2022 – Gartentipp 44 – Gartenpflege im Herbst

2022 – Gartentipp 44 – Gartenpflege im Herbst

Abschneiden verschiedener Pflanzen, Laub aus dem Garten entfernen, Umgraben, den Garten „säubern“ galt oft als Pflicht für den ordentlichen Bürger. „Diese Arbeiten beschränken sich in einem Naturgarten auf ein Minimum und nützen dabei auch vielen Gartenbewohnern“, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Wenige gezielte Pflegemaßnahmen im Herbst verringern den allgemeinen Arbeitsaufwand und sorgen dafür, dass sich verschiedenste Lebewesen im Garten wohlfühlen bzw. überwintern können.

Jede Menge Falllaub – wohin damit?

Überall im Garten liegt nun abgefallenes Laub von Bäumen und Sträuchern. Da stellt sich die Frage, was mit den Blättern passieren soll. Entfernen Sie das Blattwerk vom Rasen, da die Gräser sonst nicht mehr gut abtrocknen und sich Schadpilze ausbreiten können. Fischen Sie auch aus Teichen das Laub heraus, denn zersetzte Blätter geben Nährstoffe frei. Diese begünstigen das Algenwachstum im nächsten Jahr. Feuchte Laubblätter sind auf Gehwegen richtige Rutschpartien. Entfernen Sie deshalb die Blätter bevor sie auf den Wegen festkleben und vergammeln.

Unter Bäumen und Hecken darf das Falllaub auch als Mulchschicht liegen bleiben. Es bedeckt den Boden, schützt ihn vor starker Kälte, unterdrückt Unkräuter, fördert Bodenleben, bildet Humus und liefert schließlich Nährstoffe. Bis zum Frühjahr wird dann nur noch wenig zu sehen sein.

Ein Zuviel an Laub kann auch kompostiert werden. Selbst schwer zersetzbares Laub von Walnuss und Eiche bleibt so im Gartenkreislauf. Zerkleinert man die Blätter (z.B. mit dem Rasenmäher) und gibt sie schichtenweise oder vermischt mit anderem grünen Material (z. B. Rasenschnitt) und gehäckseltem Schnittgut auf die Kompostlege verrotten sie schneller.

Der Garten im Herbst – Refugium für Tiere

Neben dem Winterschutz für Pflanzen ist Falllaub auch Nahrung für Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Ein Laubhaufen im Garteneck dient als Winterquartier für größere Tiere wie Igel, Eidechse, Ringelnatter, und viele kleine Tiere wie Käfer, Schmetterlinge und Spinnen. Diese ernähren dann wiederum Vögel im Garten. Eingemischtes Reisig verleiht dem Blätterhaufen mehr Stabilität.

Staudenrückschnitt? Eigentlich nicht nötig. Machen Sie lediglich ein bisschen „Pflanzenkosmetik“ und entfernen Sie nur das, was wirklich stört und was in den Gehweg hineinragt. Belassen Sie ansonsten die abgestorbenen Blätter an den Stauden. Sie schützen die Pflanzen und geben Insekten und anderen Kleintieren eine Überwinterungsmöglichkeit. Auch verholzte Stängel und Blütenreste verbleiben an der Pflanze. Hier können sich kleine Insekten verstecken und den Winter überdauern.

Fallobst und früchtetragende Gehölze sind wichtige Nahrungsquellen im Herbstgarten. Während wir einwandfreies Obst nehmen, stören sich Vögel nicht an Äpfeln und Birnen mit Macken. Sie lieben auch die Früchte verschiedener Ziersträucher und Hecken. Manche Vögel wie der Distelfink bevorzugen körnige Nahrung. Lassen Sie deshalb die Samenstände von Sommerblumen wie Schmuckkörbchen, Studentenblume und Sonnenblumen sowie Stauden stehen. Dann turnen die Vögel an den Stängeln entlang und suchen sich die Samenkörner. Lediglich Pflanzen, die sich sehr stark versamen und deren Vermehrung unerwünscht ist, z.B. die Kanadische Goldrute und das Einjährige Berufkraut, erhalten einen Rückschnitt.

