
Der Garten grünt und blüht. Sogar in den sonst trockenen Gebieten Bayerns gibt es momentan ausreichend Regen, so dass sich alles sehr üppig entwickelt. „Der Garten wird zum Paradies“, schwärmen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Der Juni zählt zu den schönsten Gartenmonaten. Sicherlich auch, da die Königin der Blumen, die Rose, jetzt ihre Blüten öffnet. Auch sonst ist der Garten voller Blüten und reich an vielfältigem Leben.
Gartentermine im Juni
Am zweiten Sonntag gibt es seit 1984 den „Tag des Gartens“. Dieser wurde auf Initiative des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V. ins Leben gerufen, um auf die Bedeutsamkeit des Gartens hinzuweisen. Auch der „Tag der offenen Gartentür“ wird in vielen Landkreisen Ende Juni veranstaltet. Hier besteht normalerweise die Möglichkeit verschiedene (Privat-)Gärten zu besuchen und sich Anregungen zu holen.
Der Garten als gestaltetes Stück Natur

Der Gärtner wird zum Gestalter. Auf einem begrenzten Raum können verschiedene Gestaltungselemente kombiniert und integriert werden: Staudenbeete, kleine oder größere Sträucher und Bäume, Naturstein-Mauern, Hecken, Wiesen, Totholz und Steinhaufen sowie Wasserstellen. In großen Gärten hat man scheinbar mehr Möglichkeiten, doch auch in kleinen Gärten ist Vielfalt möglich. Eine Gestaltungsvielfalt und eine standortgerechte vielfältige Pflanzung bietet wertvolle Lebensräume, aber auch Nahrung und Unterschlupf für verschiedene Tiere. Vögel und Insekten, Säugetiere und sogar Amphibien fühlen sich in einem naturnahen Garten wohl. Geschickte Pflanzkombinationen ermöglichen ein buntes Blüten- und Nahrungsangebot vom zeitigen Frühjahr bis den späten Herbst hinein.
Der naturnahe Garten ist stets im Wandel. Nicht nur Jahreszeit verändern das Gartenbild, auch der Einfluss von Standort und Witterung auf die Pflanzenwelt lässt den Garten jedes Jahr anders wirken. Umsichtig Gärtnernde lernen von ihrem Garten und wissen, was dort gut gedeiht oder auch weniger gelingt.
Ein bisschen Selbstversorgung darf nicht fehlen. Eigenes Obst, Gemüse und Kräuter, direkt vom Garten in die Küche, oder gar sofort im Mund, erfreut nicht nur den Koch. Es ist an Frische nicht zu überbieten.
Der Garten für unsere Seele

Im Garten kann die Seele baumeln. Manch einer nimmt ein Buch zur Hand und setzt sich in den Schatten eines Baumes, um dem Alltag zu entfliehen. Andere betrachten des Wachstums der Pflanzen, beobachten Vögel oder Libellen am Teich. Gerade in Zeiten der Pandemie haben sehr viele den Wert eines Gartens kennengelernt. Der Garten wird Rückzugsort, er ist Treffpunkt von Mensch und Natur. Duftende Blüten und Kräuter regen unsere Sinne an, plätscherndes Wasser beruhigt.
Ein grüner Garten ist ein Therapieort. Einfache körperliche Tätigkeiten wie Unkrautjäten, Staudenrückschnitt und Pflege, das Gießen und Ernten der Gemüsepflanzen, all das lässt den Kopf frei werden und dient dem Stressabbau.
Nicht jeder hat die Möglichkeit eines Gartens. Aber auch Balkone und Höfe können mit einfachen Mitteln zu einem persönlichen Stück Grün werden. Auch hier sind Kombinationen von Zierpflanzen mit Gemüse möglich. Verschiedene Urban Gardening-Projekte geben Anregungen für das Umsetzen zuhause.
Fragen zum Garten?
Manchmal treten im Garten auch Probleme auf oder Sie benötigen Gartentipps und Informationen. Dann können Sie sich an das Gartentelefon der Bayerischen Gartenakademie wenden. Dieses hat voraussichtlich ab dem 21. Juni 2021 eine neue Telefonnummer. Sie können die Fachleute am Montag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 16 Uhr unter 0931 9801-3333 erreichen.
(Bilder: Bayerische Gartenakademie, Christine Scherer sowie Isolde Keil-Vierheilig © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung




Unter den Mohn-Arten gibt es ein- und zweijährige sowie mehrjährige, ausdauernde krautige Pflanzen, die jedes Frühjahr neu austreiben. Typisch ist der weiße oder gelbliche Milchsaft, der in allen Pflanzenteilen vorkommt. Die meist weichen Blätter weisen oft starke Einbuchtungen auf und die Blütenstängel sind meist mit kleinen Borstenhaaren besetzt. Die typischen Samenkapseln beinhalten Unmengen an kleinen schwarzen Samen.
Einjährig bzw. zweijährig ist der Klatschmohn (Papaver rhoeas). Spezielle Sorten sind tiefrot, rosa oder gar weiß, haben eine spezielle Zeichnung. Andere sind gefüllt und heben sich damit von den Wildkräutern in der freien Landschaft ab. Gemeinsam jedoch ist die Unmenge an winzigen schwarzen Samen in einer Samenkapsel. Wo es ihm gefällt, samt er sich dann selbst aus und kann auch zum „Unkraut“ werden. Im Saatgut von Blühmischungen ist häufig Klatschmohn enthalten.
Der Türkischer Mohn (Papaver orientale), auch Garten-Mohn, Orientalischer Mohn oder Stauden-Mohn genannt, ist eine prachtvolle ausdauernde Pflanze, die jährlich aus dem Wurzelstock austreibt. Höhen von 70 bis 80 Zentimetern sind keine Seltenheit. Die Blüten in den Farben lachs- bis dunkelrot erreichen durchaus einen Durchmesser von 15 Zentimetern und zieren dadurch viele Gärten. Türkischer Mohn wird gelegentlich in Samentütchen angeboten. Staudengärtnereien und der Fachhandel bieten jedoch spezielle Jungpflanzen (Sorten) an, die vegetativ vermehrt wurden und so die sortentypischen Eigenschaften erhalten geblieben sind. In heißen Sommern ziehen die Pflanzen des Orientalischen Mohns oft ein und begeben sich in Sommerruhe, bevor sie im September meist wieder austreiben.
Ebenfalls in die Familie der Mohngewächse gehört der Scheinmohn (Meconopsis). Etwas Besonderes ist hier die Farbe Blau wie beim Tibet-Scheinmohn (Meconopsis betonicifolia) oder dem großen Scheinmohn (Meconopsis grandis). Gelbe Blüten trägt Meconopsis cambrica, der Wald-Scheinmohn.














Im Staudenbeet verblühen die letzten Tulpen, Narzissen und Traubenhyazinthen und Frühsommerblüher beginnen ihre Blüten zu öffnen. Gräser und andere Stauden wachsen nun kräftig und überdecken so die gelbfärbenden und absterbenden Blätter der frühlingsblühenden Zwiebelblumen. Viele (Wild-)Bienen und andere Insekten tummeln sich um die Blüten, besonders von Korb-, Lippen– und Rachenblütlern. Auch die Rasenkräuter locken Bienen an.
Im Gemüsegarten wachsen nun die wärmeliebenden Fruchtgemüse wie Tomate, Zucchini, Kürbis und Gurke, erste Radieschen und Kräuter sind zu ernten und auch Pflücksalate liefern täglich frische Blätter. Sie besitzen ein Grünspargelbeet? Noch bis Mitte Juni können Sie die kräftigen, knackigen Stangen ernten. Und bis dahin ebenso Rhabarber. Die zerkleinerten Blätter eignen sich als Mulchmaterial zwischen den Gemüsepflanzen oder auf den Baumscheiben.
Viele unterschiedliche, blühende Pflanzen sind Nahrungsquellen für zahlreiche Insekten. Wie viele verschiedene können Sie entdecken? So tummeln sich, diesmal später als in den letzten Jahren, schwarze, pelzig behaarte, große Mücken um die Blüten. Sie rasten an Blüten, Gehölzen oder Gebäuden. Es ist die Markusmücke, eine Haarmücke. Sie ist jedoch kein Schädling, sondern trägt zu Bestäubung von Obstblüten bei, da sich die Tiere von Honigtau, Pollen und Nektar ernähren.
Warme Tage haben allgemein das Auftreten von Blattläusen begünstigt. Doch keine Panik. Beim Gartenrundgang, den Sie mehrmals die Woche unternehmen, streifen Sie die Schädlinge mit den Fingern ab und zerdrücken sie. Doch sehen Sie genau hin – schon bald finden Sie erste Nützlinge wie Marienkäfer, die über die Läuse herfallen. Manche Pflanzen werden besonders gerne von Blattläusen befallen. Sicherlich kennen Sie Ihre „Verdächtigen“, z.B. Rosen. Hier heißt es besonders aufmerksam zu sein, um einer Massenvermehrung vorzubeugen. Übrigens, sind Blattläuse willkommene Speisen für Singvögel wie Meisen, die ihre Jungen damit füttern. Schon deshalb schließt sich der Einsatz eines Pflanzenschutzmittels aus. Auch verschiedene Räupchen, beispielsweise Frostspanner und inzwischen auch schon die Larven des Buchsbaumzünslers, werden von den Vögeln weggepickt. Hingegen verschmähen sie die in den Gespinsten geschützt fressenden Raupen der Gespinstmotten, die vor allem an Apfel und Pfaffenhütchen auftreten.