2022 – Gartentipp 39 – Frostspanner – Schäden durch Raupenfraß vorbeugen

2022 – Gartentipp 39 – Frostspanner – Schäden durch Raupenfraß vorbeugen

Der Frostspanner, eine unscheinbare Raupe mit großem Hunger, kann im schlimmsten Fall Obstbäume, aber auch Ziergehölze kahl fressen. Eine vorbeugende Maßnahme sind Leimringe, die bei richtiger Anwendung gegen den Schädling wirken, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Hatten Sie diesen Fraßschaden im Frühjahr, lässt sich nun vorab im Herbst für das nächste Jahr vorbeugen. Beginnen die kalten Nächte, dann wird es Zeit etwas gegen die künftigen Raupen des Kleinen und Großen Frostspanners zu unternehmen.

Der Frostspanner

Anzeichen für den Befall durch den Frostspanner fallen im Frühjahr (April bis Mai) auf. Laubblätter sind ganz bis auf die Rippen oder zumindest aber löchrig zerfressen, oft in Verbindung mit angefressenen Jungfrüchten. Die jungen Blätter und Knospen der Kirschbäume, Zierkirschen und anderen Arten aus der „Prunus“-Familie gehören zu den Leibspeisen der Frostspanner. Doch sie sind nicht wählerisch und fressen auch an anderen Obst- und Ziergehölzen. Man unterscheidet den Großen und den Kleinen Frostspanner. Die gefräßigen Raupen des Kleinen Frostspanners sind hellgrün, die des Großen Frostspanners sind variabel in Brauntönen gemustert. Beide bewegen sich mit dem typischen Katzenbuckel fort. Nach dem großen Fressen im Frühjahr seilen sich die Raupen ab und verpuppen sich etwa zehn Zentimeter tief in der Erde. Etwa bis Mitte September haben sich die Puppen dann in erwachsene Falter verwandelt – flugfähige Männchen und flugunfähige Weibchen.

Leimringe können Frostspannerweibchen stoppen

Bei starkem Frühlingsbefall durch Frostspanner können Sie vorbeugen. Rechtzeitig, wenn im Herbst die ersten kalten Nächte auftreten, meist im Oktober, werden Leimringe um den Hauptstamm, unterhalb der Kronenverzweigung, angelegt. Es sind etwa zehn Zentimeter breite Streifen aus Papier, auf denen ein spezieller Leim aufgetragen ist. Dieser verhindert, dass die kleinen, flugunfähigen, aus dem Boden geschlüpften weiblichen Falter über den Stamm in die Baumkrone aufwandern können. Denn erst dort erfolgt die Begattung mit den flugfähigen männlichen, gräulichen unscheinbaren Kleinfaltern und anschließend die Eiablage.

Achten Sie außer auf den Zeitpunkt, auf das richtige Anlegen der Barriere. Sehr borkige Rinde, vor allem älterer Bäume, wird vor dem Anbringen des Leimringes geglättet, den man dann mit Schnüren oder Draht am oberen und unteren Ende festzurrt. So können die weiblichen Falter nicht darunter durchkrabbeln. Auch Baumpfähle, die bis zur Krone reichen, bekommen ebenfalls einen Klebering, um auch hier das Aufwandern zu verhindern. Kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit, ob Sie trockenen Leim erneuern müssen oder ob Blätter anhaften, die als Brücken dienen können.

Entfernen Sie den Leimring spätestens Anfang März! Sonst verenden dort mehr nützliche Insekten als Schädlinge. Leider können Vögel auf dem Leim anhaftende Insekten als Futterquelle nutzen und sich dabei ihre Schnäbel verkleben. Und trotzdem sind Leimringe eine giftfreie, somit umweltfreundliche und dabei sehr effektive Maßnahme bei fachgerechter Anwendung. Denn selbst mit Biomitteln kann eine größere Baumkrone mit einer Rückenspritze im Frühjahr nur äußerst aufwendig und unzureichend behandelt werden.

Bitte beachten Sie: Leimringe helfen NICHT gegen den „Wurm im Apfel“, den Apfelwickler. Außerdem sollten sie über Sommer nicht gegen Ameisen angelegt werden.

Erfahrungen aus dem Garten

Wenn Sie Leimringe nach einem Frühjahrsbefall zwei Jahre nacheinander konsequent, d.h. rechtzeitig und richtig einsetzen, werden Raupenbefall und Schaden nur noch minimal sein. Dann kann durchaus wieder eine längere Pause von mehreren Jahren ohne diese „Barriere“ eingelegt werden.

Fördern Sie Vögel in Ihrem Garten. Besonders Meisen picken im Frühjahr Massen an Raupen wie Frostspannerraupen, Blattläusen und anderen Insekten, um damit ihre Jungen zu füttern. Somit reduzieren sie sehr viele Schädlinge innerhalb kurzer Zeit. Hängen Sie deshalb Nistkästen für diese fleißigen Helfer in die Bäume.

Früher wurde empfohlen die Leimringe schon Anfang September anzulegen. Doch durch den Klimawandel hat sich das verändert. So treten die kalten Nächte oft erst im Laufe des Oktober auf.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

Ernteaktion „Gelbes Band“

Ernteaktion „Gelbes Band“

Ernteaktion „Gelbes Band“

– Was ist damit gemeint? Der Obst– und Gartenbauverein Harburg unterstützt das Projekt „Gelbes Band“, um Lebensmittel vor dem Verderben zu retten. Als vorbildhaftes Projekt gegen Lebensmittelverschwendung wurde das Ernteprojekt mit dem Bundespreis von „Zu gut für die Tonne!“ ausgezeichnet.
– So geht es: Obstbaumbesitzer/innen können ihre Bäume durch ein gelbes Band kennzeichnen oder auch an der Gartenmauer einen gelben Eimer mit einem Hinweis zur Ernteaktion aufstellen und signalisieren: Hier darf kostenlos geerntet werden. Verbraucher/innen können so für den Eigenbedarf kostenlos Obst in ihrer Umgebung ernten. Ausschließlich an diesen gekennzeichneten Bäumen, darf geerntet werden.
– Das Sammeln erfolgt jedoch auf eigene Gefahr: Achten Sie auf Bodenunebenheiten und andere möglichen Gefahrenstellen wie z.B. herumliegende Äste usw.
– Das sollten Sie beim Ernten beachten:
> Nur mit dem gelben Band markierte Bäume sind zum Abernten freigegeben.
> Seien Sie achtsam gegenüber der Natur und respektieren das Eigentum anderer. Gehen Sie behutsam mit den Obstbäumen um.
> Ernten Sie nur so viel, wie Sie tatsächlich verbrauchen können.
> Prüfen Sie das Obst, aber lassen Sie sich von einer braunen Stelle nicht abschrecken.
>Bitte entfernen Sie die Bänder nicht, wir holen sie selbst wieder ab.
– Die genauen Standorte dieser meist städtischen Bäume können Sie auf der Skizze einsehen.
Viel Freude beim Sammeln und Verwerten.

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2022 – Gartentipp 38 – Es ist Apfelzeit!

2022 – Gartentipp 38 – Es ist Apfelzeit!

Die Apfelernte ist in vollem Gange – im Garten und in den Obstbaubetrieben. Äpfel sind gesund und schmecken frisch oder verarbeitet. Die Vielfalt ist riesig, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. So findet man sicher mehrere Lieblingssorten.

„Zeit der deutschen Äpfel – natürlich von nebenan“ heißt das Motto am 24. September 2022. Die Fachgruppe Obstbau und die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) sowie verschiedene weitere Verbände, Obstbaubetriebe und der Lebensmitteleinzelhandel setzen den in Deutschland geernteten Apfel in Szene.

Apfel – beliebtes und gesundes Obst

Vieles spricht dafür, den Apfel regelmäßig in die Ernährung zu integrieren. Kalorien- und fettarm, ballaststoffreich und viele Vitamine machen ihn zu einem wertvollen Obst. Er eignet sich zum Rohverzehr als Snack sowie verarbeitet als Kuchen, Mus, Saft, zu süßen und herzhaften Gerichten und vielem mehr. Äpfel haben eine sehr große Bedeutung in der gesamten Obstbranche. Doch die Früchte kommen nicht nur aus der Region. Darum möchten die deutschen Obstbauern mit der Aktion „Zeit der deutschen Äpfel – natürlich von nebenan“ auf ihre Situation aufmerksam machen und den Apfel „geerntet in Deutschland“ in den Focus rücken. Der Anbau von Äpfeln in Deutschland schützt das Klima und die Umwelt, fördert die eigene Gesundheit und unterstützt die regionalen Obstbauern, die Qualitätsprodukte aus der Natur liefern.

Riesige Sortenvielfalt

Jeder mag andere Äpfel. Das Aroma ist abhängig von der Sorte, aber auch dem Erntezeitpunkt und der Lagerung sowie den klimatischen Faktoren während des Wachstums. Die Apfelsaison beginnt schon im Sommer mit einigen Frühsorten. Doch nach und nach kommen andere Sorten aus der neuen Ernte in den Verkauf. Testen Sie die Apfelvielfalt und finden Sie Ihre Favoriten! Manch einer möchte säuerliche Äpfel wie ‘Elstar‘ und ‘Boskoop‘, ein anderer liebt die Süße von ‘Gala‘ und ‘Fuji‘. Probieren Sie doch auch in Deutschland geerntete Sorten, die Sie noch nicht kennen. Während im Lebensmitteleinzelhandel die Sortenvielfalt nicht ganz so groß ist, bieten Direktvermarkter oft ein sehr breites Apfelsortiment.

Apfelsorten für den Anbau im Garten und für die Streuobstwiese

Immer wieder wird nach Sorten gefragt, die man im Lebensmitteleinzelhandel findet. Doch für den Freizeitgärtner gibt es viele andere sehr schmackhafte Sorten, die man vielleicht noch im Direktverkauf eines Hofladens findet. Auf sehr anfällige oder im Anbau schwierige Sorten aus dem Erwerbsanbau wie ‚Golden Delicious‘, ‚Gala‘, ‚Gloster‘, ‚Jonagold‘, ‚Elstar‘, ‚Braeburn‘ und andere sollte man im Hausgarten bzw. Streuobstanbau verzichten! Beziehen Sie dafür robuste regionale Sorten mit ein.
https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/089942/index.php (Haus- und Kleingarten)
Streuobstwiesen liefern einen wesentlichen Beitrag zur Biodiversität. Es sind wichtige Biotope. Oft werden hier regional-typische Apfelsorten angepflanzt und erhalten.
https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/145189/index.php (Streuobst)
Sie haben eine Streuobstwiese oder interessieren sich dafür? Dann nutzen Sie die Chance bei der Veranstaltung der Bayerischen Gartenakademie „Streuobst aktuell“ dabei zu sein.
https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/veranstaltungen/306414/index.php (Streuobst aktuell)

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2022 – Gartentipp 37 – Genussvolle Tafeltrauben

2022 – Gartentipp 37 – Genussvolle Tafeltrauben

Die Weinlese ist in vollem Gange, auch in diesem Jahr durch die anhaltende Trockenheit und Wärme wieder etwas früher. Auch in Bayerns Gärten ist es Zeit für die Ernte wohlschmeckender Früchte, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Tafeltrauben locken jetzt mit Süße und Saftigkeit.

Während in den Weinbergen Keltertrauben für die Weinbereitung geerntet werden, eignen sich die robusten Tafeltrauben vor allem für den Frischverzehr. Mit den richtigen Sorten wird die Ernte aus dem Garten ein Genuss.

 

Keltertraube und Tafeltraube

Keltertrauben aus denen Weine hergestellt werden, besitzen im Verhältnis zu ihrer Beerengröße einen hohen Kernanteil. Die Trauben selbst sind sehr kompakt. Oft sind die Sorten anfällig für Echten und Falschen Mehltau (Oidium und Peronospora), zwei typische Pilz-Krankheiten. Von Tafeltrauben gibt es sogenannte PIWI-Sorten, die eine Widerstandsfähigkeit dagegen besitzen. Sie bleiben bei richtiger Pflege (Schnitt, Laubarbeiten den Sommer über) und optimalem Standort (luftig und sonnig) weitestgehend gesund. Der Fruchtstand der Tafeltrauben ist locker aufgebaut, trocknet deshalb schneller ab.

Traubenernte über einige Wochen hinweg

Bei mehreren Sorten im Garten können Sie frische Trauben über einen langen Zeitraum genießen. Kombinationen mit frühen und mittelspäten bis späten Sorten machen das möglich. Wer mehr Platz hat, kann auch noch mit den Farben der Früchte variieren. Es gibt jedoch auch Sorten, die lange am Rebstock hängen bleiben und somit über einen weiten Zeitraum geerntet werden.

Alle nachfolgend angegebenen Reifezeiten der Sorten beziehen sich auf den Anbau im Weinbauklima und auf ein durchschnittliches Jahr. In anderen Gegenden und bei Wetterextremen kann die Ernte durchaus um zwei Wochen variieren. Durch die warme bis heiße Witterung und die teilweise geringen Niederschlagsmengen beginnt die Ernte der Trauben in diesem Jahr schon früher.

Von ‘Birstaler Muskat‘ und ‘Muskat Bleu‘ können Sie über einen langen Zeitraum ernten. Schon ab Ende August schmecken die mittelgroßen ersten Beeren. Bis in den September hinein und noch länger, lassen sie sich ernten und werden immer süßer. Weitere Sorten mit Muskatton sind ‘Palatina‘ und ‘Garant‘, deren Reife oft erst Mitte September beginnt. ‘Fanny‘ eignet sich wegen der Reifezeit Ende September bis Mitte Oktober nur für den Anbau im Weinbauklima oder an besonders geschützten Standorten. Außer ‘Muskat Bleu‘ besitzt ‘Ontario‘ ebenfalls blaue Beeren, die ab Mitte September reifen.

Wären da nicht die Kerne…..

Während Keltertrauben einen sehr hohen Kernanteil im Gegensatz zu ihrem Fruchtgehalt besitzen, liegt das Verhältnis bei den Tafeltrauben zugunsten des Fruchtfleisches. Doch es gibt auch „kernlose“ Sorten. Ganz ohne Kerne sind sie trotzdem nicht. Die verkümmerten Samenanlagen spürt man nicht mehr. Die einzelnen Beeren an der Traube sind kleiner als bei Sorten mit Kernen.

Empfehlenswerte ist die grün-gelb reifende kernlose Sorte ‘New York‘ oder ‘Lakemont‘ mit der Reifezeit Mitte bis Ende September. Die etwas kleineren Beeren werden von Kindern gerne gegessen. Sie schmecken süß und sehr mild. Die Frosthärte der Sorte ist gut, jedoch kann bei ungünstigem Wetter durchaus Mehltau auftreten. Ebenfalls kernlos und mit gleicher Reifezeit ist ‘Romulus‘. Die Sorte wächst stark, bringt hohe Erträge und große Trauben. Die blauen mittelgroßen Beeren der kernlosen Tafeltraube ‘Venus‘ schmecken ein bisschen nach Erdbeere. Die sehr robuste Pflanze selbst wächst stark und eignet sich deshalb gut für die Begrünung einer Pergola. Die rosafarbenen Beeren von ‘Vanessa‘ schmecken fruchtig süß und reifen ab Anfang September.

Schutz vor Ernte-Konkurrenz

Heimische Tafeltrauben und vor allem die Trauben aus dem eigenen Garten können durchaus qualitativ mit den Trauben aus dem Ausland konkurrieren. Trauben sind ein typisches Naschobst, denn die Beeren genießt man in der Regel gleich roh. Doch auch Vögel und Wespen lieben die saftigen und süßen Früchte. Ein feinmaschiges Gewebe, z. B. Gemüsefliegennetze oder Organzasäckchen, schützt die Trauben zuverlässig. Vielleicht netzen Sie auch nur einen Teil der Trauben ein und lassen gezielt den Tieren etwas von den süßen Früchten. Sie sind nicht nur auf der Suche nach Süßem, sondern auch nach Feuchtigkeit, besonders in trockenen Jahren. Leider gibt es auch die gefürchtete Kirschessigfliege, die besonders dann schädigt, wenn die Früchte ihre Reife erlangen. Organzabeutel bieten auch hier ausreichend Schutz. Durch das sehr feinmaschige Gewebe perlt sogar Wasser ab, was dann gleichzeitig noch vor Befall mit Grauschimmel schützt.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2022 – Gartentipp 36 – Salate für die kalte Jahreszeit

2022 – Gartentipp 36 – Salate für die kalte Jahreszeit

Auch wenn man bei der Hitze und Trockenheit noch gar nicht an den Winter denken mag, so ist es an der Zeit vorzusorgen. In den letzten Jahren erlebten wir einen immer längeren Herbst, was in vielen Regionen die Möglichkeit bietet, auch jetzt noch Salate im Garten zu pflanzen. Dann kann in der kalten Jahreszeit geerntet werden, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Durch den Klimawandel haben wir ein größeres, vor allem längeres Anbau- und Erntefenster, sodass ein Gemüsegarten bis in den Winter grün bepflanzt ist. Wir können so fast das ganze Jahr für den Gemüseanbau nutzen. Außerdem schützt eine ganzjährige Bedeckung den Boden.

Jetzt noch Salate pflanzen

Beim Abernten und Entfernen von Sommergemüsepflanzen wie Gurke, Zucchini oder Tomate, entstehen Lücken, die sich nun problemlos mit Pflücksalat und Endivien sowie Batavia-Salat bepflanzen lassen. Manchmal findet man auch Chinakohl- und Zuckerhutpflanzen im Angebot. Durch anhaltende warme Temperaturen und Niederschläge wachsen die Pflanzen teilweise zu großen Köpfen heran. Chinakohl und Zuckerhut sind zudem kälteverträglich und legen daher oft auch noch im November an Größe zu. Empfindlichere Pflücksalate und Endivien decken Sie später bei drohendem Frost mit einem Vlies ab. Oft sind es dann nur wenige einzelne Nächte, die diese Maßnahme erfordern. Die Aussaat von Asia-Salaten und sogenannten Babyleafs ist ebenfalls noch möglich. Schon bald erscheinen junge frische Blättchen für die Ernte.

Spinat

Auch Spinat eignet sich als Nachkultur der Sommergemüse. Empfehlenswert ist auch hier das Aussäen in einer Reihe, um das Hacken und Unkrautjäten zu erleichtern. Alle drei bis fünf Zentimeter kommt ein Saatkorn in die Rille. Bei mehreren Reihen auf dem Beet, beträgt der Reihenabstand mindestens 25 Zentimeter, damit die Pflanzen genügend Abstand zueinander haben. Bis zum Erscheinen der Keimblätter hält man die Aussaat feucht. Falls das Saatgut schlecht keimt, kann es daran liegen, dass der Boden einen sehr hohen Humusanteil besitzt, was der Spinat nicht mag.

Feldsalat

Besonders beliebt ist Feldsalat, der den ganzen Herbst und Winter hindurch schmackhafte Blattrosetten bildet. Säen Sie im September entweder breitwürfig, oder besser aber in Reihe, was die Pflegemaßnahmen im Beet erleichtert. Praktischer ist das Pflanzen. Hierfür wird der Feldsalat zunächst in kleine Töpfchen oder Erdwürfel gesät. Erscheinen junge Blätter, bekommt er seinen Platz im Beet. In vielen Gärtnereien können Sie mittlerweile schon fertige Erdpresstöpfchen mit Jungpflanzen erwerben. Jede freie Beetlücke kann dann schnell mit jungem Feldsalat bestückt werden. Schon nach wenigen Wochen sind die Blattrosetten erntereif. Bis Mitte Oktober können Sie noch ins Freie pflanzen, im Kleingewächshaus oft auch noch im November. Die Ernte der kleinen Blattrosetten erfolgt dann je nach Aussaat- bzw. Pflanztermin im Winter und im Frühjahr. Feldsalat benötigt wenig Platz, sodass sich auch Blumenkästen oder andere Gefäße zum Anpflanzen eignen. Sollte es strengen Frost im Winter geben, schützt eine Vliesauflage vor Schäden.

Auch das ist jetzt noch möglich

Es gibt weitere Gemüsearten, die nun leere Plätze im Beet einnehmen können. Schnelle Lückenfüller sind Gartenkresse und Salatrauke, aber auch Frühjahr- und Herbstsorten von Radies. Bedingt durch die kühler werdenden Tage und Nächte besteht nun auch die Chance, dass die Blätter ohne Löcher bleiben. Den Sommer über wurden die Blätter vom Erdfloh massiv zerfressen, da er sich bei trockener und heißer Witterung stark vermehrt.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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