Naturgarten möglich, nicht jedoch auf Schotter- und Kiesbeeten, die zusätzlich noch mit Schutzfolien unterlegt sind. Sie sehen monoton aus und erhitzen sich stark. Hier fehlen schattenspendende Bäume und das gesamte Grün, welches der CO2-erhöhung entgegenwirkt.

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
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Rosen richtig pflanzen

Rosen richtig pflanzen

Eine Rosenpflanzung ist auf viele Jahre angelegt und bedarf daher gründlicher Vorbereitung:
Neben der Sortenwahl ist die Bodenvorbereitung und die richtige Pflanztechnik Voraussetzung für gesundes Wachstum.

Rosen im Container oder wurzelnackt

Rosen werden sowohl im Topf (Container) als auch ohne Erdballen (wurzelnackt) angeboten.

Wurzelnackte Rosen

Wurzelnackte Rosen sind fast um die Hälfte günstiger als Containerrosen; ihr Kauf lohnt sich daher vor allem bei größeren Stückzahlen. Allerdings ist die Pflanzzeit auf Herbst und Frühjahr beschränkt. Außerdem können Blüte und Belaubung beim Kauf nicht begutachtet werden.

Wurzelnackte Rosen dürfen auf keinen Fall längere Zeit mit offenen Wurzeln herumliegen. Entweder werden sie sofort gewässert und gepflanzt oder bis zur Pflanzung eingeschlagen. Dazu legt man die Pflanzen in eine flache Furche und deckt die Wurzeln mit Erde zu.

Containerrosen

Containerrosen sind teurer, dafür können sie fast ganzjährig, auch in voller Blüte gepflanzt werden.

Pflanzzeit

Pflanzzeit für wurzelnackte Rosen ist von Mitte Oktober bis Ende März, solange der Boden „offen“, d.h. noch nicht oder nicht mehr durchgefroren ist (gelegentliche Nachtfröste sind dabei nicht von Bedeutung). Besonders im Herbst ist der Anwachserfolg hoch: Der Boden ist vom Sommer noch warm und ausreichend Niederschläge sorgen dafür, dass sich rasch neue Wurzeln bilden.

Containerrosen können außer bei Frost und großer Hitze ganzjährig gepflanzt werden – auch während der Blüte. Besonders gut wachsen Containerrosen im Mai, Juni und September an, vorausgesetzt sie werden ausreichend mit Wasser versorgt.

Bei der Pflanzung im Herbst und Winter ist bei Dauerfrost durch Abdecken mit Fichtenzweigen für einen Schutz vor der Wintersonne zu sorgen.

Standortansprüche

Rosen lieben einen sonnigen, luftigen Standort, einige Sorten (z.B. ‘New Dawn’, ‘The Fairy’) gedeihen auch gut im lichten Schatten. Wurzeldruck und Tropfenfall unter Sträuchern und Bäumen vertragen sie dagegen genauso schlecht wie den Hitzestau vor einer Südwand oder Zugluft.

Der Boden sollte vor allem nährstoffreich, durchlässig und locker sein. Ideal sind gut belüftete und mit Humus versorgte Lehmböden.

Ungeeignet als Standort sind Flächen, auf denen längere Zeit Rosen oder andere Vertreter der Familie der Rosengewächse (z.B. Apfel, Zierquitte, Feuerdorn) standen. In diesem Fall ist der Boden „rosenmüde“ und muss entweder großzügig ausgetauscht (mindestens 50 x 50 x 50 cm tief) oder ein anderer Pflanzplatz gefunden werden.

Beetvorbereitung

Die Beetfläche wird zunächst gründlich von Unkraut gesäubert. Das gilt insbesondere für Wurzelunkräuter wie Quecke und Giersch. Dabei sollte man sich gleich vergewissern, dass das Erdreich ausreichend locker ist: Rosen sind Tiefwurzler und nehmen Verdichtungen im Boden übel. Besonders in neu angelegten Gärten findet man häufig durch Baufahrzeuge verdichtete Schichten, die unbedingt mit dem Spaten oder der Grabegabel gelockert werden müssen (mindestens 40 bis 50 cm tief). Bei der Gelegenheit sollten schwere Lehmböden gleich mit Sand vermischt und gelockert werden. Sandige Böden werden durch die Beigabe von Bentonit (Sandbodenverbesserer) bindiger und können mehr Wasser und Nährstoffe speichern.

Eine Düngung ist frühestens im kommenden Jahr nötig, wenn die Rose eingewurzelt ist und kräftig wächst.

