
Schadwanzen im Garten
Wanzen sind Gewinner der Klimawandels, denn sie profitieren von der warmen Witterung und den langen und trockenen Sommern. „Leider gibt es auch Tiere, die durch ihre Saugtätigkeit starke Schäden an Obst und Gemüse verursachen“, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
In den letzten Jahren treten immer wieder neue, eingeschleppte Wanzen auf, die von heißen Sommern mit milden Wintern profitieren. Dazu gehört die schädigende Grüne Reiswanze, die nun in den Gärten auffällt.
Wanzen allgemein
Etwa 3000 verschiedene Wanzenarten leben allein in Europa. Wir finden sie in Hecken, Bäumen, Wiesen oder im Wasser. Typisch für Wanzen ist das eckige Aussehen und der Stechrüssel, denn Mund- und Kauwerkzeuge besitzen sie nicht. Die meisten Tiere saugen Pflanzensaft, manche leben räuberisch. Es gibt nützliche und schädlingsdezimierende Raubwanzen, Lästlinge, die oft in großer Menge auftreten wie Feuerwanzen, und auch Schadwanzen. Diese schädigen Obst und Gemüse, was zu teilweise großen Ertragseinbußen führt. Zwischen Ei und erwachsenem Tier liegen meist fünf Nymphenstadien. Nach jeder Häutung ähneln sie dem ausgewachsenen Insekt mehr, wobei gerade die ersten Nymphenstadien oft noch nicht auf die Gestalt des erwachsenen Tieres hinweisen. Viele Wanzen scheiden bei Gefahr ein stinkendes Sekret aus und werden auch „Stinkwanzen“ genannt.
Die Grüne Reiswanze
In trockenen und warmen Sommern gibt es zwei Generationen im Jahr. Neben kleinen Wanzen im ersten Nymphenstadium, entdeckt man nun sich paarende adulte Grüne Reiswanzen. Die erwachsene Grüne Reiswanze ist eine komplett grüne Wanze (lediglich drei weiße Punkte am Halsschild und das transparente, grün scheinende Flügelteil) und bleibt deshalb oft unbemerkt im Grün der Pflanzen. Die jungen dagegen ähneln „bunten Marienkäfern“: schwarze, rötliche, gelb-weiße Punkte und später grüne Flecken sowie eine kugelige Form. Diese schlüpfen schon nach wenigen Tagen aus vielen kleinen, miteinander verkitteten Eiern. Die kleinen Wanzen findet man in großen Gruppen, wodurch sie auffällig werden. Sie sitzen dann zusammen an Früchten oder Blättern und saugen gemeinsam den Pflanzensaft. Ab dem zweiten Nymphenstadium verteilen sich die Wanzen auf der Pflanze. Die Tiere ernähren sich von vielen unterschiedlichen Pflanzenarten. Sie schädigen verschiedenes Obst und Gemüse besonders Bohne, Paprika und Tomate sowie Zierpflanzen und Kräuter. Durch das Einstechen des Saugrüssels bilden sich unter der Schale der Obstfrüchte braune Stellen, die zu Verformungen oder Einschnürungen führen. Bei Tomaten und Paprika sind die Einstichstellen schließlich fast weiß und schwammig. Ab Ende September, wenn die Temperaturen unter 9 ° Celsius fallen, suchen schließlich die erwachsenen grünen Wanzen einen Überwinterungsplatz, beispielsweise in Ritzen von Gemäuern, unter Rinde oder unter Falllaub, nicht jedoch in Gebäuden.
Eine Bekämpfung der Grünen Reiswanze ist nicht möglich. Es wurden jedoch einige natürliche Gegenspieler gefunden. Beispielsweise gibt es Schlupfwespen, die die Eigelege parasitieren und Raupenfliegen, die ihre Eier auf den Wanzen ablegen. Entdecken Sie bei den Erntegängen oder Pflanzenkontrollen Eigelege, Nymphen oder adulte Grüne Reiswanzen, so ist es möglich, diese zu zerdrücken. Am besten verwenden Sie Handschuhe, denn die Grüne Reiswanze gehört zu den Stinkwanzen und sondert übelriechendes Sekret ab.
Weitere Informationen zur Grünen Reiswanze: