2022 – Gartentipp 50 – Keine Holzasche für den Garten

2022 – Gartentipp 50 – Keine Holzasche für den Garten

Wenn es draußen dunkel und ungemütlich nass-kalt ist, genießen wir die Wärme in der Wohnung. Aufgrund steigender Preise für Heizöl, Gas und auch Strom wird wieder vermehrt auf das Heizen mit Holz gesetzt. Dabei fällt Asche an, doch wohin? Die Experten der Bayerischen Gartenakademie erklären, warum sie von dem Ausbringen im Garten abraten.

Immer wieder wird das Streuen von Holzasche im Garten empfohlen. Doch unproblematisch ist das nicht, auch wenn sie von naturbelassenem Holz stammt.

Eigenschaften von Holzasche

Befürworter schätzen die Nährstoffe, die in der Asche enthalten sind, wie Calcium, Magnesium, Phosphor und vor allem viel Kalium. Der sehr hohe pH-Wert (11 bis 13) kann versauerte Böden neutralisieren. Außerdem bleibt alles im Naturkreislauf. Doch so einfach ist es nicht: Die Nährstoffe kommen teils in sehr hohen Mengen vor (z.B. Kalium) und daher besteht die Gefahr einer Überdosierung.

Asche enthält neben wertvollen Nährstoffen auch eine Menge Schadstoffe wie Arsen, Cadmium, Blei, Zink, Quecksilber, Chrom und Kupfer, auch in der Asche unbehandelter Bäume. Über viele Jahre hinweg haben die Bäume mehr oder weniger diese Stoffe aus der Luft und dem Boden aufgenommen, abhängig vom Standort. Bei der Verbrennung werden die anorganischen Teile der Stoffe nicht zerstört und man findet sie konzentriert in der Asche. Auch entstehen durch den Verbrennungsprozess neue Schadstoffe wie Chromate, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Dioxine. Man kennt also die Schadstoffgehalte der eigenen Asche nicht.

Was rät die Bayerischen Gartenakademie?

Es gibt keine Empfehlung für Holzasche, auch nicht von naturbelassenem Holz aus dem Garten oder Wald. Kaum jemand kennt die enthaltenen Schadstoffe und die Vorbelastung des Gartenbodens. Holzasche kann Schwermetalle und andere Schadstoffe in hohen Konzentrationen enthalten. Diese gelangen unweigerlich in den Boden, sodass man die unerwünschten Substanzen auch in Obst, Gemüse und anderen Pflanzen finden wird. Holzasche besitzt einen sehr hohen pH-Wert, meist zwischen 11 und 13. Böden, die schon einen pH-Wert von sieben und höher aufweisen, würden nur noch alkalischer werden. Dies fördert wiederum Mangelerscheinungen, da wichtige Spurennährstoffe, wie Eisen, im Boden festgehalten und von den Pflanzen nicht aufgenommen werden können. Die feinen Bestandteile des Aschestaubs gefährden durch das Einatmen den Anwender. Zudem waschen sie sich bei Regenfällen schnell aus und gelangen dann ins Grundwasser.

Die private Verwertung von Holzaschen unterliegt dem Bundes-Bodenschutzgesetz. Das besagt, dass keine schädlichen Bodenveränderungen erfolgen dürfen. Die Schadstoffe in der Asche werden zur Gefahr durch den Verzehr von Pflanzen und Früchten, an denen oberirdisch Aschepartikel haften oder die Schadstoffe aus dem Boden aufgenommen haben.

Verteilen Sie deshalb keine Holzasche im Garten oder auf dem Kompost, auch nicht in kleinen Mengen! Entsorgen Sie Ihre erkaltete Holzasche über die Restmülltonne! Dazu lagern Sie die Asche erst in einem Blecheimer oder in einem anderen geeigneten nicht brennbaren Gefäß und auf einer nicht brennbaren Unterlage. Nach etwa 48 Stunden oder mehr ist die Asche ausreichend kalt und kann endgültig über die Restmülltonne entsorgt werden.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2022 – Gartentipp 49 – Der Boden – unser wichtigstes Gut

2022 – Gartentipp 49 – Der Boden – unser wichtigstes Gut

Wir freuen uns über blühende Gärten und reiche Obst- und Gemüseernten. Die Grundlage dafür bildet der Boden, auf dem alles wächst. Der Weltbodentag, jährlich am 5. Dezember, rückt diese wertvolle Ressource in den Mittelpunkt. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie wissen, dass Bodenpflege für eine fruchtbaren Boden wichtig ist.

Wenn es im Garten üppig grünt, blüht und fruchtet, gerät der Boden als Grundlage allen Pflanzenwachstums und damit des menschlichen Lebens oft aus dem Blick. Im Herbst und Winter rückt er sichtbar in den Vordergrund.

Der Tag des Bodens – Weltbodentag

Die Internationale Bodenkundliche Union ernannte 2002 den 5. Dezember zum Weltbodentag. Der Tag des Bodens findet jährlich statt. Dieser Aktionstag möchte die Bedeutsamkeit des Bodens, als wichtige natürliche Ressource fördern. An diesem Tag wird in Deutschland auch der „Boden des Jahres“ durch das „Kuratorium Boden des Jahres“ veröffentlicht: z.B. 2022 ist es der Tonboden (Pelosol), 2021 waren es der Lössboden, 2020 der Wattboden und 2017 der Gartenboden.

Der Boden-Schatz

Der Boden ist sehr komplex, auch wenn er nur ein dünner Teil der äußersten Erdkruste ist. Gewachsener Boden ist kein totes Material. Er ist ein lebendiges System mit vielen verschiedenen Eigenschaften, die sich gegenseitig beeinflussen. Ständig geschehen biologische, physikalische und chemische Prozesse. Ausgangsgestein, Witterung und Bodenlebewesen haben auf den Boden ebenso Einfluss wie abgestorbene Pflanzenteile, die den Humus bilden.

Nicht immer wird unser Boden pfleglich behandelt und manchmal zeigen Wachstumsstockungen Bodenprobleme auf. Dann ist eine langwierige Bodenbearbeitung und –pflege nötig, um wieder einen gesunden Bodenaufbau zu erhalten. Gut strukturierte, belebte Böden filtern und speichern Wasser und Nährstoffe, sie bieten den Pflanzenwurzeln Räume zum Durchwurzeln. Sie besitzen ein reiches Bodenleben, das den Boden fruchtbar macht und erhält.

Unser Gartenboden

Der Gartenboden entstand durch das gärtnerische Arbeiten der Menschen über einen langen Zeitraum. Der oft höhere Humusgehalt und eine reiche Durchsetzung mit Bodenlebewesen sind grundlegend für die Bodenfruchtbarkeit. Zur Pflege eines Gartenbodens und damit zum erfolgreichen Gärtnern gehören Bodenbearbeitung, aber auch (organische) Düngung, Gießen, Mulchen und Bepflanzung zum richtigen Zeitpunkt und im angemessenen Ausmaß. All dies fördert nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern auch das Bodenleben und somit die Ertragskraft insgesamt. Das Ziel des Freizeitgärtners sollte es sein, den Boden als wertvolle Ressource zu schützen und zu erhalten.

 

Das Bodenleben

Der Boden ist voller Leben. Es reicht von gut sichtbaren Regenwürmern über kleine Springschwänze (Collembolen) zu verschiedenen Mikroorganismen und auch Bakterien und Pilzen. Sie alle sind wichtig für einen fruchtbaren Boden. Als Beispiel Regenwürmer: Durch ihre Grabtätigkeit verändern sie aktiv das Bodengefüge. Sie fressen organisches und mineralisches Material, was als wertvoller und stabiler Ton-Humus-Komplex ausgeschieden wird und auch bei stärkeren Regenfällen noch stabil bleibt. Manche Regenwurmarten ziehen organisches Material wie Laubblätter, Erntereste oder Stroh in tiefere Bodenschichten ein, wo es sich schneller abbaut und Nährstoffe für die Pflanzen liefert. Durch das von Regenwürmern gebildete weitreichende Röhrensystem, wird der Boden durchlüftet und die Sauerstoffversorgung der Pflanzenwurzeln verbessert. Regenwasser versickert bis in tiefere Schichten und verhindert Bodenabschwemmung und Verschlämmung. Vor allem schwere Böden profitieren von den Regenwürmern. Regenwürmer sind fast das ganze Jahr im Boden aktiv. Optimal sind Bodentemperaturen zwischen 10 und 15 Grad, wie wir sie im Frühjahr und Herbst vorfinden. In dieser Zeit vermehren sich die zwittrigen Tiere durch Eikokons. Wird es im Sommer zu heiß und trocken, verharren die Würmer zusammengerollt tief in der Erde. Auch im Winter gehen sie in eine Ruhephase, wenn die Bodentemperaturen sinken. Falls Sie den Gartenboden umgraben, tun Sie dies erst ganz spät im Jahr, um die Tiere zu schonen.

Das Falllaub im Garten

Fallen Blätter von Bäumen und Sträuchern, so können sie meist auch dort verbleiben. Sie bedecken den Boden und schützen ihn vor starker Kälte. Als dickere Schicht unterdrücken sie aufkeimende Unkräuter. Ein Zuviel an Blättern können Sie in dünnen Lagen zwischen den Pflanzen der Staudenbeete oder auf dem abgeräumten Gemüsegarten verteilen. Neben dem Winterschutz für Pflanzen sind Laubblätter auch Nahrung für Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Diese zersetzen die Laubmasse und geben Nährstoffe frei, die von den Pflanzen in der nächsten Gartensaison genutzt werden.

Die Bodenprobe

Die richtige Ernährung der Pflanzen sorgt für gutes Wachstum und Pflanzengesundheit. Eine Bodenprobe in der kalten Jahreszeit, wenn die Beete leergeräumt sind, gibt Aufschluss, welche Nährstoffe im Boden vorhanden sind oder im nächsten Vegetationsjahr zugeführt werden sollen. Eine Bodenuntersuchung muss nicht jedes Jahr durchgeführt werden, da sich die Nährstoffgehalte wenig verändern. Im Gemüsegarten jedoch, wo einige nährstoffbedürftige Pflanzen stehen und zusätzlich gedüngt wird, ist eine Probenahme etwa alle fünf bis sieben Jahre zu empfehlen. Empfehlenswert ist die Bodenanalyse auch bei einer Neuanlage des Gartens. Die Bodenprobe ist ein wichtiger Check, um den eigenen Gartenboden kennenzulernen, damit bodenschonend und fachgerecht gehandelt werden kann.

Die Standard-Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über Bodenart, Phosphat- und Kalium-Werte sowie den pH-Wert (Säuregehalt des Bodens). Oft lässt man Magnesium-Wert und Humusgehalt zusätzlich untersuchen. Der Humusgehalt zeigt an, wieviel organische Substanz sich im Boden befindet. Bei intensiver Nutzung baut sich Humus ab und setzt Nährstoffe frei, die den Pflanzen als Dünger dienen. In der Regel wird der Stickstoffgehalt im Boden nicht mit analysiert, da er sehr veränderlich ist.

Hier finden Sie alles Wichtige zur Düngung:

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/duengungsbrosch%C3%BCre_bericht_2.pdf

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2022 – Gartentipp 48 – Mystische Pflanze in der vorweihnachtlichen Dekoration – die Mistel

2022 – Gartentipp 48 – Mystische Pflanze in der vorweihnachtlichen Dekoration – die Mistel

Die grünen Zweige mit den weißen Beeren schmücken in der Advents- und Weihnachtszeit Türeingänge und Gestecke. In Großbritannien gibt es am 1. Dezember sogar einen Mistelzwei-Tag. „Kaum eine Pflanze ist so mystisch und so beliebt in der Weihnachtszeit wie die Mistel“, sagen die Experten der Bayerischen Gartenakademie, „doch sie bereitet teilweise auch Probleme“.

