2021 – Gartentipp 26 – Sauer macht lustig: ein bunter Teller mit Johannis- und Stachelbeeren

28. Jun 2021

Jetzt reifen die Strauchbeeren, von denen vor allem Him- und Heidelbeeren an Beliebtheit gewonnen haben. Aber auch die vitaminreichen Johannis- und Stachelbeeren sind nicht zu verschmähen, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Es schmeckt nach Sommer, wenn man die fruchtigen Beeren frisch vom Strauch nascht. Dann ist es egal, ob diese im Garten ausgepflanzt sind oder in einem großen Gefäß auf Balkon und Terrasse stehen.

Frisch genascht

Vollreif sind auch Johannis- und Stachelbeeren, die länger am Strauch hängen können, milder. Frisch verzehrt kommen alle wertgebenden Inhaltsstoffe dieser „Superfruits“ voll dem Körper zugute. Die Beeren bereichern Fruchtsalate, Joghurt und Müsli mit ihren bunten Farben, ebenso wie verschiedene Kuchen. Tolle Fruchtaufstriche lassen sich ebenso erzielen. Pur eignet sich das feinfruchtige Johannisbeergelee bzw. -aufstrich auch für (Weihnachts-)Gebäcke oder Kuchen. Als säurereiches Obst mit feinen Aromen eignen sich Johannis- und Stachelbeeren für Mischungen mit süßeren Früchten wie Erdbeere, Himbeere, Kirsche bestens. Frieren Sie Püree ein, um im Spätsommer beispielsweise Stachelbeere mit Pflaume oder Mirabelle zu mischen.

Auf die Sorte kommt es an

Wichtig sind robuste Sorten, die vom Echten bzw. Amerikanischen Stachelbeermehltau verschont bleiben. Vor Vogelfraß und später auch vor der gefürchteten Kirschessigfliege schützen Insektenschutznetze, die sich leicht über die Sträucher verlegen lassen.

Empfehlenswerte Stachelbeersorten für den Hausgarten oder den Anbau im Kübel sind ‘Invicta‘ (gelbgrün) oder die roten ‘Rokula‘, ‘Remarka‘ und ‘Redeva‘.

Rote Johannisbeeren reifen ab Ende Juni (‘Jonkheer van Tets‘), Mitte Juli (‘Rolan‘ und ‘Rotet‘) und Ende Juli. Die langen Trauben der spät reifenden Sorte ‘Rovada‘ können sogar bis weit in den August am Strauch verbleiben. Schwarze Johannisbeeren werden vorwiegend verarbeitet. Hier haben sich die Sorten ‘Titania‘ und ‘Ometa‘ aufgrund günstiger Inhaltsstoffe bewährt. Wer die Früchte gerne roh nascht, greift vielleicht besser zu den großfruchtigen Sorten ‘Bona‘ oder ‘Big Ben‘, die schon ab Ende Juni reifen und mild schmecken, ohne den bei vielen Sorten strengen Beigeschmack. Gelegentlich findet man in Gärten von Johannisbeer-Liebhabern auch weiße und rosa Sorten. Meist handelt es sich um ‘Rose die Champagne‘, ‘Vit Jätte‘, ‚Blanka‘ und ‘Weiße Versailler‘.

Die große Sortenvielfalt bietet bei den als „sauer“ eingestuften Johannis- und Stachelbeeren durchaus positive Überraschungen. Und bei einer bunten Beerenschale greift man gerne zu, auch wenn es einem vielleicht manchmal das Gesicht zusammenzieht.

Beerenobst, auch für kleine Gärten

Beerensträucher benötigen nicht viel Raum und eignen sich daher auch für Gärten mit wenig Platz. Selbst in einem großen Kübel gedeihen sie einige Jahre auch auf Balkon und Terrasse. Urban Gardening beschränkt sich nicht auf Gemüse. Beerenobst lässt sich leicht integrieren. Da die Pflanzen in der Regel ausreichend winterhart sind, liefern sie über mehrere Jahre frische Früchtchen. Beerensträucher sind pflegeleicht, da sie oft nur gelegentlichen Auslichtungsschnitt sowie ausreichend Wasser, vor allem von der Blütezeit bis zur Ernte, benötigen.

Meist sind Johannis- und Stachelbeeren als Strauch zu sehen, doch die oft sehr stachligen Stachelbeeren lassen sich von einem Stämmchen leichter ernten. Auch ist es möglich, Fruchthecken mit wenigen Trieben zu ziehen. Diese eignen sich als „beerige“ Abgrenzung zu einem anderen Gartenteil oder zum Nachbarn.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung