2023 – Gartentipp 12 – Erdbeerpflege im Frühjahr

2023 – Gartentipp 12 – Erdbeerpflege im Frühjahr

Schon Lust auf Erdbeeren? „Jetzt geht es los mit der Erdbeerpflege im Garten“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Wenn sich der Frühling ankündigt, erwachen auch die Erdbeerpflanzen im Gartenbeet aus dem Winterschlaf.

Überwinterte Erdbeerpflanzen benötigen Pflege, damit sie gesund und kräftig in die neue Saison starten. Dann lässt sich auch eine wohlschmeckende Ernte erwarten.

Erdbeerpflanzen im Winter

Die größten Fröste sind vorbei. Ein paar Grad Frost vertragen die Erdbeerpflanzen problemlos, so dass eine Vliesabdeckung nicht nötig ist. Bei frostigen Temperaturen in Kombination mit Wind ist dies jedoch empfehlenswert, besonders bei Pflanzen in Töpfen. Ein stetiger Wechsel zwischen milden Temperaturen und Frost bekommt den nun aus dem Winterschlaf erwachenden Erdbeerpflanzen schlecht.  Es ist normal, dass sich die Blätter der Pflanzen über den Winter verfärben und schließlich braun absterben. Gleichzeitig ist es auch ein Winterschutz für die Pflanze, um das empfindliche Rhizom zu schützen, aus dem sich die neuen Blätter bilden werden.

Erdbeerpflanzen im Frühjahr pflegen

Gelegentlich frieren im Frühjahr gepflanzte Erdbeerpflanzen durch Winterfröste hoch. Ist der Boden frostfrei, drückt man die Pflanzen wieder an, damit sie bei gutem Bodenkontakt im Beet weiterwachsen können. Schiebt man die abgestorbenen Laubblätter zur Seite, entdeckt man junge grüne Triebe, die aus dem Rhizom treiben. Jetzt ist es Zeit das dürre Laub sorgfältig zu entfernen. Damit sorgen Sie für eine gute Pflanzenhygiene in Ihrem Beet und verhindern eine mögliche Krankheitsübertragung. Eine gute Pflege sorgt für eine gesunde Pflanzen und eine reiche Erdbeer-Ernte im Frühsommer und Sommer.

Schneiden Sie mit der Gartenschere das alte Laubwerk einige Zentimeter über dem Boden ab. Saftig grüne Blätter, die gut über den Winter gekommen oder gar schon ausgetrieben sind, bleiben an der Pflanze. Das Entfernen des alten Blattwerks betrifft die einmaltragenden Erdbeersorten genauso wie mehrmals tragende und die immertragenden Monatserdbeeren. Bei diesen ist der Rückschnitt des alten Laubs sowieso nur im Frühjahr sinnvoll, da Monatserdbeeren vom Frühsommer bis zum Frost immerzu Blüten und Früchte zur gleichen Zeit tragen.

Eigentlich heißt es, dass die Düngung nach der Ernte im Sommer erfolgen sollte. Doch eine leichte Düngung im Frühjahr, z.B. mit Hornmehl und etwas Kompost, gibt den Erdbeerpflanzen neuen Schwung. Von der Düngung profitieren vor allem schwache Pflanzen oder Pflanzungen auf sehr leichten Böden. Nur eine kräftige Pflanze kann auch für die Früchte sorgen, deren Blüte schon im Vorjahr angelegt wurden. Hacken Sie außerdem das Erdbeerbeet flach und entfernen Sie die unerwünschten Beikräuter, die sich durch milde Wintertemperaturen ausgebreitet haben. Bei Trockenheit benötigen Erdbeeren regelmäßige Wassergaben.

Tipp: Wer die Erdbeerernte ein paar Tage verfrühen will, legt ab Mitte März bis zur beginnenden Blüte ein Vlies oder eine Lochfolie über den Bestand. Das Mikroklima fördert vor allem in den kühleren Aprilwochen das Wachstum.

 

Weitere Informationen zum Erdbeeranbau im Garten:

Fahrplan für den Erdbeeranbau im Hausgarten:
https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/085977/index.php

Erdbeeren:
https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/085637/index.php

Hinweise zur Düngung von Erdbeeren im Hausgarten:
https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/095818/index.php

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2023 – Gartentipp 11 – Salbei im Garten

2023 – Gartentipp 11 – Salbei im Garten

Wir befinden uns mitten in einer Erkältungswelle. Bei Husten, vor allem aber bei Halsschmerzen und Rachenproblemen macht man oft Bekanntschaft mit dem Echten Salbei: zum Gurgeln, als Bonbon und Tee etc. Salbei bereichert nicht nur die Hausapotheke, sondern auch die Küche. „Im Garten sollte der Echte Salbei ebenfalls nicht fehlen“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Der Echte Salbei oder Gartensalbei wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gewählt, um auf seine vielseitige Nutzung als Heilkraut hinzuweisen. Doch die Blätter und Blüten eignen sich auch als wertvolles Gewürzkraut bei vielen Gerichten. Den Garten schmückt er durch seine silbrigen Blätter und die Blüten, die Nahrung für Insekten bieten.

Der Echte Gartensalbei

Der Echte Salbei oder Gartensalbei (Salvia officinalis) hat seinen Platz meist im Kräuterbeet, oft neben Thymian und Bohnenkraut sowie anderen mediterranen Kräutern. Wie diese Pflanzen liebt er einen warmen und durchlässigen Standort in der Sonne. Ein eher magerer, kalkhaltiger und trockener Boden lässt die Pflanze zwar nicht so schnell wachsen, intensiviert jedoch das Aroma. Eine kleine Hand voll Kompost jährlich reicht völlig, um nötige Nährstoffe einzubringen. Eine Neupflanzung erfolgt ab April mit einer kräftigen jungen Pflanze. Eingewachsene Pflanzen erhalten ihren Rückschnitt nicht vor Mitte März, wenn keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind. Ein regelmäßiger Schnitt sorgt dafür, dass der immergrüne Halbstrauch nicht vergreist und kompakt bleibt. Doch kürzen Sie nicht alle Triebe gleichzeitig ein! Lassen Sie etwa den halben Strauch unangetastet und schneiden Sie diesen Teil erst nach der Blüte zurück. So blühen diese Zweige schon früher, was Honigbienen, verschiedene Wildbienen und andere Insekten besonders freut, die auf der Suche nach Pollen und vor allem nach Nektar sind. Mit dieser Maßnahme verlängern Sie auf einfache Weise die Blütezeit des Gartensalbeis. Die großen blauen, rosa farbigen oder weißen Lippen-Blüten sehen sehr attraktiv zu den silbrig-grau-blauen und leicht filzigen Laubblättern aus. Besonderen Blattschmuck bieten Sorten mit rötlichen, weiß oder gelb panaschierten Blättern. Diese sind jedoch oft nicht ganz winterhart.

Aufgrund des dominierenden Aromas verwendet man die Salbei-Blätter nur sparsam in der Küche. Sie besitzen einen herben Geschmack, sind leicht bitter bis kampferartig und verströmen einen würzigen Duft. Doch Nudelgerichte, Gemüse, verschiedene Fleisch- und Fischgerichte sowie mediterrane Gerichte bekommen mit Salbei ihren besonderen Geschmack. Kombinieren Sie ihn nur mit geschmacksstarken Gewürzen und Kräutern. Feine Aromen würden untergehen.

Der Echte Salbei wird schon viele Jahrhunderte in der Heilkunde verwendet. Seine ätherischen Öle und Gerbstoffe wirken keimtötend, entzündungshemmend und krampflösend, aber auch schweißhemmend. Daher wird die Arzneipflanze traditionell bei Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen und Blähungen, aber auch bei Entzündungen im Mund und Rachen sowie starkem Schwitzen, etwa in den Wechseljahren, eingesetzt.

Salbei ist nicht gleich Salbei

Ananas-Salbei, Johannisbeer-Salbei, Honigmelonen-Salbei, Pfirsich-Salbei…..Die Blätter der Fruchtsalbei-Arten duften aromatisch und bereichern fruchtige Speisen. Die Pflanzen vertragen keine Fröste und finden daher meist einen Platz in größeren Töpfen, um sie bei Kälte einzuräumen und wie Kübelpflanzen hell und kühl zu überwintern.

Im Staudenbeet machen vielfältige Arten eine gute Figur: Steppensalbei (Salvia nemorosa), Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). Sie benötigen einen vollsonnigen, eher trockenen Standort. Der bodennahe Rückschnitt erfolgt im März und oft bildet sich eine weitere Blüte im Herbst, wenn gleich nach dem Blühen im Mai oder Juni wieder zurückgeschnitten wird. Allen gemeinsam sind die attraktiven Lippenblüten, die viele Insekten anlocken und Nahrung bieten. Besonders große und meist zweifarbige Lippenblüten besitzt der Muskatellersalbei. Diese imposante Pflanze ist (meist) zweijährig und wird besonders gerne von der Blauen Holzbiene besucht.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2023 – Gartentipp 10 – Frühblühende Gehölze – erste Nahrungsquellen für Bienen

2023 – Gartentipp 10 – Frühblühende Gehölze – erste Nahrungsquellen für Bienen

Bei milden Temperaturen lassen sich schon Honigbienen und Hummeln beobachten. „Gehölze, die im zeitigen Frühling blühen sind erste wichtige Nahrungsquellen, besonders für verschiedene Wildbienen“, bekräftigen die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie.

Gehölze unterschiedlicher Größe und Form lassen sich in den Garten integrieren. Selbst für Gefäße, die auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, gibt es Pflanzen, die Bienennahrung liefern.

Bedürfnisse der Bienen

Wild- und Honigbienen benötigen während der ganzen Vegetationszeit Nektar und Pollen. Nektar ist die Kohlehydratquelle. Pollen dient der Eiweißversorgung und ist besonders für die Aufzucht der Brut wichtig. Während Honigbienen und Hummeln verschiedene Pollenquellen nutzen können, gibt es viele solitäre Wildbienenarten, die auf den Pollen bestimmter Pflanzen angewiesen sind. Deshalb sieht man diese spezialisierten Wildbienen auch nur für kurze Zeit. Ein vielfältiger Garten kann mit der richtigen Pflanzenauswahl Nahrungsquelle für unterschiedliche Wildbienenarten sein.

Jetzt kann man an sonnigen Tagen mit milden Temperaturen neben den bekannten Honigbienen auch die Königinnen der Dunklen Erdhummeln entdecken. Diese suchen nach möglichen Nistplätzen. Erste Holzbienen fallen allein schon wegen ihrer Größe auf. Ab März fliegen außer den unterschiedlichen Hummeln auch verschiedene Arten der Sandbienen, Pelzbienen, Seiden- und Furchenbienen sowie die meist bekannteren Mauerbienen.

Wildobst ist früh dran

Oft schon in Vollblüte steht die Kornelkirsche (Cornus mas) mit ihren gelben, in dichten Büscheln sitzenden Blüten. Als Großstrauch oder Kleinbaum kann die langsam wachsende Pflanze als Solitär stehen. Dann ist es sinnvoll großfruchtige Sorten zu pflanzen wie ‘Jolico‘ und ‘Kasanlaker‘, um die roten Früchte im Spätsommer verwerten zu können. Die Wildform der Kornelkirsche eignet sich sogar für geschnittene Hecken in einem Naturgarten.

Erste offene Blüten der Japanischen Zier- oder Scheinquitte (Chaenomeles japonica) in orange oder rot erscheinen an den noch laublosen dornigen Zweigen. Dieses Kleingehölz mit maximal eineinhalb Metern Höhe lässt sich problemlos auch niedriger halten und kann auch gut als Abgrenzung zur Straße verwendet werden, um z.B. Hunde vom Grundstück fernzuhalten. Die ab September reifenden gelben, säuerlichen Früchte können ähnlich wie Quitten verwendet werden.

Weitere Gehölze, die im Frühling blühen

Für größere Gärten eignet sich die Salweide als wertvolle Nahrungsquelle im zeitigen Frühjahr. Durch regelmäßigen Schnitt lässt sie sich einigermaßen im Zaum halten. Es gibt jedoch auch kleinere Weiden-Arten und Sorten, die sich sogar als Kübelpflanze eignen. Ein regelmäßiger Schnitt ist wichtig, damit sich die Kätzchen bilden. Dies darf natürlich erst nach der Blüte geschehen. Dann dauert es nicht mehr lange bis die ersten Zierkirschen in Weiß und Rosa blühen. Die weißen Blüten der Felsenbirne hüllen den Großstrauch in eine wahre Blütenwolke ein. Im Sommer muss man sich beim Naschen beeilen, denn die Vögel lieben die kugeligen Früchte ebenfalls.

Bis zur Obstblüte dauert es dann nicht mehr lange. Sie liefern wichtige Nahrung für die Honigbiene und ihre wilden Verwandten sowie andere Insekten. Beginnend mit den Prunus-Arten wie Mandel, Pfirsich und Aprikose, folgen Mirabelle und Zwetschge, dann Sauer- und Süßkirsche. Etwas später erscheinen die Blüten von Apfel und Birne. Vergessen wir nicht das vielfältige Beerenobst, das ebenfalls zeitig blüht, jedoch oft eine unscheinbare Blüte zeigt, z.B. Stachel- und Johannisbeere. Wie eine Blütenwolke wirkt ein blühender Heidelbeerstrauch. Die kleinen glockenförmigen weißlichen Blüten Anfang Mai sitzen dicht an dicht an den Zweigen und werden gerne von Honig-Bienen und Hummeln besucht. Als „Drei-Jahreszeiten-Strauch“ bietet die Kulturheidebeere neben den blauen Früchten eine feuerrote Herbstfärbung. Das Beerenobst eignet sich besonders gut auch für Gefäße und lässt sich deshalb auch auf größeren Balkonen oder Terrassen gut verwenden.

Hinweis zu Broschüre „Lebensräume für (Wild)Bienen – Garten und Balkon insektenfreundlich gestalten“ https://www.lwg.bayern.de/bienen/bildung_beruf/297917/index.php
sowie
„Bäume und Sträucher für Bienen und Insekten“ https://www.lwg.bayern.de/gartenbau/baumschule/227240/index.php

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung