2021 – Gartentipp 30 – Trauer im Tomatenbeet

2021 – Gartentipp 30 – Trauer im Tomatenbeet

Der Schreck war groß – fast über Nacht bekamen die Tomatenpflanzen dunkelbraune und graue Flecken auf verschiedenen Pflanzenteilen. Lange Zeit war die Kraut- und Braunfäule in manchen Regionen kein Thema mehr. Doch in diesem Jahr hat sie schonungslos zugeschlagen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie haben es selbst erfahren.

Das Entsetzen und die Trauer sind groß. Auf eine große Tomatenernte werden in diesem Jahr viele verzichten müssen. Große Regenmengen sorgten für die starke Ausbreitung des Schadpilzes.

Die Kraut- und Braunfäule

Die Kraut- und Braunfäule an Tomaten wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht. Die Krankheit tritt meist ab Mitte Juli bei feuchter, kühlerer Witterung und vor allem im Freiland auf. Befinden sich mit der gleichen Krankheit befallene Kartoffeln in der Nähe, sind diese oft schon früher erkrankt und infizieren dann die Tomate. Wiederkehrende (stärkere) Niederschläge, hohe Luftfeuchte sowie Temperaturen wenig über 20 Grad und nachts oft weit darunter, lassen die Blätter kaum abtrocken, so dass sich der Pilz schnell ausbreiten kann. Feuchte Böden ab Mai, verbunden mit Düngung, hat die Pflanzen schnell wachsen lassen, so dass sie recht weiches Gewebe gebildet haben. Dieses ist dann anfälliger für Krankheiten wie die Kraut- und Braunfäule.

Ältere Blättern zeigen zunächst graugrüne Flecken, die sich grau bis schwarz verfärben und ineinanderfließen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich auf der Blattunterseite ein grauweißer Pilzrasen. Auch die Stängel werden befallen. Diese bekommen braune Flecken und werden dort brüchig. Empfindlich für eine Infektion sind auch die Früchte. Es entstehen braune, etwas eingesunkene harte Flecken, die tief in das Fruchtfleisch gehen. Die Früchte sind nicht genießbar und sind zu entsorgen.

Die Phytophthora-toleranten Tomaten Sorten zeigen im Freien, selbst ohne Überdachung, kaum Krankheitsbefall. Beispiele: ‘Philovita F1‘, ‘Primabella‘, ‘Phantasia F1‘

Was tun bei Befall?

Sehen Sie erste Flecken auf den Blättern und ist die Aussicht auf trockeneres Wetter, so können Sie die befallenen Pflanzenteile großzügig entfernen, mit der Hoffnung, dass es keine Neuinfektionen mehr gibt. Sind jedoch schon die Stiele der Tomaten mit dunkelbraunen Stellen übersät, so wird es mit der Tomatenernte nichts mehr werden und die Pflanzen sterben schnell ab. Entfernen Sie die ganzen Pflanzen sorgfältig und entsorgen Sie diese dann über die Biotonne. Gesunde grüne Tomatenfrüchte können noch nachreifen, wenn sie ihre Endgröße erreicht haben und schon von dunkel- auf hellgrün wechseln. Doch kontrollieren Sie täglich. Oft bemerkt man den Fruchtbefall mit Braunfäule erst nach ein paar Tagen.

Nutzen Sie die nun leeren Beete für Herbstsalate wie Endivien, Zuckerhut und Feldsalat sowie Spinat, aber auch andere Salate, Kohlrabi und Radies. Problemlos können Sie Gründüngung einsäen. Oder benötigen Sie ein neues Erdbeerbeet?

Vorsorge für das nächste Jahr

Wir können noch nicht sagen, wie das Wetter im nächsten Frühjahr und Sommer sein wird. Wichtig für den erfolgreichen Tomatenanbau ist auf alle Fälle ein weiter Pflanzabstand von mindestens 60 Zentimetern und ein konsequentes Ausgeizen, damit genügend Luft durchziehen kann und die Blätter möglichst trocken bleiben. Gießen Sie nur über den Boden und benetzen Sie die Blätter möglichst nicht. Besonders in Regionen, die öfter mit Niederschlägen rechnen, ist der Tomatenanbau unter einem Dach empfehlenswert. So bleiben die Pflanzen weitgehend trocken und es kann Wind durchziehen. Deshalb sollten auch die Seiten der Überdachungsvorrichtung offen bleiben, eventuell lediglich die Wetterseite geschlossen. Pflanzen Sie Tomaten und Kartoffeln möglichst weit auseinander, denn oft sind erst die Blätter der Kartoffeln befallen, bevor die Pilzsporen die Tomaten infizieren. Die Tomatenstäbe werden mit Seifenlauge gewaschen und vorsorglich im nächsten Jahr ein anderes Beet gewählt.

Die Nutzung von Folienhauben ist ungünstig. Es bildet sich schnell Schwitzwasser, was wiederum Pilzinfektionen begünstigt.

Ist das Gewächshaus die bessere Alternative?

Da könnte man meinen, es sei besser die Tomaten in ein Kleingewächshaus zu pflanzen. Dies bietet guten Regenschutz, es kann früher gepflanzt werden und es ist eine zeitlich längere Ernte zu erwarten. Allerdings ist das Ganze abhängig von der Größe. Je kleiner das Gewächshaus, umso problematischer wird der Anbau. Steigen die Außentemperaturen, wird es im Inneren schnell zu heiß. Bei hoher Luftfeuchte besteht die Gefahr verschiedener anderer Pilzkrankheiten wie Grauschimmel, Samtfleckenkrankheit und andere. Manchmal ist der Fruchtansatz durch geringe Befruchtung nicht befriedigend. Lüften Sie so viel wie möglich und öffnen Sie Türen und Fenster, auch in der Nacht.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2021 – Gartentipp 28 – Heidelbeeren – blauer Genuss

2021 – Gartentipp 28 – Heidelbeeren – blauer Genuss

Heidelbeeren sind wahre Genussfrüchte. Die Beliebtheit der gesunden Beeren hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Warum nicht auch im eigenen Garten anbauen? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps.

Bei wenig Kalorien enthalten Heidelbeeren Ballaststoffe, Vitamine und weitere wertvolle Inhaltsstoffe. Die blauen Beeren schmecken einfach gut und sind beliebt bei Alt und Jung.

Heidelbeere oder Blaubeere?

Ursprünglich wurden die niedrigen, wildwachsenden Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus) als Heidelbeeren oder Blaubeeren bezeichnet. Beide Begriffe werden synonym und oft regional unterschiedlich eingesetzt. So auch bei den „Kulturheidelbeeren“ (Vaccinium corymbosum), die seit den 1930er Jahren von Nordamerika kommend, auch in Deutschland angebaut und weiter gezüchtet werden. Mit 1,20 bis 1,80 Metern Höhe sind Kulturheidelbeeren vom Wuchs deutlich größer als Waldheidelbeeren. Ein wesentlicher Unterschied ist auch die Frucht selbst. Wer kennt nicht die blauverschmierten Kindergesichter nach dem Genuss von Waldheidelbeeren? Sie besitzen außer der blauen Fruchthaut auch ein blauschwarzes Fruchtfleisch, das Zähne und Mund färbt. Bei den Kulturheidelbeeren, deren Früchte größer sind, passiert das nicht. Hier ist lediglich die Fruchthaut blau und das Fruchtfleisch grünlich bis weiß. Trotzdem spricht man von Blaubeeren.

Kultur-Heidelbeeren im Garten

Heidelbeerblüte

Junge Früchte

Eigentlich sind sie Pflanzen für drei Jahreszeiten: glöckchenförmige cremeweiße Blüten im Frühjahr von Hummeln umschwärmt, blaue kugelige Früchte im Sommer und leuchtend rote Herbstfärbung. Was den Standort betrifft, so möchte die Kulturheidelbeere einen Platz an der Sonne in einem sauren Boden. Gelangen die Wurzeln in Erde mit einem pH-Wert von über 6, so färben sich die Laubblätter gelb und die Pflanze kümmert. Wo das Bodenmilieu nicht passt, hat es sich bewährt die Sträucher in große Kübel (Mörtelkübel) mit einem sauren Substrat (z.B. Rhododendronerde) zu pflanzen. Wichtig ist die Gabe sauerwirkender Dünger (z.B. Rhododendrondünger) und ausreichend Regenwasser. Staunässe darf jedoch keine entstehen, weshalb mehrere Abzugslöcher im Kübel mit Blähton als Drainage wichtig sind. Wie bei anderen Beerensträuchern beschränkt sich die Pflege auch das jährliche Entfernen einzelner älterer Triebe. Sinnvoll ist der Schutz vor Vogelfraß, denn die Früchte sind heiß begehrt. Empfehlenswert ist das rechtzeitige Schützen mit Gemüsefliegennetzen (Maschenweite 0,8 mm). Diese sind so fein, dass auch die gefürchtete Kirschessigfliege nicht durch die Maschen hindurchkommt. Die Maden können in feuchten und kühlen Jahren besonders die Früchte später reifender Sorten schädigen.

Die Qual der Sortenwahl

Bluecrop

Die Beeren an einem Strauch reifen unterschiedlich, weshalb immer wieder durchgepflückt wird. Pflanzen Sie jedoch mehrere Sorten, so können Sie über einen längeren Zeitraum ernten. Außerdem verbessert sich dadurch die Befruchtung und somit der Ertrag.

Von den frühen Sorten ‘Duke‘ und ‘Reka‘ kann man die ersten Früchte naschen, denn sie reifen je nach Region schon ab Mitte Juni. Vor der geschmackvollen und ertragreichen Heidelbeer-Sorte ‘Bluecrop‘ erntet man den ganzen Juli hindurch. Bevor dann die späten Sorten ‘Elizabeth‘ und ‘Darrow‘ im August und September folgen.

Immer wieder trifft man auf Neues und Besonderheiten. So trägt die Heidelbeere ‘Hortblue Petite‘® im Juni und September Früchte. Aufgrund ihres kompakten Wuchses und der Höhe von maximal einem Meter, lasst sie sich auch als niedrige Hecke pflanzen.

Kein Platz im Garten oder nur ein kleinerer Balkon? „Bazelberry“® ist hier die Lösung! Klein und kompakt bleibend, sind sie speziell für die Kultur in Gefäßen gedacht. Terrasse und Balkon werden mit winterharten Pflanzen verschönert, die Naschfrüchte liefern und im Herbst mit rötlicher Herbstfärbung erfreuen.

(Bilder: Christine Scherer sowie Hubert Siegler © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2021 – Gartentipp 27 – Lavendel – der Traum vom Süden

2021 – Gartentipp 27 – Lavendel – der Traum vom Süden

Mit Lavendel verbindet man häufig große Felder im Süden Frankreichs oder in mediterranen Urlaubsorten. Aber auch in englischen Gärten gehört Lavendel dazu. Der lieblich würzige Duft erinnert stets an Sommer. „Die Pflanze fühlt sich besonders in den warmen und niederschlagsarmen Gegenden wohl“, erklären die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Lavendel mit seiner Blütezeit von Juni bis August ist als Gartenpflanze sehr beliebt. Am richtigen Standort ist der Halbstrauch pflegeleicht und erfreut uns und unterschiedliche Insekten über viele Jahre.

