Gartentipp: Genieße den Tag in der Hängematte

Gartentipp: Genieße den Tag in der Hängematte

Blick in den Garten

Die Ferienzeit rückt näher, doch nicht jeder fährt weg in den Urlaub. Auch der Garten kann ein Ort sein, um Kraft zu tanken und sich zu erholen. Er ist Auszeit vom Alltag und nicht nur mit Arbeit verbunden, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Wandern Sie langsam und bedächtig durch Ihren Garten. Betrachten Sie ihn und bewundern Sie die Vielfalt, die der sommerliche Garten zeigt. Von der Hängematte aus ist der Blickwinkel ein anderer.

Tag der Hängematte

Ja braucht’s denn sowas, fragt der ein oder andere. Am 22. Juli ist „Tag der Hängematte“. Der spätromantische und naturalistische Schriftsteller Peter Hille bringt es auf den Punkt: „Wandere, während du weilst“. So sollten wir es auch gelegentlich im Garten halten und verweilen. An einem gemütlichen Plätzchen auf der Bank, im Liegestuhl oder der Hängematte wandern nur die Augen durch den Garten und betrachten und beobachten. Hier entspannen auch der Geist und die Seele.

Vielfalt und Schönheit des Gartens

Durch die in diesem Jahr oft üppigen Niederschläge gedeihen die Pflanzen prächtig. Besonders Stauden und Gehölze, die im Frühjahr oder letzten Herbst gesetzt wurden, profitieren vom regelmäßigen Regen. Üppig und sattgrün strotzen viele Pflanzen, die sonst oft schon dürr und welk im Sommer stehen. Bestes Beispiel ist der Rasen. Eine grüne Rasenfläche in den heißen und trockenen Sommermonaten war in den letzten Jahren ohne zusätzliche Bewässerung nicht möglich. Wann hatten wir es schon, dass selbst in trockenen Regionen die Wassertonnen im Juli (voll) gefüllt sind?

Selbst Prachtstauden, die in vielen Jahren nur ein mickriges Wachstum hatten, sind zu neuem und kräftigem Leben erwacht z.B. Rittersporn und Phlox. Allgemein zeigt sich der Garten nun in seiner Sommerpracht. Während vor wenigen Wochen in vielen Gärten die Farben lila und rosa dominiert haben, sind es nun oft Gelbtöne, die mehr und mehr in den Blumenbeeten auftauchen. Der Garten befindet sich stets im Wandel. In einem vielfältigen und naturnahen Garten fühlen sich Insekten und andere Tiere wohl.

In den Gemüsebeeten protzen Kürbisse und Zucchini und bedecken große Beetflächen. Nach anfänglichen Wachstumsschwierigkeiten und der Bildung hauptsächlich männlicher Blüten durch die kühlen Temperaturen, können nun durch die warme Witterung fast täglich neue und junge Zucchini geerntet werden. Ausreichend Feuchtigkeit ohne Hitzestress bekommt vor allem den Bohnen gut. Kräftig gewachsen entwickeln sie Blüten und schon bald leckere zarte Hülsen ohne Fäden.

Kleine Schönheitsmakel

Beim genauen Betrachten fallen leider auch weniger schöne Dinge auf. Seien es die nackten Weg- und Ackerschnecken, die durch die feuchte Witterung immer wieder (große) Fraßschäden anrichten oder die unerwünschten Kräuter, die wie andere Pflanzen sehr üppig wachsen. Ernten Sie Him- und Brombeeren sowie Heidelbeeren rechtzeitig, denn die Kirschessigfliege vermehrt sich bei feuchtem und mäßig warmem Wetter besonders schnell. Auch Gurken und Tomaten fühlen sich nicht sehr wohl und werden von Krankheiten befallen. Der Falsche Mehltau mit den gelben Flecken befällt die Gurken und Freilandtomaten zeigen ersten Befall mit der gefürchteten Kraut- und Braunfäule. Vielerorts gab und gibt es keine Ernte von Kirschen, Zwetschgen, Äpfeln und anderem Baumobst, da oft schon die Blüte oder kleine Früchte durch Kälteeinwirkung im Frühjahr geschädigt waren.

Gedankenfabrik Hängematte

Auch im Sommer ist es mal an der Zeit über den Garten zu sinnieren. Im Anblick der momentanen Situation können neue Pläne entstehen. Gewonnene Zeit durch das Wegfallen verschiedener Ernten und damit der Verarbeitung, können Sie anderweitig nutzen. Durch das Entfernen kranker Gurken- und Tomatenpflanzen entsteht Platz für Herbstsalate. Und vergessen Sie nicht, sich auch einmal hängen zu lassen, zu entspannen und zu genießen. Vielleicht hören Sie auch einen Igel, der durch den Garten streift. Betrachten Sie die tanzenden Libellen und lauschen dem Gezwitscher der Vögel.

2024 – Gartentipp 29 – Superfood aus dem Garten

2024 – Gartentipp 29 – Superfood aus dem Garten

Was haben Edamame, Erdnuss, Kulturheidelbeere und Apfelbeere gemeinsam? Sie alle sind besonders wertvoll in der Ernährung und wachsen auch im Garten oder in Kübeln, informieren die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Im Schaugarten an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim wachsen neben altbewährten Pflanzen auch weniger bekannte Obst- und Gemüsearten. Schwerpunkt im Gemüsegarten liegt in diesem Jahr auf Eiweißlieferanten, die in der veganen und vegetarischen Ernährung eine zentrale Rolle spielen.

 

Pflanzliches Eiweiß aus dem Garten

Schon seit ein paar Jahren hat die Edamame (Gemüsesoja) einen Platz im Gemüsegarten. Wie andere wärmeliebende Gemüse kommen die vorgezogenen Jungpflanzen ab Mitte Mai ins Freie. Auch eine Direktsaat im Mai und Juni ist möglich. Einen lockeren und warmen Boden findet sich dann in Beet, Hochbeet oder Kiste. Während des Wachstums benötigt die Edamame Wärme und einen ausreichend feuchten Boden. Hilfreich ist das Mulchen, damit der Boden nicht schnell austrocknet bzw. die Bodenfeuchte erhalten bleibt. Wie auch bei anderen Bohnen darf die Edamame nicht roh verwendet werden. Man kocht die noch grünen Hülsen und palt dann die Kerne aus oder man löst die Körner schon vor dem Kochen aus den Hülsen. https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/2180_-_edamame_bf.pdf

Neu hingegen ist der Anbau von Erdnüssen, ebenfalls eine einjährige Pflanze, ein gesunder Eiweißlieferant und verwandt z.B. mit Erbsen und Bohnen. Anders als beim Gemüsesoja entstehen die Hülsen mit den Kernen (meist sind es zwei) unter der Erde am Wurzelballen. Geerntet wird, wenn sich die Pflanze gelb färbt und welkt. Wichtig ist ein lockerer, möglichst sandiger und humoser Boden, damit sich auch Hülsen in der Erde bilden können. Somit eignet sich diese Gemüseart bevorzugt für Kisten und Kübel bzw. das Hochbeet. Die Erdnuss benötigt im Anbau viel Wärme und wächst daher erst ab Juni draußen an einem warmen, sonnigen und geschützten Platz. https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/2181_-_erdnuss_bf.pdf

 

Blaue Super-Früchte

Vieles haben die Apfelbeere (Aronia) und die Kulturheidelbeere gemeinsam. Beides sind locker aufgebaute Sträucher mit einer Größe von etwa 1,5 m Höhe. Die blauen kugeligen Früchte besitzen wertvolle Inhaltsstoffe. Beim Ernten der Beeren ist es ratsam schneller als die Vögel zu sein. Zuvor jedoch erscheinen die weißlichen Blüten und diese locken viele Insekten an. Erwähnenswert ist zudem die Herbstfärbung in orange und rot. Problemlos lassen sich die Pflanzen in Kübeln/großen Gefäßen über viele Jahre kultivieren. Doch ein paar Unterschiede gibt es auch.

Die Apfelbeere ist ausgesprochen anspruchslos und robust. Allerdings wächst sie sehr langsam. Das kleine Obstgehölz lässt sich auch in Staudenbeete integrieren. Die kleinen blau-schwarzen Früchte besitzen einen sehr herben Geschmack und hinterlassen bei Frischverzehr ein pelziges Mundgefühl. Getrocknet dagegen schmecken sie milder. Die stark färbenden Früchte lassen sich gut als Saft oder in Kombination mit milden Obstsorten als Fruchtaufstrich verwenden. https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/3156a_-_apfelbeere_bf.pdf

Während die Apfelbeere mit dem normalen Gartenboden zufrieden ist, benötigt die Kulturheidelbeere zwingend einen sauren Boden. In einem großen Kübel oder Topf mit saurem Substrat fühlt sie sich deshalb besonders wohl. Anderes als die Waldheidelbeeren benötigt die Kulturheidelbeeren einen Platz an der Sonne. Durch die Vielfalt kann man mit unterschiedlichen Sorten über mehrere Wochen das begehrte blaue Naschobst ernten. https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/3163a_-_heidelbeere_bf.pdf

 

Superfood live

Sie wollen mehr über die vorgestellten Gemüse- und Obstarten wissen und sie kennenlernen? Dann besuchen Sie die LGS Kirchheim bei München und kommen Sie vom 25. bis 31. Juli 2024 zum Stand der Bayerischen Gartenakademie (Stand 12 in der Sphäre Wildnis). Dort können Sie Edamame, Erdnuss sowie Aronia und Kulturheidelbeere live erleben, Früchte oder Aufstriche verkosten und wertvolle Informationen von den Fachleuten der Bayerischen Gartenakademie erhalten.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2024 – Gartentipp 28 – Provence im Garten – der Duft von Lavendel

2024 – Gartentipp 28 – Provence im Garten – der Duft von Lavendel

Lavendel findet man nicht nur auf großen Feldern in Südfrankreich oder in romantischen englischen Gärten. Auch in vielen Hausgärten hat die Pflanze ihren Platz. Besonders in warmen und niederschlagsärmeren Gegenden fühlt sie Lavendel wohl, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Durch die sommerliche Blüte und den würzig-aromatischen Duft der Blüten und Blätter ist Lavendel bei Menschen und Insekten sehr beliebt. Am richtigen Standort ist der Halbstrauch zudem sehr pflegeleicht.

Lavendel-Vielfalt

Von Juni bis August blüht Lavendel und lockt eine Vielzahl verschiedener Insekten an, die sich am reichen Nektarangebot laben. Lavendel blüht nicht nur lila, wobei selbst dieser Farbton von einem blassen Fliederton bis zu einem intensiv dunklen Blauviolett variiert. Es gibt auch Sorten mit rosa oder weißen Blüten. Die Blütenstände selbst können sehr lang, schmal und locker sein oder auch kurz und kompakt. Und auch die mehr oder weniger grau-grünen Blätter zeigen verschiedene Formen und Ausprägungen.

Der Garten-Lavendel Lavandula angustifolia mit einer Vielzahl verschiedener Sorten ist sicherlich am bekanntesten. Durch die unterschiedlichen Blütenfarben (verschiedene blau-lila Töne, weiß und rosa) und Wuchshöhen, die zwischen 25 und 90 Zentimetern liegen, lässt sich die Pflanze in verschiedenen Gartensituationen gut einsetzen. Besonders lange Blütenrispen besitzt der etwa zwei Wochen später blühende Provence-Lavendel Lavandula x intermedia, dessen Farbspektrum ebenfalls verschiedene blau/lila Farbtöne sowie weiß aufweist. Während die beiden vorher genannten Lavendel-Arten den Winter im Gartenbeet überstehen, müssen Schopf-Lavendel (Lavendula stoechas) und Kanarischer Lavendel (Lavandula pinnata) frostfrei überwintert werden.

