2021 – Gartentipp 06 – Gehölzschnitt – jetzt ist die optimale Zeit dafür!

2021 – Gartentipp 06 – Gehölzschnitt – jetzt ist die optimale Zeit dafür!

8. Februar 2021

Im laublosen Zustand lässt sich der Wuchs der Obst- und Ziergehölze gut erkennen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie erklären, warum der Spätwinter eine gute Zeit für den Baum- und Strauchschnitt ist.
Schnittmaßnahmen sind wichtige Pflegemaßnahmen für die Pflanzengesundheit. Sie halten die Gewächse vital und fördern den Austrieb.

Warum ein Gehölzschnitt?

Zier- und Beerenobststräucher bilden ohne Schnitt vergreiste, verkahlende Triebe, dichte Stöcke und weniger Blüten. Bei jährlichem Schnitt erfolgen die Eingriffe moderat. Das Gehölz behält eine günstige Struktur, üppige Blütenpracht und verbesserte Fruchtqualitäten.
Für einen locker aufgebauten Strauch lichtet man vor allem im Inneren aus. Dabei werden ältere, dicke, aber auch kranke, hoch geschossene und zu schwache Triebe direkt über dem Boden abgeschnitten. Zu lange, bogig überhängende Teile werden am besten über einer tiefer liegenden Verzweigung zurückgenommen. Generelles Einkürzen aller oder zu langer Triebe würde eine starke Neutriebbildung und eine dichte Verzweigung an den Strauchspitzen auslösen. Früchte mit guter Größe und Qualität erhält man beim Beerenobst, wenn die Sträucher noch vor der Blüte gut ausgelichtet sind, dafür jedoch kräftige ein- bis dreijährige Triebe besitzen.

Gehölzschnitt nicht früher

Viele Sträucher besitzen einen schönen Fruchtschmuck, der auch über den Winter an den Pflanzen verbleibt. Die oft farbigen Beeren zieren die kahlen Zweige. Die Früchte dienen aber auch den heimischen Vögeln als wichtige Nahrungsquelle in der kargen Zeit. In einem Naturgarten findet man häufig mehrere fruchtragende Gehölze.
Größere Schnittwunden an Bäumen können Eintrittspforten für Pilze und Bakterien (z.B. Obstbaumkrebs, Bakterienbrand, Rotpustelkrankheit). Findet der Schnitt bereits von November bis Januar statt, steigt die Befallsgefahr, da die Wunden über den Winter, also mehrere Monate, nicht heilen. Auch Frost wirkt auf die Wunden ein und kann diese stärker schädigen. Zudem können der Knospen nahe der Schnittstelle erfrieren oder austrocknen. Bei späteren Schnittzeitpunkten stehen die Gehölze bereits „im Saft“ und können Infektionen besser abwehren.
Nur wenige Ziersträucher benötigen einen stärkeren Schnitt. Hierbei werden im März die letztjährigen Triebe, die noch Blütenreste enthalten, auf einen Stummel mit drei bis fünf Augen zurückgenommen. Zu dieser Gruppe gehören z.B. Sommerflieder, Blauraute, Bartblume und Zwergspiere.

Gehölzschnitt nicht zu spät

Große Schnitteingriffe an Bäumen, Sträucher und vor allem Hecken dürfen nach dem 28. Februar nicht mehr durchgeführt werden. Dies gilt für das „auf Stock setzen“ sowie das komplette Entfernen der Pflanzen. Das Auslichten, der fachgerechte Rückschnitt oder der Formschnittschnitt sind hingegen erlaubt. In diesem Fall sollten Sie Hecken und Ziersträucher bis Mitte März schneiden, bevor Vögel ihre Nester bauen. Sie werden sonst auf der Suche nach Nistmöglichkeiten oder beim Nestbau in Hecken, Bäumen und Sträuchern gestört.
Sie wollen veredeln? Jetzt ist der allerletzte Zeitpunkt für das Schneiden der Edelreiser gekommen, da bald der Saftanstieg und Austrieb der Gehölze erfolgt.

(Bilder: Christine Scherer, Hubert Siegler sowie Isolde Keil-Vierheilig © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/264533/index.php

Winterschnitt bei Obstbäumen

Winterschnitt bei Obstbäumen

Der Winter ist für viele Freizeitgärtner eine ruhige Jahreszeit. Es fallen kaum Arbeiten an, die dringend erledigt werden müssen. So bleibt Zeit, sich um den Schnitt der Obstbäume zu kümmern. Ein Winterschnitt wird jedoch nur beim Kernobst, d. h. Apfel, Birne und Quitte, durchgeführt. Für Steinobst, also Zwetschge, Süß- und Sauerkirsche, ist der Sommer nach der Ernte günstiger. Sehr späte Zwetschgensorten bilden die Ausnahme. Sie werden auch im Winter geschnitten.

Interessante Anleitungen zum Obstbaumschnitt finden Sie in den Videos vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL):

Obstbäume schneiden – Teil 1: Grundlagen
Obstbäume schneiden – Teil 2: Pflanzung und Pflanzschnitt
Obstbäume schneiden – Teil 3: Erziehungsschnitt
Obstbäume schneiden – Teil 4: Erhaltungs- und Verjüngungsschnitt
Obstbäume schneiden – Teil 5: Sommerschnitt

Sinn und Zweck des Schnittes bei einer Rundkrone

Je nach Alter des Baumes verfolgt man unterschiedliche Ziele. In der Jugendphase, das ist etwa die Zeit von der Pflanzung bis zum Ertrag, muss für einen günstigen Grundaufbau der Baumkrone gesorgt werden. Die drei bis vier Leitäste müssen gleichmäßig um den Stamm verteilt sein und dürfen nicht zu steil anstehen, da sie sonst durch das Gewicht der Früchte ausbrechen könnten, wenn der Baum im Ertrag steht. Auch ein zu flacher Kronenaufbau ist ungünstig. Ideal ist ein Astab-gangswinkel von etwa 45°. Bei zu flacher, fast waagrechter Aststellung lässt das Triebwachstum später fast ganz nach. Ein lockerer Kronenaufbau, bei dem Blätter und Triebe nicht lange nass bleiben, beugt Pilzkrankheiten vor.

Sobald die Bäume im Ertrag stehen, muss ein Gleichgewicht zwischen Triebwachstum und Ertrag geschaffen werden. Der Triebneuzuwachs darf nicht überwiegen. Die Früchte müssen reichlich Licht bekommen, um optimal ausreifen zu können.

Mit zunehmendem Alter lassen Obstgehölze im Triebwachstum nach. Alte Bäume müssen verjüngt werden, d. h. sie benötigen einen starken Rückschnitt. Dies führt zu einer stärkeren Neutriebbildung und Vitalisierung der Pflanzen. Anschließend müssen noch Korrekturen im Sommer durchgeführt werden. Danach können alte Bäume wieder höhere Erträge mit verbesserter Fruchtqualität bringen.

Grundsätze

Im Allgemeinen gilt: Ein Rückschnitt im Herbst bewirkt einen stärkeren Neuaustrieb als das Schneiden im Spätwinter. Starker Neuaustrieb ist auch nach sehr weitgehenden Schnittmaßnahmen oder dem Rückschnitt aller Triebe zu erwarten. Häufig wachsen dann so viele Neutriebe, dass eine zu dichte, licht- und luftundurchlässige Baumkrone entsteht. Darum sollen starkwachsende Bäume nur einen schwachen Rückschnitt erhalten.

Die reichste Blüten- und Fruchtbildung erfolgt beim Apfel an zweijährigen Trieben. Ältere Triebe sind nur als Gerüst für den inneren Kronenaufbau nötig. An den Fruchtästen alter Bäume befindet sich viel sogenanntes Quirlholz (Fruchtspieße), das nur minderwertige Früchte gibt. Solche Fruchtäste leitet man auf jüngere, nach außen stehende Neutriebe ab.

Ständige Erneuerung von älterem Fruchtholz ist erstrebenswert!

Die Skizze zeigt einen vierjährigen Fruchtquirl, der durch den Fruchtbehang herabgebogen wurde. Daran wachsende Neutriebe gelangen in die Waagerechte, wodurch die Anlage von Blütenknospen gefördert wird. Wenn jeweils das alte Fruchtholz geschnitten wird, erreicht man eine „Rotation“ des Fruchtholzes.

Werkzeuge

Schnittmaßnahmen sind immer mit scharfen Werkzeugen durchzuführen. Ungeeignet sind Scheren, die nach dem Ambossprinzip arbeiten. Sie erzeugen Quetschwunden, die schlecht verheilen. Sägen mit einem feingezahnten Sägeblatt hinterlassen gewöhnlich keine ausgefransten Wundränder. Sind die Sägewunden trotzdem nicht glatt, so sollte mit einem scharfen Messer oder einer Hippe nachgebessert werden.

Wundpflege

Auf größeren Wunden darf kein Wasser stehen bleiben, es muss ablaufen können. “Stummelschnitte” sind zu vermeiden. Sie stellen für Krankheitserreger geeignete Eintrittpforten dar. Diese Aststücke sterben ab und können nicht durch das Wundgewebe überwallt werden. Günstiger ist ein Schnitt auf Astring, d. h. der Schnitt wird direkt an der Ansatzstelle durchgeführt. Wunden, die mehr als 3 cm Durchmesser haben, können mit einem Wundverschlussmittel behandelt werden. Wichtig ist, die Wunde vor dem Verstellen der Leiter zu verstreichen.

Beobachtungen, wie sich Bäume entwickeln, an welchen Trieben und Zweigen Früchte gebildet werden, sind Voraussetzungen für den richtigen Schnitt.

Für interessierte Freizeitgärtner werden immer wieder Obstbaumschnittkurse angeboten. Der Besuch solcher Veranstaltungen und die eigenen, über Jahre gewonnenen Erfahrungen des Freizeitgärtners ergeben eine gute Grundlage für reiche Erträge und eine günstige Entwicklung der Bäume.