Nicht jeder Garten kann natürliche Winteroasen bieten. Überwinterungsquartiere für Igel und Insekten sowie Futterstellen lassen sich selbst bauen oder käuflich erwerben. Es macht Spaß, wenn man dann die Tiere in der kalten Jahreszeit beim Fressen beobachten kann.

Lästig, aber sehr wichtig

Während Stauden einziehen und Gehölze im Herbst die Blätter verlieren, um sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, wachsen die ungeliebten Wildkräuter weiter. Die Niederschläge der letzten Wochen und die milden Temperaturen haben zu einem starken Wachstum geführt, so dass sich teilweise grüne Teppiche von Vogelmiere, verschiedenem Klee, Vogelknöterich, Einjähriger Rispe und anderen Wildkräutern gebildet haben. Doch das, was Sie jetzt und über Winter sorgfältig entfernen, reduziert das „Unkrautpotential“ in der nächsten Gartensaison.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2022 – Gartentipp 43 – Halloween – der Kürbis gehört dazu?

2022 – Gartentipp 43 – Halloween – der Kürbis gehört dazu?

 

Es ist soweit –gruselige Kürbisfratzen und lustige Kürbisgesichter schmücken Hauseingänge, Treppenstufen und vieles mehr. Doch der Kürbis kann mehr. In unterschiedlichen Formen, Größen und Farben laden sie nun häufig an den Straßenrändern zum Kauf ein. Während Zierkürbisse nur zur Dekoration dienen, sind Speisekürbisse ein willkommenes Herbst- und Wintergemüse, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Wer einen größeren Gemüsegarten oder Kompost besitzt, kann versuchen im nächsten Jahr selbst Kürbisse heranzuziehen. Schmackhafte Sorten bereichern den Speiseplan, Zierkürbisse dienen zur Herbstdekoration. Übrigens, am 26. Oktober ist „Tag des Kürbis“, in der Zeit der Ernte, in der Kürbisfrüchte überall präsent sind.

Halloween mit Gemüse

Speise- oder Zierkürbisse eignen sich für herbstliche Dekorationen, besonders auch für Halloween. Große Früchte werden oft ausgehöhlt, die Hülle kunstvoll geschnitzt und schließlich mit einer Kerze zum Leuchten gebracht. Das ausgeschnittene Fruchtfleisch von Speisekürbissen dient dann als Suppengrundlage. Spezielle Halloween-Kürbisse lassen sich gut bearbeiten, sind aber nicht so geschmackvoll wie die Speisesorten. Achten Sie auf die Temperaturen, wenn die Kürbisse im Freien stehen. Die frostempfindlichen Früchte benötigen einen Schutz bei Frostgefahr und vor zu viel Nässe.

Auch anderes Gemüse und Obst lässt sich zu vitaminreichen und schön-schaurigen Gerichten und Snacks verarbeiten: Möhrenfinger mit Kürbiskernen, (mit Mozzarella) gefüllte Paprikaköpfe, „gezahnte“ Apfelscheiben als Gebisse mit Sonnenblumenkernen oder Mandelstiften, Kürbissuppe und vieles mehr. Rote Bete lässt sich aufgrund seiner roten Farbe gut integrieren.

Kürbisse im Garten

Wer nicht nur Kürbisse zur Zierde anpflanzen möchte, greift auf Speisekürbisse zurück. Die wichtigsten sind Hokkaido-, Muskat- und Butternut-Kürbisse. Die Schale des meist orangeroten Hokkaidokürbis kann mitgegessen werden, weshalb ein Schälen nicht nötig ist. Besonders gut eignet er sich für Suppen. Der Muskatkürbis kann je nach Sorte sehr groß und schwer werden. Typisch sind seine tiefen Rippen, die in der Herbstzeit oft in Teilstücken verkauft werden. Entfernen Sie die Schale vor der Verwertung und verzehren Sie nur das orangefarbene Fruchtfleisch. Sehr schmackhaft und nur mit wenig Kernen im Inneren präsentiert sich der birnenförmige Butternut-Kürbis.

Lust auf eigene Kürbisse? Entweder sät man im April im warmen Zimmer oder kauft sich später Jungpflanzen. Ab Mitte Mai setzen Sie die jungen Pflänzchen mit etwa einem Meter Abstand in das vorbreitete Beet. Sollten es die Temperaturen noch nicht erlauben, warten Sie besser noch ein paar Tage, denn Kürbisse sind wärmebedürftig. Eine dünne Schicht Rasenschnitt oder anderes Mulchmaterial während der Wachstumszeit auf dem Kürbisbeet fördert das Bodenleben, schützt den Boden vor Austrocknung und liefert gleichmäßig Nährstoffe für die Pflanze nach. Vor allem während des Hauptwachstums benötigen Kürbisse ausreichend Wasser. Haben die Pflanzen erst einmal Fuß gefasst, überwuchern sie schnell das ganze Beet. Oft bilden sich an den Kürbisranken neue Wurzeln, wodurch die Pflanze mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Aufkeimende Unkräuter werden unterdrückt und der Boden trocknet durch die Schattierung der Blätter nicht so schnell aus. Solange die Ranken saftig und die Blätter noch grün sind, bleiben Kürbisse an der Pflanze. Sie erhalten weiterhin Nährstoffe und der Geschmack verbessert sich.

Im Herbst hat die Kürbispflanze ihren Zuwachs beendet. Die Blätter verfärben sich gelb und sterben schließlich ab. Spätestens dann kommen die herangewachsenen Kürbisfrüchte zum Vorschein. Es ist Zeit für die Ernte. Färbt sich der Stiel braun und trocknet ein, wächst auch der Kürbis nicht mehr weiter. Die Früchte werden mitsamt einem Stielstück vorsichtig abgeschnitten und am besten ein paar Tage an einem trockenen Ort bei etwa 16 Grad Celsius gelagert. Die Schale reift nach und die Kürbisse bleiben besser haltbar.

In der feucht-kalten Jahreszeit sind Kürbisse ein gesundes und wärmendes Gemüse. Besonders gerne werden dann Suppen gegessen. Aber auch als Kürbiskuchen, Kürbisspalten, Mus mit Weihnachtsgewürzen sowie in Fruchtaufstrichen gemischt mit Apfel und süß-sauer eingemacht findet das Herbstgemüse Verwendung.

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2022 – Gartentipp 42 – Wann kommen die Kübelpflanzen ins Winterquartier?

2022 – Gartentipp 42 – Wann kommen die Kübelpflanzen ins Winterquartier?

Es ist nun richtig Herbst: kürzere Tage, kältere Nächte und immer wieder leichte Regenschauer. Manchmal hängen dicke Nebel über dem Land. Blätter färben sich bunt, fallen ab und bedecken den Boden. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie erhalten nun häufig Fragen zum Einräumen der Kübelpflanzen.

Balkone und Terrassen werden aufgeräumt und „winterfest“ gemacht. Auch frostempfindliche Pflanzen in Gefäßen bekommen ihren Platz für die kalte Jahreszeit.

Der richtige Zeitpunkt

Die meisten unserer Kübelpflanzen haben ihre Heimat in den Tropen und im Mittelmeerraum. Somit sind sie mehr oder weniger kälteempfindlich. Frost gibt es an den Naturstandorten nur selten oder gar nicht. Pflanzen aus tropischen Gebieten müssen deshalb schon vor den ersten, auch leichten Frösten eingeräumt werden, um Schäden zu vermeiden. Hierzu zählen Zierbanane, Papyrus, Bougainvillea, Duft-Pelargonien, Engelstrompete, Wandelröschen, Fuchsien und viele mehr. Robuster sind Schönmalve, Bleiwurz, Citrus-Arten und Oleander, die Temperaturen knapp unter der Null-Grad-Grenze überstehen. Fallen die Temperaturen jedoch dauerhaft unter minus fünf Grad Celsius, benötigen auch Feigen, Oliven, Lorbeer und Rosmarin ein Winterquartier.