Lavendel-Garten

Lavendel liebt einen durchlässigen, kalkhaltigen Boden in voller Sonne. Zu viel Bodenfeuchte, vor allem im Winter, verträgt er nicht, da die Wurzeln faulen und die Pflanze abstirbt. Deshalb ist ein gut dränierter Boden wichtig, damit sich keine Staunässe bilden kann. Kombinationspflanzungen mit anderen trockenheitsverträglichen Stauden sind möglich. Bei Kombinationen mit Rosen ist es ratsam, diese schon ein oder zwei Jahre vor dem Lavendel zu pflanzen. Dann sind die Rosen gut eingewurzelt und vertragen die trockenen Phasen, wie der Lavendel sie liebt, besser. Karge Böden verbessern die Winterhärte und intensivieren den Duft des Lavendels. Trotz ausreichender Winterhärte kann jedoch zum Schutz vor intensiver Wintersonne zeitweise eine Abdeckung mit Vlies oder Reisig ratsam sein. Lavendel ist sehr schnittverträglich und eignet sich deshalb auch gut als Beeteinfassung und blühender insektenfreundlicher Buchsersatz.

Lavendel zählt zu den Halbsträuchern. Er zieht nicht wie eine Staude komplett ein, sondern es verbleiben oberirdisch holzige und krautige Pflanzenteile. Jedes Jahr im Frühjahr wird die Pflanze stark, das heißt nur wenig über den verholzten Stellen, zurückgeschnitten. Nach der Blüte, oder auch zur Blütenernte schneiden Sie den Blütenstängel komplett und noch ein bisschen tiefer ab. So bliebt die Pflanze vital und buschig. Verpasst man den Rückschnitt nach der Blüte kann es sein, dass Lavendel sich selbst aussät. Besonders in sehr warmen und trockenen Gegenden kommt es vor, dass Lavendel in Pflasterfugen von Wegen und an Mauerrändern auftaucht. Freuen Sie sich über blühendes Grau.

Lavendelblüten wirken beruhigend auf uns wohingegen der Duft Motten vertreibt. Mit getrockneten Blüten gefüllte Duftsäckchen hängen und liegen deshalb oft in Wäscheschränken. Lavendelblüten (mit Stiel) lassen sich gut trocknen und damit auch lange Zeit verwenden und somit für Trockensträußchen und andere duftende Dinge nutzen. Die graulaubigen Zweige fügen sich zierlich in Wintergestecke ein.

Bis auf den Schopflavendel sind Lavendelpflanzen wahre Insektenmagnete. Gerne besuchen Bienen die Blüten und sammeln Pollen und vor allem Nektar. Da vor allem kleiner bleibende Sorten des Lavendels auch in Gefäßen wachsen, verschönern sie auch Balkone und Terrassen. Sie lassen sich auch mit anderen mediterranen Kräutern oder trockenheitsverträglichen Stauden gut kombinieren und verwandeln den „Blumenkasten“ in ein Insektenparadies.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2024 – Gartentipp 27 – Bunte Beerenzeit

2024 – Gartentipp 27 – Bunte Beerenzeit

Die Erdbeerernte neigt sich langsam dem Ende entgegen. Doch viele weitere Beeren reifen jetzt, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Es schmeckt nach Sommer, wenn man die fruchtigen Beeren frisch vom Strauch nascht.

Him- und Heidelbeeren haben an Beliebtheit gewonnen. Aber auch die vitaminreichen Johannis- und Stachelbeeren sind nicht zu verschmähen. Sie können im Garten ausgepflanzt sein oder in einem großen Gefäß auf Balkon und Terrasse stehen.

Tag des Obstes

Vielleicht kein Zufall, dass der „Internationale Tag der Früchte“ seit 2007 am 1. Juli gefeiert wird. Ansatz war der Gedanke an gemeinsames Essen, vorzugsweise von Obst. Beeren gehören zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung dazu. Der „Früchte-Feiertag“ kann auch für uns Gelegenheit sein, sich mit der Familie oder ein paar Freunden zu einem Obstpicknick zu treffen. Oder ein „Walking Tasting“? Ein bisschen durch den Garten schlendern, ins Gespräch kommen und mal hier und da Früchte naschen. Diese bietet uns der Obstgarten nun reichhaltig.