Bei Spaziergängen durch die Landschaft entdeckt man die Misteln an den Naturstandorten. Hoch oben in den Bäumen sitzend fallen sie auf: grüne kugelige Gebilde in den sonst kahlen Gehölzen.

Die Mistel – mystischer Sympathieträger

Der besondere Wuchs und die im Dezember reifenden Beeren machten die Mistel schon vor Jahrhunderten interessant. So ist sie Heilpflanze, soll Böses fernhalten und Glück bescheren. In der Advents- und Weihnachtszeit gilt die Pflanze mit ihren grünen Blättern auch heute noch als Zeichen des Friedens und des Glücks, wo doch sonst alles grau und trist erscheint. Häufig findet man die Mistel nun aufgehängt an Hauseingängen oder in anderen weihnachtlichen Dekorationen.

Die Mistel – botanische Besonderheit

Misteln sind sogenannte Halbschmarotzer. Mit Saugorganen (Haustorien) setzen sie sich am Gehölz fest und nehmen so Wasser und gelöste Nährsalze von der Wirtspflanze auf. Mit ihren grünen Blättern betreibt die wurzellose Mistel jedoch selbständig Fotosynthese.

Man unterschiedet die Misteln (Viscum) nach ihren Wirtsbäumen: Tannen-Mistel, Kiefern-Mistel und Laubholz-Mistel. Die bei uns häufigste Mistel ist die Laubholz-Mistel oder auch Weißbeerige Mistel (Viscum album), die als einzige reinweiße Beeren besitzt. Man findet sie auf Obstbäumen (vor allem Apfel und Birne), aber auch auf Weide, Pappel, Weißdorn, Hasel, Robinie, Birke, Hainbuche, Linde und Ahorn.

Die Mistel ist zweihäusig: sie besitzt getrennte männliche und weibliche Blüten auf verschiedenen Pflanzen. Im März und April öffnen sich die unscheinbaren, gelben Blüten. Nach der Bestäubung, meist durch Fliegen, reifen bis zum Winter an den weiblichen Pflanzen die kugeligen und giftigen Beeren heran. Vögel fressen die Früchte gern und sorgen so für die Verbreitung. Entweder kleben Beeren(teile) am Schnabel und werden später am Wirtsbaum abgestreift oder die Tiere scheiden die unverdauten Samen aus, die aufgrund ihres umhüllenden klebrigen Schleims an den Ästen hängen bleiben. Bis sich eine imposantes kugelige Mistel-Pflanze im Baum entwickelt hat vergehen viele Jahre.

Zunächst bilden die Samen Haftscheiben, bevor sie nach weiteren Monaten in das Holz des Wirtsbaumes dringt. So bleibt die Mistel das erste Jahr meist unbeachtet am und im Baum. Erst nach einem oder zwei weiteren Jahren bricht die Mistel dann mit ihrem ersten Trieb und Blatt nach außen. Und auch dann wächst die Mistel sehr langsam und bildet jedes Jahr nur eine Verzweigung mit einem Blattpaar. Wer von seinem Baum „ernten“ möchte braucht also Geduld. Und um immer wieder ernten zu können pflückt man nicht alle Triebe weg, sondern immer nur wenige Verzweigungen.

Die Mistel – ein Problemfall?

Misteln treten immer häufiger auf. Gerade jetzt sieht man manche Bäume dicht mit den grünen Büschen besetzt. Möglicherweise sind es klimatische Veränderungen mit langen Trockenperioden, die die Wirtspflanzen schwächen und dadurch anfälliger für verschiedene Krankheiten und Schädlinge und auch für diese Halbschmarotzer machen.

In der Regel kommt ein gesunder und wüchsiger Baum gut mit dem Befall von einzelnen Misteln zurecht. Bei stärkerem Befall können die Äste brüchig werden und schließlich die Bäume absterben. Ebenso kann die Wüchsigkeit der Bäume reduziert sein, der Ertrag bei Obstbäumen sinken und schließlich ausbleiben. Auffallend ist die Verbreitung der Mistel auf vernachlässigten Obstbäumen und in wenig gepflegten Streuobstwiesen. Der Baumpflege ist also mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Da die Mistel sehr langsam wächst hilft auch schon das regelmäßige Wegschneiden und Abbrechen der Mistelteile beim Baumschnitt, um die Verbreitung und Vermehrung einzudämmen. Um jedoch die Mistel nachhaltig zu entfernen, müssen größere Schnittmaßnahmen ins gesunde Holz durchgeführt oder befallene Äste abgeschnitten werden.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2022 – Gartentipp 47 – Adventszeit mit Naturmaterialien

2022 – Gartentipp 47 – Adventszeit mit Naturmaterialien

Advent 2022 – in diesem Jahr dauert die besinnliche Zeit fast ganze vier Wochen. Man macht es sich gemütlich und dekoriert weihnachtlich. Im Garten oder bei Spaziergängen findet man viel, was sich für eine Dekoration mit Naturmaterialien eignet, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Aufgrund der letzten milden Herbstwochen bietet die Natur noch eine Menge Material für weihnachtliche Arrangements und Dekorationen. Lassen Sie sich inspirieren, wenn Sie allein oder mit der Familie draußen unterwegs sind.

Kränze für den Advent

Noch keinen Adventskranz? Ganz schnell geht es mit langen Efeuranken. Diese werden in großen (oder kleineren) Bögen immer wieder umeinander geschlungen. Je mehr Ranken verwendet werden, umso dicker wird der Kranz. Das Grundgerüst ist schnell fertig und kann nun z.B. mit Schleifen, Hagebutten, bunten Blättern, unterschiedlichen Zapfen und Kugeln geschmückt werden. Je kühler der Efeukranz steht, umso länger hält er frisch. Doch mit ein paar Handgriffen ist auch wieder ein neuer gebunden. Aufgrund der weichen Ranken lassen sich recht kleine und Türkränze formen. Auch Ranken von Wilder Clematis oder Wein lassen sich verwenden. Soll es aufwendiger sein, binden Sie einen „richtigen“ Kranz. Verwenden Sie verschiedene Immergrüne, benötigen sie nur wenig zusätzliche Dekoration, denn das Gebinde wirkt durch die unterschiedlichen Grüntöne und Benadelungen/Belaubung sehr lebendig. Besonders lange haltbar sind Eibe, Wacholder, Lebensbaum und Buchs. Und wer sagt, dass die Kerzen auf den Kranz gesteckt sein müssen? Dekorativ sind auch Kerzen, die innerhalb eines großen Kranzes stehen.

Einfache und schnelle Dekorationen im Advent

Ganz schnell und einfach lässt sich mit Zapfen dekorieren. Entdecken Sie die große Vielfalt: kleine Erlenzapfen bis zu sehr großen Kiefernzapfen. Besonderheiten sind sicherlich die Zapfen der Sumpfzypresse. Aber auch Lärche, Scheinzypresse und Douglasie besitzen schöne Zapfen. Echte Tannenzapfen findet man nicht, denn bevor sie zu Boden fallen haben sie sich in einzelne Schuppen gelöst. Zapfen können einzeln dekoriert werden, mit Gold besprüht, an Bändern oder Schnüren aufgehängt oder auch nur in einer großen Glasvase gesammelt werden. Kombiniert mit einer kleinen Lichterkette oder mit Glaskugeln, erstrahlt das Gefäß in weihnachtlichem Glanz.

Und es gibt noch mehr: Moos, Flechten, bizarre kahle Zweige besetzt mit Hagebutten oder Schlehen, Samenstände von Stauden und Clematis…… so vieles lässt sich für eine natürliche adventliche Dekoration verwenden. Mit Licht und Kugeln kombiniert wirkt es besonders festlich. Oder denken Sie an die Zieräpfel. Die Klein-Bäume oder Sträucher hängen besonders dieses Jahr voller Apfelfrüchtchen. Diese sind noch nicht durch Frost geschädigt und halten deshalb lange. Die Mini-Äpfel, die durch ihre Form und Farbe kleinen Christbaumkugeln ähneln, lassen sich sehr vielseitig verwenden. Ganz einfach geht es, wenn man Fruchtzweige schneidet und sie in eine Vase stellt. In Kombination mit dem Grün von Nadelgehölzen wie Eibe und Tanne kommen die Früchte besonders zur Geltung. Befinden sich noch Flechten am Ast der Zieräpfel unterstreicht dies die Natürlichkeit. Abgeschnittene Fruchtbüschel schmücken Kränze und Gestecke.

Scharfe Dekoration für Advent und Weihnachten

Weihnachtsschmuck mit getrockneten Chili-Früchten? Die sehr scharfe Sorte ‘Lila Luzy F1‘ trägt den Sommer über kleine Früchte in den Farben lila, gelb, orange und schließlich rot. Die etwa drei Zentimeter großen kompakten Früchte trocknen schon gut an der Pflanze ein oder man trocknet sie zum Zeitpunkt der Rotfärbung. Durch das intensive und anhaltende leuchtende Rot, auch anderer Chili-Sorten, erleben Weihnachtsdekorationen eine neue „Schärfe“.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2022 – Gartentipp 46 – Rosen im Herbst-Garten

2022 – Gartentipp 46 – Rosen im Herbst-Garten

Wer sagt, dass Juni der Rosenmonat ist? Im Herbst zeigen sich noch viele Rosen von einer sehr schönen Seite. Späte Blüten und Hagebutten schmücken jetzt den herbstlichen Garten, schwärmen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Die Rose gehört in jeden Garten. Dank ihrer Vielgestaltigkeit lässt sie sich in großen und kleinen Gärten verwenden. Dort erfreut sie uns mit wunderschönen Blüten, teilweise mit Früchten, und oftmals auch mit einem unvergleichlichen Duft.

Blütenschönheiten im Herbst

Niederschläge im Spätsommer und Frühherbst haben den Garten aufleben lassen, so dass neben späten Astern und filigranen Gräsern jetzt vereinzelte Blüten von öfterblühenden Rosensorten den Garten schmücken. Und wie kräftig sind nun die Farben. Viele Kulturrosen-Sorten behalten ihre grünen Laubblätter sehr lange, manchmal über den ganzen Winter hinweg. Wildrosen hingegen verlieren in der Regel das Laub im Herbst.

Jetzt zeigt sich, welche Rosensorten besonders robust sind und noch eine Vielzahl grüner Blätter besitzen. Pflanzen, die trotz Blüten blattlos stehen oder deren Blätter dunkle Flecken aufweisen, sind häufig mit dem Sternrußtau befallen. Entfernen Sie erkrankte Blätter von der Pflanze und auch vom Boden, jetzt oder spätestens vor Austrieb im Frühjahr. Werden die Rosen immer wieder von dieser Pilzkrankheit befallen, empfiehlt sich eine Neupflanzung mit robusten Rosensorten.

Hagebuttenrosen – Nutzen für viele

Wenn viele Gehölze ihr Laub verloren haben und sich der Garten allmählich auf den Winter vorbereitet, entdeckt man die Hagebutten (Rosenfrüchte) an den mehr oder weniger stacheligen Trieben. Einfach blühende und einmalblühende Rosensorten entwickeln oft besonders schöne Hagebutten; doch auch manche gefüllte Rose trägt Früchte. Hagebutten können sehr vielfältig sein. Üblicherweise sind sie rot. Aber es gibt auch Rosensorten, die schwarze oder orangefarbene Früchte ausbilden. Die Hagebuttengröße kann je nach Sorte und Art sehr unterschiedlich sein: manche sind klein mit einem Durchmesser von einem halben Zentimeter, andere Früchte werden bis zu drei Zentimeter groß. Sie hängen einzeln oder in Büscheln. Auch die Fruchtform unterscheidet sich: kugelig, länglich, birnen- oder flaschenähnlich. Nicht nur starkwachsende Wildrosen bilden schöne Hagebutten aus, auch Gartenrosen zeigen im Herbst ihre attraktiven Früchte. Schneiden Sie bei öfter blühenden Rosen den Flor gleich nach der ersten Blüte leicht zurück. Den zweiten Blütenflor belassen Sie und erhalten so später die Hagebutten.

Zur Herbstdekoration gehören Hagebutten dazu. So schmücken sie das Haus oder auch Terrasse und Balkon. Doch erfreuen Sie sich auch an den Früchten im Garten, denn sie sind später Nahrung in der kalten Jahreszeit. Nicht nur verschiedene Vögel, auch andere Tiere schätzen die Rosensträucher als Futterquelle in der sonst nahrungsarmen Herbst- und Winterzeit. Im dichten Geflecht stacheliger Triebe suchen Vögel Unterschlupf.

Pflanzzeit für Rosen

Lust auf Rosen? Jetzt ist eine gute Zeit für eine Neupflanzung, denn sie wachsen bei herbstlichen Bedingungen gut an. Selbst in trockenen Gebieten gibt es nun ausreichend Wasser und der Boden ist nicht gefroren, so dass die Rosen sogar noch einige Wurzeln bilden können. Wählen Sie robuste Sorten aus, die auch im Herbst noch gesunde Laubblätter besitzen. Hilfestellung kann die ADR-Auszeichnung bieten. Hierfür werden Rosensorten über mehrere Jahre ohne Pflanzenschutz vor allem auf Gesundheit und Zierwert getestet. Darüber hinaus ist ein optimaler Standplatz die beste Voraussetzung für lange Freude an gesunden Rosen.

Das Rosenangebot ist riesig. Baumschulen vor Ort oder im Onlineshop verkaufen jetzt vor allem wurzelnackte Ware. Direkt vom Anbaufeld ausgegraben kommen die Pflanzen in den Betrieb und Versand. Wurzelnackt, also ohne Erde und mit eingekürzten Trieben, lassen sich die Pflanzen nicht nur besser transportieren und verschicken, sie sind oftmals kostengünstiger in der Anschaffung. Am besten pflanzen Sie sofort, damit die Wurzeln nicht austrocknen. Entfernen Sie schwache oder abgebrochene Triebe. Auch das Anschneiden der dicken Wurzeln ist wichtig. Kürzen Sie gequetschte oder beschädigte Wurzeln ein. Stellen Sie anschließend die Pflanze in einen Eimer mit Wasser. Nun ist ausreichend Zeit sich um die Pflanzstelle zu kümmern: das Pflanzloch wird etwa 40 Zentimeter lief ausgehoben und zusätzlich gelockert. Die Wurzeln hängen dann frei nach unten und die Veredlungsstelle liegt knapp zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche. Dies schützt die Veredlung vor Frost und Austrocknen. Nun gießen Sie an, um Bodenschluss zu erreichen. Zusätzlichen Winterschutz für die Veredlungsstelle und den unteren Triebbereich bietet das Anhäufeln mit Erde oder Laub. Das Abdecken mit Nadelgehölzzweigen (z.B. vom Weihnachtsbaum) schützt die Triebe vor Wintersonne.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim

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