
Jetzt reifen die Strauchbeeren, von denen vor allem Him- und Heidelbeeren an Beliebtheit gewonnen haben. Aber auch die vitaminreichen Johannis- und Stachelbeeren sind nicht zu verschmähen, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Es schmeckt nach Sommer, wenn man die fruchtigen Beeren frisch vom Strauch nascht. Dann ist es egal, ob diese im Garten ausgepflanzt sind oder in einem großen Gefäß auf Balkon und Terrasse stehen.
Frisch genascht
Vollreif sind auch Johannis- und Stachelbeeren, die länger am Strauch hängen können, milder. Frisch verzehrt kommen alle wertgebenden Inhaltsstoffe dieser „Superfruits“ voll dem Körper zugute. Die Beeren bereichern Fruchtsalate, Joghurt und Müsli mit ihren bunten Farben, ebenso wie verschiedene Kuchen. Tolle Fruchtaufstriche lassen sich ebenso erzielen. Pur eignet sich das feinfruchtige Johannisbeergelee bzw. -aufstrich auch für (Weihnachts-)Gebäcke oder Kuchen. Als säurereiches Obst mit feinen Aromen eignen sich Johannis- und Stachelbeeren für Mischungen mit süßeren Früchten wie Erdbeere, Himbeere, Kirsche bestens. Frieren Sie Püree ein, um im Spätsommer beispielsweise Stachelbeere mit Pflaume oder Mirabelle zu mischen.
Auf die Sorte kommt es an
Wichtig sind robuste Sorten, die vom Echten bzw. Amerikanischen Stachelbeermehltau verschont bleiben. Vor Vogelfraß und später auch vor der gefürchteten Kirschessigfliege schützen Insektenschutznetze, die sich leicht über die Sträucher verlegen lassen.
Empfehlenswerte Stachelbeersorten für den Hausgarten oder den Anbau im Kübel sind ‘Invicta‘ (gelbgrün) oder die roten ‘Rokula‘, ‘Remarka‘ und ‘Redeva‘.

Rote Johannisbeeren reifen ab Ende Juni (‘Jonkheer van Tets‘), Mitte Juli (‘Rolan‘ und ‘Rotet‘) und Ende Juli. Die langen Trauben der spät reifenden Sorte ‘Rovada‘ können sogar bis weit in den August am Strauch verbleiben. Schwarze Johannisbeeren werden vorwiegend verarbeitet. Hier haben sich die Sorten ‘Titania‘ und ‘Ometa‘ aufgrund günstiger Inhaltsstoffe bewährt. Wer die Früchte gerne roh nascht, greift vielleicht besser zu den großfruchtigen Sorten ‘Bona‘ oder ‘Big Ben‘, die schon ab Ende Juni reifen und mild schmecken, ohne den bei vielen Sorten strengen Beigeschmack. Gelegentlich findet man in Gärten von Johannisbeer-Liebhabern auch weiße und rosa Sorten. Meist handelt es sich um ‘Rose die Champagne‘, ‘Vit Jätte‘, ‚Blanka‘ und ‘Weiße Versailler‘.
Die große Sortenvielfalt bietet bei den als „sauer“ eingestuften Johannis- und Stachelbeeren durchaus positive Überraschungen. Und bei einer bunten Beerenschale greift man gerne zu, auch wenn es einem vielleicht manchmal das Gesicht zusammenzieht.
Beerenobst, auch für kleine Gärten
Beerensträucher benötigen nicht viel Raum und eignen sich daher auch für Gärten mit wenig Platz. Selbst in einem großen Kübel gedeihen sie einige Jahre auch auf Balkon und Terrasse. Urban Gardening beschränkt sich nicht auf Gemüse. Beerenobst lässt sich leicht integrieren. Da die Pflanzen in der Regel ausreichend winterhart sind, liefern sie über mehrere Jahre frische Früchtchen. Beerensträucher sind pflegeleicht, da sie oft nur gelegentlichen Auslichtungsschnitt sowie ausreichend Wasser, vor allem von der Blütezeit bis zur Ernte, benötigen.
Meist sind Johannis- und Stachelbeeren als Strauch zu sehen, doch die oft sehr stachligen Stachelbeeren lassen sich von einem Stämmchen leichter ernten. Auch ist es möglich, Fruchthecken mit wenigen Trieben zu ziehen. Diese eignen sich als „beerige“ Abgrenzung zu einem anderen Gartenteil oder zum Nachbarn.
(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung


Als weiches und saftiges Obst sind Erdbeeren empfindlich gegenüber Schädigungen. Längere Feuchtigkeit durch Regen oder häufiges Gießen kann zu Grauschimmel (Botrytis) an den Früchten führen, besonders dann, wenn die Früchte auf der Erde aufliegen. Abhilfe schafft das rechtzeitige Mulchen ab der Blüte mit Stroh und ein ausreichend großer Pflanzabstand. Vorteilhaft sind Sorten, deren Blüten und Früchte sich über dem Laub entwickeln, da diese dann leichter abtrocknen. Allerdings kann es auch leichter zu Sonnenbrand kommen.
Wer sich ein bisschen umschaut, stellt fest, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Erdbeersorten gibt. Meist sind es einmaltragende, mit den Reifezeiten früh (ab Ende Mai), mittel und spät (Juli). Diese werden dann oft beet- oder reihenweise im Garten angebaut. Durch geschickte Sortenwahl ist eine Ernte über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen möglich.



Der Gärtner wird zum Gestalter. Auf einem begrenzten Raum können verschiedene Gestaltungselemente kombiniert und integriert werden: Staudenbeete, kleine oder größere Sträucher und Bäume, Naturstein-Mauern, Hecken, Wiesen, Totholz und Steinhaufen sowie Wasserstellen. In großen Gärten hat man scheinbar mehr Möglichkeiten, doch auch in kleinen Gärten ist Vielfalt möglich. Eine Gestaltungsvielfalt und eine standortgerechte vielfältige Pflanzung bietet wertvolle Lebensräume, aber auch Nahrung und Unterschlupf für verschiedene Tiere. Vögel und Insekten, Säugetiere und sogar Amphibien fühlen sich in einem naturnahen Garten wohl. Geschickte Pflanzkombinationen ermöglichen ein buntes Blüten- und Nahrungsangebot vom zeitigen Frühjahr bis den späten Herbst hinein.
Manchmal treten im Garten auch Probleme auf oder Sie benötigen Gartentipps und Informationen. Dann können Sie sich an das Gartentelefon der Bayerischen Gartenakademie wenden. Dieses hat voraussichtlich ab dem 21. Juni 2021 eine neue Telefonnummer. Sie können die Fachleute am Montag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 16 Uhr unter 0931 9801-3333 erreichen.


Unter den Mohn-Arten gibt es ein- und zweijährige sowie mehrjährige, ausdauernde krautige Pflanzen, die jedes Frühjahr neu austreiben. Typisch ist der weiße oder gelbliche Milchsaft, der in allen Pflanzenteilen vorkommt. Die meist weichen Blätter weisen oft starke Einbuchtungen auf und die Blütenstängel sind meist mit kleinen Borstenhaaren besetzt. Die typischen Samenkapseln beinhalten Unmengen an kleinen schwarzen Samen.
Einjährig bzw. zweijährig ist der Klatschmohn (Papaver rhoeas). Spezielle Sorten sind tiefrot, rosa oder gar weiß, haben eine spezielle Zeichnung. Andere sind gefüllt und heben sich damit von den Wildkräutern in der freien Landschaft ab. Gemeinsam jedoch ist die Unmenge an winzigen schwarzen Samen in einer Samenkapsel. Wo es ihm gefällt, samt er sich dann selbst aus und kann auch zum „Unkraut“ werden. Im Saatgut von Blühmischungen ist häufig Klatschmohn enthalten.
Der Türkischer Mohn (Papaver orientale), auch Garten-Mohn, Orientalischer Mohn oder Stauden-Mohn genannt, ist eine prachtvolle ausdauernde Pflanze, die jährlich aus dem Wurzelstock austreibt. Höhen von 70 bis 80 Zentimetern sind keine Seltenheit. Die Blüten in den Farben lachs- bis dunkelrot erreichen durchaus einen Durchmesser von 15 Zentimetern und zieren dadurch viele Gärten. Türkischer Mohn wird gelegentlich in Samentütchen angeboten. Staudengärtnereien und der Fachhandel bieten jedoch spezielle Jungpflanzen (Sorten) an, die vegetativ vermehrt wurden und so die sortentypischen Eigenschaften erhalten geblieben sind. In heißen Sommern ziehen die Pflanzen des Orientalischen Mohns oft ein und begeben sich in Sommerruhe, bevor sie im September meist wieder austreiben.
Ebenfalls in die Familie der Mohngewächse gehört der Scheinmohn (Meconopsis). Etwas Besonderes ist hier die Farbe Blau wie beim Tibet-Scheinmohn (Meconopsis betonicifolia) oder dem großen Scheinmohn (Meconopsis grandis). Gelbe Blüten trägt Meconopsis cambrica, der Wald-Scheinmohn.