Beerensträucher und andere Obstgehölze gehören in einen Naturgarten. Die Blüten, die manchmal schon bald im Jahr erscheinen, dienen den Bienen und anderen Insekten als wichtige Nahrungsquelle. Über viele Wochen liefern die verschiedenen Arten Pollen und Nektar. Gleichzeitig werden die Blüten bestäubt und schenken uns wohlschmeckende Früchte.

Sommerliche Beerenernte

Der eigene Garten bietet jetzt reifes Obst in Hülle und Fülle: letzte heißbegehrte rote große Erdbeerfrüchte und kleine Monatserdbeeren sowie köstliche Himbeeren, blaue Heidelbeeren, säuerliche Johannisbeeren in rot, weiß, rosa und schwarz sowie Stachelbeeren mit grünen oder roten kugeligen Früchten. Während einzelne Johannis- und Stachelbeersträucher oft auf einmal geerntet werden, pflückt man die reifen Heidel- und Himbeeren über einen längeren Zeitraum. Mit verschiedenen Sorten lässt sich jedoch auch die Johannisbeersaison von Mitte Juni bis Ende Juli ausdehnen.

Vollreif geerntet sind die Früchte am geschmackvollsten. Ernten Sie jedoch rechtzeitig, bevor Ihnen Vögel zuvorkommen. Ein Vogelschutznetz kann Abhilfe schaffen. Engmaschigere Kulturschutznetze oder Organzabeutel schützen zudem vor möglichem Wespenfraß und Befall durch die Kirschessigfliege. Johannis- und Stachelbeeren sind aufgrund ihrer Säure nicht immer beliebt. Bleiben Sie etwas länger am Strauch hängen, werden sie milder. Frisch verzehrt kommen alle wertgebenden Inhaltsstoffe dieser „Superfruits“ voll dem Körper zugute.

Eine gefüllte Ernte-Schale zeigt uns die Vielfalt des Obstes, auch in der Verwendung. Ganz vorne steht natürlich der Frischverzehr: z.B. Beeren fürs Müsli am Morgen, der Snack in der Brotzeitbox oder den Obstsalat. Beliebt sind Kuchen und Torten mit Früchten (z.B. Heidelbeer-Muffins, Himbeertorte, Johannisbeerkuchen mit Baiser). Kann die empfindliche Ernte nicht sofort verzehrt werden, gibt es verschiedene Konservierungsmöglichkeiten wie Tiefgefrieren oder Verarbeiten zu Fruchtaufstrichen. Die säurereichen Johannis- und Stachelbeeren mit ihrem feinen Aroma eignen sich bestens für Mischungen mit süßeren Früchten wie Erdbeere, Himbeere, Kirsche. Eingefroren als Püree mischt man im Spätsommer mit Trauben, Pflaume oder Mirabelle. Dann lässt sich auch später im Jahr der Sommer mit Sonnenfrüchten ein weiteres Mal genießen.

Beerenobst, besonders auch für kleine Gärten

Beerensträucher benötigen nicht viel Raum und eignen sich auch für Gärten mit wenig Platz. Beerenpflanzen sind pflegeleicht. Sie benötigen oft nur eine Kompostgabe oder einen organischen Mehrnährstoffdünger im zeitigen Frühjahr sowie einen gelegentlichen Auslichtungsschnitt. Dieser erfolgt im Winter oder bei Johannis- und Stachelbeeren auch zur Ernte. Bei den Him- und Brombeeren entfernen Sie nach der Ernte die abgetragenen Ruten. Besonders bei Trockenheit benötigt das Beerenobst ausreichend Wasser, vor allem von der Blütezeit bis zur Ernte. Meist sieht man Johannis- und Stachelbeeren als Strauch. Doch die oft sehr stachligen Stachelbeeren lassen sich von einem Stämmchen leichter ernten. Auch ist es möglich, Fruchthecken mit wenigen Trieben zu ziehen. Diese eignen sich als „beerige“ Abgrenzung zu einem anderen Gartenteil oder zum Nachbarn.

Selbst in einem großen Kübel gedeihen Beerensträucher einige Jahre, auch auf Balkon und Terrasse. In der Regel sind die Pflanzen ausreichend winterhart und liefern über mehrere Jahre frische Früchtchen.

Empfehlenswerte Beerenobstsorten: https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/089918/index.php

Kulturheidelbeeren im eigenen Garten: https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/3163-kulturheidelbeeren.pdf

Erziehung von Johannis-, Stachel- und Jostabeeren als Spindel oder Hecke: https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/erziehung_beerenobst_spindel_und_hecke.pdf

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2024 – Gartentipp 26 – Rosen nach der Blüte pflegen

2024 – Gartentipp 26 – Rosen nach der Blüte pflegen

Die „Königin der Blumen“ schmückt durch ihre große Vielfalt fast jeden Garten. Viele Rosen stehen noch in voller Blüte. Doch hohe Temperaturen und auch starker Regen führen zu einem schnellen Verblühen. Was jetzt zu tun ist, erklären die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Die unterschiedlichen Wuchsformen sowie die verschiedenen Blütenfarben lassen fast keinen Wunsch offen. Insekten besuchen gerne ungefüllte und halb gefüllte Sorten, die Pollen und Nektar bieten.

Sanfter Rückschnitt

Einmalblühende Rosen blühen früher und anhaltender. Wie der Name schon sagt, bringen die Pflanzen keine weitere üppige Blüte hervor. Es kann aber sein, dass vereinzelte Nachblüher erscheinen. Ansonsten freut man sich über eine reiche Hagebuttenpracht.

Bei mehrmals blühenden Rosen greifen Sie zur Schere. Schneiden Sie jedoch nicht sehr tief, nur bis zum nächsten voll ausgebildeten Blatt. Dann erscheinen die Nachblüten im August und September schneller. Besonders an alten und historischen Rosensorten haben sich manchmal schon kleine Seitentriebe gebildet, an denen bereits neue Blütenknospen angelegt sind. Damit ist der Schnitt vorgegeben. Es wäre schade, wenn man diese jungen Blütentriebe entfernt.

Leider ist manche Rose nicht mehr ganz makellos. Gelegentlich findet man erste Schadsymptome. Sei es Echter Mehltau oder Sternrußtau, hier empfiehlt es sich befallene Pflanzenteile großzügig zurückzuschneiden, um mehr Luft und Licht in die Pflanze zu bringen sowie die Krankheiterreger zu entfernen. Welke Triebe werden durch Rosentriebbohrer verursacht, die sich in die Triebe einbohren und schließlich zum Welken und Absterben führen. Auch hier sollten Sie großzügig zurückschneiden. Entfernen Sie zudem alte Blütenblätter, die durch Regen auf den Laubblättern kleben. Das sieht nicht nur unschön aus, hier kann sich durch Feuchtigkeit Grauschimmel (Botrytis) bilden. Durch die wiederholten Niederschläge sind die Rosen allgemein sehr kräftig gewachsen, so dass der Rückschnitt und auch möglicherweise leichtes Auslichten – vor allem im Inneren des Strauches – nötig sind. Dies beugt verschiedenen Krankheiten vor.

Nährstoffe und Wasser

Meist ist eine einmalige Düngung der Rosen im Frühjahr ausreichend, besonders dann, wenn es sich um einen Langzeitdünger wie Kompost oder andere organische Dünger handelt. Verfärben sich die Blätter während oder nach der Blüte hell und man hat das Gefühl, dass die Pflanze Hunger leidet und nicht mehr wüchsig austreibt, kann jetzt noch nachgedüngt werden. Flüssigdünger oder in Gießwasser aufgelöste mineralische Dünger wirken schnell. Achten Sie darauf, dass bei einer späten Düngung (nach Mitte Juli) die Triebe bis zum Spätherbst und Winter oft nicht mehr richtig ausreifen und frostempfindlich sind.

Stehen Rosen schon mehrere Jahre auf ihrem Platz, haben sie ein weit- und tiefreichendes Wurzelwerk gebildet. Das erleichtert das Bewässern bei Trockenheit. Gießen Sie dann im Wurzelbereich lieber weniger oft, also nur alle ein bis zwei Wochen, und dafür aber durchdringend.

 

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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