Lavendel-Vielfalt

Die Blütenfarbe des Lavendel ist nicht nur lila. Selbst dieses variiert von einem blassen Fliederton bis zu einer intensiv dunklen Blauviolett. Doch es gibt auch Sorten mit rosa oder weißen Blüten. Die Blütenstände selbst können sehr lang, schmal und locker sein oder auch kurz und kompakt. Und auch die mehr oder weniger grau-grünen Blätter zeigen verschiedene Formen und Ausprägungen.

Am bekanntesten ist sicherlich der Garten-Lavendel Lavandula angustifolia mit einer Vielzahl verschiedener Sorten. Diese zeigen nicht nur unterschiedliche Blütenfarben (verschiedene blau-lila Töne, weiß und rosa), sondern auch die Wuchshöhen, die zwischen 25 und 90 Zentimetern liegen. Besonders lange Blütenrispen besitzt der etwa zwei Wochen später blühende Provence-Lavendel Lavandula x intermedia, dessen Farbspektrum ebenfalls verschiedene blau/lila Farbtöne sowie weiß aufweist. Während die beiden vorher genannten Lavendel-Arten den Winter im Gartenbeet überstehen, müssen Schopf-Lavendel (Lavendula stoechas) und Kanarischer Lavendel (Lavandula pinnata) frostfrei überwintert werden.

Lavendel im Garten

Lavendel liebt einen durchlässigen, kalkhaltigen Boden in voller Sonne. Zu viel Bodenfeuchte, vor allem im Winter verträgt er nicht. Deshalb ist ein gut dränierter Boden wichtig, dass sich keine Staunässe bilden kann. In Kiesbeeten fühlt er sich deshalb besonders wohl. Kombinationspflanzungen mit anderen trockenheitsverträglichen Stauden, aber auch manchen Rosen sind möglich. Karge Böden verbessern die Winterhärte und intensivieren den Duft. Garten- und viele Provence-Lavendel sind ausreichend winterhart, wobei ein Schutz vor intensiver Wintersonne mit Vlies oder Reisig, zumindest zeitweise ratsam ist. Jährlich geschnitten ist Lavendel auch als Beeteinfassung und blühender insektenfreundlicher Buchsersatz geeignet.

Lavendel zählt zu den Halbsträuchern. Er zieht nicht wie eine Staude komplett ein, sondern es verbleiben oberirdisch holzige und krautige Pflanzenteile. Jedes Jahr im Frühjahr wird die Pflanze stark, das heißt nur wenig über den verholzten Stellen, zurückgeschnitten. Nach der Blüte, oder auch zur Blütenernte schneiden Sie den Blütenstängel komplett und dabei ein bisschen tiefer ab.

Lavendel(blüten) füllen Duftsäckchen gegen Motten, wirken beruhigend auf uns. Sie lassen sich gut trocknen und damit auch lange Zeit verwenden und für Trockensträußchen und andere duftende Dinge nutzen. Die graulaubigen Zweige fügen sich zierlich in Wintergestecke ein.

Bis auf den Schopflavendel sind Lavendelpflanzen wahre Insektenmagnete. Gerne besuchen Bienen die Blüten und sammeln Pollen und Nektar. Da vor allem Zwergsorten des Lavendel auch in Gefäßen wachsen, verschönern sie auch Balkone und Terrassen. Sie lassen sich auch mit anderen mediterranen Kräutern oder trockenheitsverträglichen Stauden gut kombinieren und wandeln den „Blumenkasten“ in eine Insektenparadies.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2021 – Gartentipp 26 – Sauer macht lustig: ein bunter Teller mit Johannis- und Stachelbeeren

2021 – Gartentipp 26 – Sauer macht lustig: ein bunter Teller mit Johannis- und Stachelbeeren

Jetzt reifen die Strauchbeeren, von denen vor allem Him- und Heidelbeeren an Beliebtheit gewonnen haben. Aber auch die vitaminreichen Johannis- und Stachelbeeren sind nicht zu verschmähen, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Es schmeckt nach Sommer, wenn man die fruchtigen Beeren frisch vom Strauch nascht. Dann ist es egal, ob diese im Garten ausgepflanzt sind oder in einem großen Gefäß auf Balkon und Terrasse stehen.

Frisch genascht

Vollreif sind auch Johannis- und Stachelbeeren, die länger am Strauch hängen können, milder. Frisch verzehrt kommen alle wertgebenden Inhaltsstoffe dieser „Superfruits“ voll dem Körper zugute. Die Beeren bereichern Fruchtsalate, Joghurt und Müsli mit ihren bunten Farben, ebenso wie verschiedene Kuchen. Tolle Fruchtaufstriche lassen sich ebenso erzielen. Pur eignet sich das feinfruchtige Johannisbeergelee bzw. -aufstrich auch für (Weihnachts-)Gebäcke oder Kuchen. Als säurereiches Obst mit feinen Aromen eignen sich Johannis- und Stachelbeeren für Mischungen mit süßeren Früchten wie Erdbeere, Himbeere, Kirsche bestens. Frieren Sie Püree ein, um im Spätsommer beispielsweise Stachelbeere mit Pflaume oder Mirabelle zu mischen.

Auf die Sorte kommt es an

Wichtig sind robuste Sorten, die vom Echten bzw. Amerikanischen Stachelbeermehltau verschont bleiben. Vor Vogelfraß und später auch vor der gefürchteten Kirschessigfliege schützen Insektenschutznetze, die sich leicht über die Sträucher verlegen lassen.

Empfehlenswerte Stachelbeersorten für den Hausgarten oder den Anbau im Kübel sind ‘Invicta‘ (gelbgrün) oder die roten ‘Rokula‘, ‘Remarka‘ und ‘Redeva‘.

Rote Johannisbeeren reifen ab Ende Juni (‘Jonkheer van Tets‘), Mitte Juli (‘Rolan‘ und ‘Rotet‘) und Ende Juli. Die langen Trauben der spät reifenden Sorte ‘Rovada‘ können sogar bis weit in den August am Strauch verbleiben. Schwarze Johannisbeeren werden vorwiegend verarbeitet. Hier haben sich die Sorten ‘Titania‘ und ‘Ometa‘ aufgrund günstiger Inhaltsstoffe bewährt. Wer die Früchte gerne roh nascht, greift vielleicht besser zu den großfruchtigen Sorten ‘Bona‘ oder ‘Big Ben‘, die schon ab Ende Juni reifen und mild schmecken, ohne den bei vielen Sorten strengen Beigeschmack. Gelegentlich findet man in Gärten von Johannisbeer-Liebhabern auch weiße und rosa Sorten. Meist handelt es sich um ‘Rose die Champagne‘, ‘Vit Jätte‘, ‚Blanka‘ und ‘Weiße Versailler‘.

Die große Sortenvielfalt bietet bei den als „sauer“ eingestuften Johannis- und Stachelbeeren durchaus positive Überraschungen. Und bei einer bunten Beerenschale greift man gerne zu, auch wenn es einem vielleicht manchmal das Gesicht zusammenzieht.

Beerenobst, auch für kleine Gärten

Beerensträucher benötigen nicht viel Raum und eignen sich daher auch für Gärten mit wenig Platz. Selbst in einem großen Kübel gedeihen sie einige Jahre auch auf Balkon und Terrasse. Urban Gardening beschränkt sich nicht auf Gemüse. Beerenobst lässt sich leicht integrieren. Da die Pflanzen in der Regel ausreichend winterhart sind, liefern sie über mehrere Jahre frische Früchtchen. Beerensträucher sind pflegeleicht, da sie oft nur gelegentlichen Auslichtungsschnitt sowie ausreichend Wasser, vor allem von der Blütezeit bis zur Ernte, benötigen.