Rosen pflanzen

Wurzelnackte Rosen

 

Erster Schritt ist ein Pflanzschnitt: Dazu werden alle schwachen und abgebrochenen Triebe ganz entfernt, die verbleibenden Triebe auf eine Länge von ca. 20 cm eingekürzt und die Wurzeln wenige cm abgeschnitten. Anschließend stellt man die Rosen für einige Stunden in einen Eimer mit Wasser.

Das Pflanzloch wird ungefähr 40 cm tief ausgegraben, die Sohle zusätzlich gelockert. Die Rose kommt so in das Pflanzloch, dass die Wurzeln gerade herunterhängen. Die verdickte Veredelungsstelle zwischen Wurzelhals und grünen Trieben liegt 8 bis 10 cm unter der Erdoberfläche. Damit ist die Rose ausreichend vor Frost und Trockenschäden geschützt (das früher übliche „Anhäufeln“ ist bei dieser Pflanzweise nicht unbedingt erforderlich).
Anschließend wird der Aushub wieder eingefüllt (grobe Schollen zerkleinern und mit Sand und Humus mischen), die Rose dabei immer wieder gerade gerichtet.

Ist das Pflanzloch voll, drückt man die angefüllte Erde einmal ringsherum mit dem Spaten seitlich an die Rosenwurzeln. Es genügt ein sanfter Druck, die Erde sollte nur angedrückt, nicht verdichtet werden. Zusätzlich wird die Rose mit Wasser aus der Gießkanne eingeschlämmt. Der Strahl wird dabei direkt auf die Pflanzstelle gerichtet. Ein bis zwei Gießkannen reichen, damit sich die Erde endgültig setzt. Das anschließende Anhäufeln der Triebe mit Erde (ca. 30 cm hoch) ist ein zusätzlicher Verdunstungsschutz. Die Rosen wachsen besser an.

Containerrosen

Bei Containerrosen beschränkt sich der Pflanzschnitt auf das Entfernen abgebrochener oder abgestorbener Triebe. Die Rose wird zunächst für einige Minuten in einen Wassereimer getaucht bis keine Luftblasen mehr aufsteigen und anschließend ausgetopft. Ist der Topfballen stark verwurzelt, muss der Wurzelfilz zunächst mit einem scharfen Messer gelockert werden. Nur so kann die Rose schnell neue Faserwurzeln bilden.

Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so breit und tief wie der Topfballen sein. Auch bei Containerrosen liegt die Veredlungsstelle (sie befindet sich meist an der Topfoberfläche) nach dem Pflanzen 8 bis 10 cm unter der Erdoberfläche. Andrücken und Angießen erfolgt wie bei wurzelnackten Rosen beschrieben. Das Wässern sollte besonders bei Frühjahrs- und Sommerpflanzung wöchentlich wiederholt werden: Ist der Topfballen erst einmal ausgetrocknet, nimmt er nur schwer wieder Wasser an.
Das Anhäufeln der Rosen mit Erde als Winterschutz ist in den ersten Jahren zu empfehlen. Bei älteren, unempfindlichen Rosensorten reicht dann ein Abdecken mit Fichtenzweigen.

Stammrosen

Auf Stämmchen veredelte Rosen werden sowohl im Container als auch wurzelnackt angeboten. Die Pflanzweise ähnelt im Großen und Ganzen der der niedrigen Rosen. Das gilt es aber zu beachten:

  1. Rosenstämme müssen zeitlebens gestützt werden. Schlagen Sie also zunächst einen Pfahl in das Pflanzloch, an dem der Stamm nach dem Pflanzen festgebunden werden kann.2. Bei Stammrosen befindet sich die Veredlungsstelle direkt unterhalb der Krone. Am Stammfuß sitzt eine weitere Verdickung, die sogenannte „Zapfenschnittstelle“. Die Stammrose wird so gepflanzt, dass die Zapfenschnittstelle ca. 10 cm über der Erdoberfläche bleibt.

    3. Binden Sie den Rosenstamm etwas unterhalb der Krone mit einem Kokosstrick an.

    4. Als Winterschutz wird die Krone mit Vlies eingepackt, wobei das Vlies unterhalb der Veredelungsstelle zusammengebunden wird.

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
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Der Garten im Herbst – Pflege der Stauden und Gehölze

Der Garten im Herbst – Pflege der Stauden und Gehölze

Zum Ende des Gartenjahres erfreuen uns noch späte Blüten von Astern, Rosen und Sommerblumen. Der Herbst kündigt sich mit den ersten leuchtenden Blattfarben an. Dann ist es an der Zeit, an den Schutz empfindlicher Pflanzen zu denken. Viele Stauden und Gehölze müssen auf den Winter vorbereitet werden.

Schutz vor Winterfeuchtigkeit

Einige winterharte Stauden und Gräser sind Steppenbewohner aus Klimabereichen mit trockenen Wintern. Diese Pflanzen leiden bei uns oft unter winterlicher Nässe. Bei ungünstiger Witterung verfaulen die Überwinterungssprosse sehr leicht. Besonders gefährdet sind z. B. Pampasgras (Cortaderia selloana), Fackellilie (Kniphofia spec.) und Palmlilie (Yucca filamentosa).

Hier sollte der Blattschopf im oberen Drittel vor dem Wintereinbruch zusammengebunden werden. Um die Pflanze ist eine ca. 20 bis 30 cm dicke Schicht aus trockenem Laub oder feinem Rindenhäcksel aufzuschütten. Eine Abdeckung aus Fichtenzweigen o.ä. hält die Schicht zusammen. Damit wird das Eindringen der Feuchtigkeit in den Blattschopf verhindert. Gleichzeitig schützt die Auflage gegen Frostschäden. Bereits beim Pflanzen ist darauf zu achten, dass lehmige Böden durch das Einarbeiten von Sand oder Splitt wasserdurchlässiger werden. Das verhindert Staunässe.

Schutz gegen Wintertrockenheit

Sommergrüne Laubgehölze vermindern ihren Wasserbedarf im Winter drastisch, weil kein Laub mehr vorhanden ist. Bei immergrünen Laub- und Nadelgehölzen ist der Wasserbedarf im Winter höher als bei laubabwerfenden Gehölzen. Damit im Verlauf des Winters bei diesen Pflanzen keine Schäden durch Vertrocknen auftreten, ist hier im Herbst gründlich zu wässern. Das ist besonders in Jahren mit geringen Herbstniederschlägen notwendig. Pro m² Pflanzfläche sind ca. 30 bis 40 Liter Wasser erforderlich, um den Wurzelballen durchdringend zu versorgen. Der beste Zeitpunkt hierzu ist Mitte Oktober.

Zu wässern sind:

Koniferen:
Fichte, Kiefer, Tanne, Eibe, Wacholder, Scheinzypresse, Lebensbaum und Zeder

Immergrüne Laubgehölze:
Rhododendron und andere Moorbeetpflanzen, immergrüne Arten von Schneeball, Felsenmispel, Berberitze, Kirschlorbeer und Buchsbaum

Dankbar für eine Herbstwässerung sind auch immergrüne Schlinger wie Efeu, Immergrünes Geißblatt (Lonicera henryi), Brombeere (Rubus henryi) und Kletternder Spindelstrauch (Euonymus fortunei ssp.). Besonders notwendig ist dies, wenn sich die Pflanzen an der Ostseite eines Gebäudes und damit im Regenschatten befinden.

Frostschutz

Viele wertvolle Gartenpflanzen sind in unseren Klimabereichen nicht ausreichend winterhart. Vor allem in Gebieten mit geringen Schneelagen treten häufig Frostschäden auf, denn der beste Winterschutz ist noch immer eine ausreichend dicke Schneedecke.

Immergrüne Gehölze

Sie sind oft frostempfindlich. Rhododendron und andere Moorbeetpflanzen deckt man deshalb zweckmäßig mit Fichtenreisig ab. Für einen entsprechenden Winterschutz sind auch viele Koniferen dankbar. Dies gilt in besonderem Maße für jüngere Exemplare in den ersten Jahren nach der Pflanzung. Dazu zählen besonders die Zedern und einige Scheinzypressen sowie Thuja-Arten. Auch empfindlichere, immergrüne Laubgehölze wie Felsenmispel, Kalmien, Pieris, Feuerdorn, Schneeball und Berberitzen sollten geschützt werden.

Sommergrüne Gehölze

Sie sind meist ausreichend frostfest. In ungünstigen Lagen sollten jedoch Sommerflieder, Hibiskus, Sorten von Ginster, Buschklee, Bartblume, Schönfrucht und ähnliche Arten eine Abdeckung mit Fichtenzweigen erhalten. Gegen besonders harte Fröste ist eine zusätzliche ca. 20 cm dicke Schüttung mit trockenem Laub im Wurzelbereich zu empfehlen.

Beetrosen

Sie sollten im Herbst auf die Hälfte der Trieblänge zurückgeschnitten werden. Die Pflanzen können dann gut mit Erdreich ca. 15 cm hoch angehäufelt werden. Eine zusätzliche Abdeckung mit Fichtenzweigen empfiehlt sich vor allem bei besonders frostgefährdeten Sorten. Der endgültige Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr kurz vor dem Austrieb.

Strauchrosen

Mehrfach blühende Strauchrosen sind je nach Sorte unterschiedlich frosthart. Meist genügt es, wenn die Veredlungsstelle schon beim Pflanzen ausreichend mit Erdreich bedeckt wird. Empfindliche Sorten werden angehäufelt und im unteren Triebbereich zusätzlich mit Fichtenzweigen bedeckt. Ein regelmäßiger Rückschnitt auf die Hälfte der Trieblänge im Herbst ist nicht erforderlich. Bei nicht veredelten Wildarten kann im Regelfall auf Winterschutzmaßnahmen verzichtet werden.

Hochstammrosen

Sie bereiten besondere Schwierigkeiten bei der Überwinterung. Solange die Stämme ausreichend elastisch sind, sollten diese vor dem Wintereinbruch nach dem Laubfall abgesenkt werden. Die Triebe, einschließlich der Veredelungsstelle, werden dann mit Erde bedeckt. Ältere Pflanzen lassen sich nur sehr schwer abdecken, weil Stamm und Triebe nicht mehr ausreichend biegsam sind. In diesem Fall muss die Krone mit Fichtenzweigen eingebunden werden.

Stauden

Aus wintermilden Gebieten sind ebenfalls für eine leichte Laubdecke im Herbst dankbar. Dies gilt besonders für Gegenden mit geringer Schneeauflage. Zu erwähnen sind hier: Japanische Anemone (Anemone japonica), Sonnenblume (Helianthus atrorubens), Pfahlrohr (Arundo donax)

Rückschnitt bei Stauden und Gräsern

Viele Gartenfreunde sind unsicher, ob sie die Samenstände von Gräsern und Stauden entfernen sollen oder nicht. Bei einigen Stauden kommt es durch Selbstaussaat zu einer unmäßigen Vermehrung und Verdrängung anderer Arten. Wertvolle Sorten können durch solche Sämlinge auch in ihrem Bestand gefährdet werden. Folgende Pflanzen sollten deshalb nach der Blüte zurückgeschnitten werden, um die Samenbildung zu verhindern: Goldrute (Solidago-Hybriden), Lupinen (Lupinus polyphyllus), Telekie (Telekia speciosa), Akelei (Aquilegia spec.), Rittersporn (Delphinium-Sorten), Ligularien (Ligularia spec.), Königskerze (Verbascum spec.), Flammenblume (Phlox paniculata), Palmblatt-Nieswurz (Helleborus foetidus), Schafgarbe (Achillea-Arten), Spornblume (Leutranthus ruber), Staudenglockenblume (Campanula-Arten)

Samenstände

Samenstände können aber auch an Schnee- und Raureiftagen den Garten im Winter schmücken. Hier würde ein Rückschnitt den Verlust dieser Wirkung bedeuten. Deshalb erfolgt, soweit überhaupt erforderlich, ein Rückschnitt erst im Frühjahr. Besonders wertvoll sind: Chinaschilf (Miscanthus sinensis), Herbstaster (Aster spec.), Waldschmiele (Deschampsia cespitosa), Mannstreu (Eryngium spec.), Ballonblume (Physalis franchettii), Strandflieder (Limonium spec.), Lampenputzergras (Pennisetum compressum)

Neben den Früchten der Gehölze bieten die Samenstände von Stauden, wenn diese nicht im Herbst zurückgeschnitten werden, Vögeln eine willkommene Nahrungsquelle. Meist handelt es sich um Stauden mit Wildcharakter, die ohnehin bevorzugt im zeitigen Frühjahr zurückzuschneiden sind, z. B.: Kugeldistel (Echinops spec.), Alant (Inula spec.), Hirse (Panicum virgatum), Distel (Cirsium spec.), Staudensonnenblume (Helianthus atrorubens)

Noch ein Hinweis

Der beste Winterschutz bei Gehölzen und Stauden ist die richtige Standortwahl. Wenn einer Pflanze der Boden nicht zusagt, wenn die Lichtansprüche bei der Artenauswahl nicht berücksichtigt werden oder die Feuchtigkeitsverhältnisse nicht stimmen, ist stets mit einer erhöhten Gefährdung zu rechnen. Dies gilt auch, wenn zu spät oder zu reichlich gedüngt wird.

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
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