Die Frosthärte bzw. Kälteverträglichkeit von Pflanzen hängt nicht nur von der Temperatur ab. So sind Pflanzen im Jugendstadium kälteempfindlicher als ältere Pflanzen. Wurden die Pflanzen über den Sommer stark gedüngt und üppig mit Wasser versorgt, haben sich große und weiche Pflanzenzellen gebildet. Sie tragen schneller Kälteschäden davon als Pflanzen, die eher „mager“ gehalten wurden und deren Gewebe dadurch robuster sind.

Pflanzen abhärten

Kübelpflanzen überwintern oft mehrere Monate, meist unter sehr ungünstigen Bedingungen. Besser ist es, sie möglichst lange im Freien zu lassen. Eine bessere Überwinterungsfähigkeit lässt sich erreichen, wenn man schon im Spätsommer dafür sorgt, dass das Wachstum gehemmt wird. Entfernen Sie die Untersetzer, damit Wasser schnell abfließen kann. Der Wasserverbrauch wird im Herbst eingeschränkt, weshalb Sie nur noch bei trockenem Wurzelballen gießen. Falls es öfter regnet, stellen Sie die Kübelpflanzen besser unter ein Dach, damit der Topf abtrocknen kann. Außerdem haben die Pflanzen beim Einräumen ein geringeres Transportgewicht. Das Düngen sollte ja bereits im August beendet sein, was ebenfalls für ein stabiles Pflanzengewebe sorgt.

An einem geschützten Platz im Freien, nahe am Haus, hat man die Möglichkeit Pflanzen länger draußen zu lassen. Um Platz zu sparen kann man die Gefäße zusammenrücken. Das Abdecken mit einem Vlies oder einem Betttuch hilft, wenn es in einzelnen Nächten kalt wird. Gerade im November sind es manchmal nur wenige Tage, die leicht frostig sind. Die luftdurchlässige Abdeckung kann dann auch am Tag belassen werden. Grundsätzlich räumt man die Kübelpflanzen möglichst spät im Herbst ein und so bald wie möglich im Frühjahr wieder ins Freie, um die Zeitspanne mit schlechten Überwinterungsbedingungen kurz zu halten. Kältereize fördern oft auch die Blütenbildung.

Der Überwinterungsplatz

Leider ist die Überwinterung das größte Problem, da meist die richtigen Plätze fehlen. Das optimale Winterquartier sollte möglichst hell und kühl sein. Für viele unserer Kübelpflanzen liegen die Überwinterungstemperaturen idealerweise bei fünf bis zwölf Grad Celsius. Es eignen sich helle Kellerräume und kühle Wohnräume. Für kälteunempfindlichere Pflanzen können Sie auch Garagen und Kellerschächte nutzen sowie Kleingewächshäuser mit Frostwächter. Grundsätzlich gilt: je dunkler der Raum umso kühler sollte er sein. Umgekehrt heißt es, dass ein sehr heller Platz auch etwas wärmer sein darf.

Die Pflege im Winterquartier

Kontrollieren Sie die Pflanzen vor dem Einräumen! Schädlinge würden sich im Winter schnell vermehren, da die Bedingungen für die Pflanzen ungünstig, für die Schädlinge aber vorteilhaft sind. Das Entfernen von Verblühtem und Abgestorbenem beugt Grauschimmel vor. Gießen Sie erst bevor der Wurzelballen austrocknet. Sind die Pflanzen groß geworden, können Sie sie vor dem Einräumen kürzen. Das schafft Platz und ermöglicht ein lockeres Aufstellen der Pflanzen nebeneinander.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2022 – Gartentipp 41 – Es ist Quittenzeit!

2022 – Gartentipp 41 – Es ist Quittenzeit!

Auf Streuobstwiesen oder auch in städtischen und ländlichen Gärten fallen Großsträucher oder kleine Bäume auf, die goldgelbe Früchte tragen. Es ist die Quitte, eine nicht so sehr bekannte Obstart, verwandt mit Apfel und Birne. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie zeigen, dass es sich lohnt einen Quittenbaum im Garten zu haben.