Meist sind Johannis- und Stachelbeeren als Strauch zu sehen, doch die oft sehr stachligen Stachelbeeren lassen sich von einem Stämmchen leichter ernten. Auch ist es möglich, Fruchthecken mit wenigen Trieben zu ziehen. Diese eignen sich als „beerige“ Abgrenzung zu einem anderen Gartenteil oder zum Nachbarn.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2021 – Gartentipp 25 – Erdbeersommer

2021 – Gartentipp 25 – Erdbeersommer

Die Erdbeerernte hat nun auch im Garten begonnen und täglich gibt es frischen Nachschub. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps für den Anbau im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse, damit auch über einen längeren Zeitraum leckere rote Früchtchen geerntet werden können.

Erdbeeren gehören zum beliebtesten Saison-Obst bei Kindern und Erwachsenen. Sie haben wenig Kalorien und viele wertvolle Inhaltsstoffe. Allerdings lassen sich Erdbeeren schlecht lagern und sollten deshalb frisch genossen werden.

Gesunde Früchte

Als weiches und saftiges Obst sind Erdbeeren empfindlich gegenüber Schädigungen. Längere Feuchtigkeit durch Regen oder häufiges Gießen kann zu Grauschimmel (Botrytis) an den Früchten führen, besonders dann, wenn die Früchte auf der Erde aufliegen. Abhilfe schafft das rechtzeitige Mulchen ab der Blüte mit Stroh und ein ausreichend großer Pflanzabstand. Vorteilhaft sind Sorten, deren Blüten und Früchte sich über dem Laub entwickeln, da diese dann leichter abtrocknen. Allerdings kann es auch leichter zu Sonnenbrand kommen.

Erdbeeren sind schnell verderblich und eignen sich besonders für den Frischverzehr. Kleiner Tipp: Gehen Sie täglich mit zwei verschiedenen Schüsselchen in den Garten. In das eine Gefäß werden die gesunden Beeren gepflückt und in das andere die fauligen und schimmeligen Früchte abgelegt. Diese Pflanzenhygiene beugt einer Ansteckung gesunder Früchte vor.

Ernte über mehrere Wochen

Wer sich ein bisschen umschaut, stellt fest, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Erdbeersorten gibt. Meist sind es einmaltragende, mit den Reifezeiten früh (ab Ende Mai), mittel und spät (Juli). Diese werden dann oft beet- oder reihenweise im Garten angebaut. Durch geschickte Sortenwahl ist eine Ernte über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen möglich.

Wer seine Erdbeeren in Kästen, Kübeln oder anderen Gefäßen anpflanzt und nicht viel Platz hat, nutzt gerne mehrmalstragende (remontierende) Sorten, die immer wieder mittelgroße Früchte zum Naschen bringen. Monatserdbeeren tragen zwar sehr kleine, aber sehr aromatische „Walderdbeerchen“ den ganzen Sommer lang. Sie wachsen in kompakten Horsten und eignen sich daher auch im Garten als Beetumrahmung.  Auch zierende Erdbeersorten mit rosafarbenen oder roten Blüten sind bei voller Reife geschmackvoll. Sie bilden lange Ausläufer und schmücken Ampeln, Balkonkästen oder Hochbeete.

Leckere Erdbeeren

Sorte Snow White

Erdbeeren lassen sich vielfältig verwenden. Natürlich geht nichts über eine ausgereifte Frucht frisch genascht von der Pflanze. Sie eignet sich für‘s Müsli, den Obstsalat, als Kuchenbelag, aber auch für Fruchtaufstriche allein oder in Mischung mit z.B. Johannis- oder Himbeeren. Und wer die Früchte nicht sofort verwenden kann friert sie ein; am besten als Mus. Wie Pralinen sind Erdbeerfrüchte in Schokolade getaucht. Ein Sommergenuss ist aromatisiertes Wasser mit Erdbeeren und Minze oder eine Erdbeerbowle mit Freunden an einem lauen Sommerabend.

(Bilder: Christine Scherer sowie Hubert Siegler © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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