Die Quitte ist eine Pflanze für mehrere Jahreszeiten: im Frühling erscheinen große einzeln stehende roséfarbene Blüten, im Herbst haben sich goldgelbe aromatische und wohlriechende Früchte entwickelt. Auf alle Fälle ist der Quittenbaum ein Blickfang.

Goldene Früchte

Apfel- oder birnenförmig, je nach Sorte, hängen die zunächst grünen und später gelben, zum Teil sehr großen Früchte am Baum. Die oft mit einem Flaum behafteten Früchte leuchten durch das Grün und Gelb der Blätter. Für eine längere Lagerung wartet man jedoch nicht auf die komplette Gelbfärbung, da sich Pektin mit der Zeit abbaut. Spätes Ernten steigert die Gefahr von Fleischbräune. Diese Stoffwechselstörung kann verschiedene Ursachen haben. Neben zu später Ernte und langem Lagern, spielt auch die Witterung eine Rolle. Die Verwertung von Früchten mit leichten Bräunungen ist möglich. Sie können die empfindlichen Quitten-Früchte nicht gleich verwenden? Dann pflücken Sie sie sorgsam vom Baum und legen sie einlagig in Obststeigen auf Pappe, in Holzwolle oder Stroh.

Die Früchte lassen sich zu herrlich fruchtigen Gelees, Fruchtaufstrichen, Kompott, Konfekt, Saft und vielem mehr verwenden. Manche Sorten wie ‘Cydora‘, ‘Cydopom‘ und „Limonenquitte“ schmecken durchaus in dünnen Scheiben auch roh. Entfernen Sie den anhaftenden filzigen Belag sorgsam durch Abreiben. Die Frucht würde sonst bitter schmecken. Nutzen Sie einzelne Früchte als Raumdekoration. Dort verströmen sie ihren feinwürzigen und fruchtigen Duft. Übrigens lassen sich auch die kleineren Zierquitten (Chaenomeles) ebenso verwenden: als aromatischen Raumduft und als Zugabe zu Aufstrichen etc.

Bevor sich die Früchte entwickeln, erscheinen dekorative große schalenförmige Blüten in weiß oder rosa. Die einzeln stehenden Blüten bieten den Bienen und anderen Insekten Nahrung. Leider können Spätfröste im Mai und Juni die Blüten schädigen. Da fast alle Sorten als selbstfruchtbar gelten, reicht eine Pflanze aus.

Quitte im Garten

In den letzten Jahren sieht man Quittenpflanzen wieder häufiger in den Gärten. Selbst für kleinere Gärten ist die Quitte interessant: sie wächst meist strauchartig oder als Kleinbaum und erreicht oft nur Höhen von drei bis vier Metern. Das Holz reagiert etwas frostempfindlich, weshalb Sie besser einen geschützten Standort wählen. In rauen Gebieten wird besser im Frühjahr gepflanzt, um schon den ersten Winter zu umgehen. In niederschlagsarmen und milderen Gebieten wie Unterfranken pflanzt man besser im Herbst, um die Herbst- und Winterniederschläge zu nutzen. Übrigens kommt die Quitte mit Hitze und Trockenheit gut zurecht. Eingewachsene bzw. ältere Bäume haben die Extremsommer 2022 problemlos überstanden.

Jährliche Kompostgaben auf die Baumscheibe sorgen für ausreichend Nährstoffe. In Trockenperioden verbessert gelegentliches Wässern die Fruchtqualität. Sollten die Böden zu kalkhaltig und schwer sein können Blattaufhellungen auftreten. Auch wenn die Quitte immer wieder in den Schlagzeiten wegen Feuerbrand steht, ist es kein Grund auf die Pflanze zu verzichten. Feuerbrand, eine meldepflichtige Bakterienkrankheit, tritt oft nur regional begrenzt auf und wenn man seine Quitte regelmäßig kontrolliert, kann man damit leben. Braune, trockene Triebe und Blätter können auch andere Ursachen haben.

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2022 – Gartentipp 40 – Herbst im Kistengarten und im Hochbeet

2022 – Gartentipp 40 – Herbst im Kistengarten und im Hochbeet

(Spät-)Sommerliche Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Aubergine und Co. sind abgeerntet. Hochbeete und Kistengärten stehen leer da. Doch auch jetzt ist es sinnvoll noch zu pflanzen und zu säen, um auch im späten Herbst oder den Wintermonaten noch vitaminreiche Kost ernten zu können, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Hochbeete und Kistengärten sind kleine Gartenbeete. Sie lassen sich noch gut in der kalten Jahreszeit nutzen, da die Pflanzen oft schneller wachsen und die Beete leichter vor Kälte zu schützen sind.

Genuss aus dem herbstlichen „Hoch-Garten“

Die Erde gut gelockert, grobe Erntereste und Unkräuter entfernt, lassen sich noch letzte Blattgemüse pflanzen. Außer Spinat ist es vor allem Feldsalat, der nun seinen Platz im Hochbeet bekommt. Gelegentlich findet man in den Gärtnereien auch noch Jungpflanzen von weiteren Wintersalaten und Salatrauke. Die jungen Pflanzen sind alle in kleinen Erdpresstöpfen vorgezogen. Sie wachsen schnell an und haben einen Wachstumsvorsprung gegenüber der Aussaat. Somit ist eine Pflanzung auch im Herbst möglich. Lediglich Feldsalat könnte noch gesät werden; ebenso Kresse, die sich auch bei kühlen Temperaturen relativ schnell entwickelt.

Jetzt ist auch Zeit für Wintersteckzwiebeln und Knoblauch. Verwenden Sie speziellen Pflanzknoblauch oder Zehen aus der eigenen Ernte. Zum Pflanzen eignen sich nicht nur die ganzen Zehen, sondern auch kleine runde Mini-Knollen und Brutzwiebeln. Knoblauchzehen aus dem Lebensmitteleinzelhandel eignen sich nicht. Die Knollen kommen oft aus wärmeren Ländern. Manchmal sind die Knollen auch mit Keimhemmern behandelt, damit sie nicht austreiben. Achten Sie darauf, wohin Sie den Knoblauch pflanzen. Er ist erst im nächsten Sommer erntefähig und sollte die Frühjahrsbepflanzung des Hoch- oder Kistenbeetes nicht behindern.

Ruhepause im Hochbeet

Wer kein Gemüse mehr anpflanzen und dem Hochbeet Ruhe gönnen möchte, lässt es aber nicht brach liegen. Eine Wellness-Kur für den Boden ist die Ansaat von Gründüngung. Für späte Saaten eignet sich Roggen. Als Getreide ist er mit keiner Gemüseart verwandt, die in einem Hochbeet oder Kistengarten verwendet wird. Der Roggen bleibt dann bis zum Frühjahr stehen. Dann wird er je nach Größe entfernt oder untergegraben.

Hoch- und Kistenbeete im Winter

Bepflanzte Hochbeete und Kisten findet man vor allem im städtischen Raum. Hier sind Gärten oft sehr klein und es werden auch Höfe und andere befestigte Flächen für Kistengärten genutzt. Auch Kindergärten, Schulen, Altenheime oder ähnliche Einrichtungen lassen so das Gärtnern vor Ort erleben. Das städtische Klima sorgt meist für mildere Temperaturen. Im Schutz von Gebäuden und bei ausreichender Sonneneinstrahlung entwickeln sich einige Gemüse- und Kräuterarten auch noch bis in die Wintermonate hinein. Kleine Beete lassen sich leicht und kurzfristig mit Vlies, dünnen Stoffen oder ähnlichem vor Frost schützen.

Interesse am Urban Gardening? Am 27. Oktober 2022 findet der 3. Bayerische Urban-Gardening-Kongress unter dem Motto „Stadt trifft Garten“ in Veitshöchheim statt. Anmeldeschluss 15. Oktober 2022

https://www.lwg.bayern.de/urban-gardening/303129/index.php

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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