Weiterführende Literatur (Beispiele)

  • Riess, Hans-Walter: Obstbaumschnitt in Bildern, Obst- und Gartenbauverlag, München
  • Schmid, Heiner: Obstbaumschnitt, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
  • Stangl, Martin: Freude und Erfolg im eigenen Obstgarten, BLV-Verlag, München
  • Buchter-Weisbrodt, Helga: Obst – Die besten Sorten für den Garten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/262882/index.php

2021 – Gartentipp 05 – Wir warten auf das Frühjahr – Gartenarbeiten im Februar

2021 – Gartentipp 05 – Wir warten auf das Frühjahr – Gartenarbeiten im Februar

Noch mitten im Winter können wir den Frühling kaum erwarten. Gerade weil der Lockdown uns immer noch fest in Griff hat, wünschen wir uns Betätigung draußen im Garten. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps für die Gartenarbeiten im Februar.
Witterungsbedingt sollte klar sein, dass nicht alle Arbeiten zu jeder Zeit durchführbar sind. Und doch kann man sich auch bei widrigen Zeiten gut mit dem Garten beschäftigen.

Der Garten im Februar

Viburnum bodnantense

Chimonanthus praecox

Nicht überall ist es grau und trist. Gehen Sie mit offenen Augen durch den Garten. Erste Winter- und Vorfrühlingsblüher zeigen ihre Knospen und Blüten. Ganz unten in Bodennähe blühen Winterling, Schneeglöckchen und Vorfrühlings-Alpenveilchen. Und auch Duft liegt in der Luft: zitronenartig riechen die cremeweißen Blüten der Winter-Heckenkirsche Lonicera purpusii. Ebenfalls duftende Blüten besitzen die Chinesische Winterblüte Chimonanthus praecox, der Winterschneeball Viburnum x bodnantense ‘Dawn‘ und der Duftschneeball Viburnum farreri. Und das war noch nicht alles. Welche Blüten entdecken Sie in Ihrem Garten? Gehölze und Gräser zeigen in der laublosen Zeit ihre Wuchsstruktur. Bei Schnee kommt diese stärker zu Geltung.
Der versierte Gemüsegärtner erntet auch im Winter noch. So steht ganz hoch im Kurs der Feldsalat. Ihn können Sie nach Bedarf schneiden. Unter Vlies stehen oft noch Zuckerhut und Radiccio. Sind die unansehnlichen Blätter entfernt, hat man noch feste kleine Köpfe. Auch Lauch, Rosen- und Grünkohl bereichern den Speiseplan. Brauchen Sie Lagergemüse wie Möhren, Rote Bete und Kürbis auf.

Wenn es das Wetter zulässt……

Bei trockener Witterung und die Temperaturen nicht unter minus fünf Grad liegen können Sie mit dem Rückschnitt beginnen. Herbsthimbeeren schneiden sie bis zum Boden ab. Damit besteht keine Gefahr der Ansteckung durch die Himbeerrutenkrankheit. Schneiden Sie wenige Zentimeter über der Erde, treiben verbliebene Augen bald aus und blühen für die Ernte ab August bereits im Juli. Auch Kernobst- und Beerenobst, falls nicht gleich nach der Ernte geschehen, bekommen nun ihren Rückschnitt. Für eine reiche Traubenernte ist der jährliche Rebschnitt jetzt wichtig. Entfernen Sie immer auch Fruchtmumien an den Obstgehölzen. So reduzieren Sie den pilzlichen Infektionsdruck für die neue Saison.
Auch wenn der eigentliche Rosenschnitt erst im März oder April erfolgt, können Sie jetzt dicke vergreiste Triebe von Strauchrosen, die mit Moos oder Flechten bewachsen sind, komplett oder bis auf wenige Zentimeter entfernen. Schlafende Augen werden schon zum Austrieb angeregt. Starke Schnittmaßnahmen und „auf Stock setzen“ von Hecken und anderen starkwachsenden Gehölzen sollten aus Naturschutzgründen bis Ende Februar beendet sein.
Beginnen Sie langsam den Rückschnitt von Stauden und Gräsern, wenn milde Temperaturen angesagt sind. Lassen Sie jedoch Schnitt-Material in Reichweite liegen, das eventuell als Kälteschutz für die Neuaustriebe dienen kann.
Schützen Sie Immergrüne vor Wintersonne und kalten Winden mit Strohmatten oder ähnlichem. Gießen Sie bei Trockenheit und nicht gefrorenem Boden. Die grünen Blätter und Nadeln verdunsten auch in der kalten Jahreszeit Wasser.
Sobald der Boden abgetrocknet ist, können Umpflanzaktionen von Gehölzen und Stauden sowie Neupflanzungen erfolgen. Baumscheiben werden aufgehackt und von Bewuchs befreit. Moose und Flechten können von alten Baumstämmen abgebürstet werden. Nistkästen werden spätestens jetzt gereinigt bzw. zusammen mit Insektenhotels neu aufgehängt

Und was sonst noch?

Begutachten Sie Ihre Kübelpflanzen und achten Sie auf Schädlinge. Der Rückschnitt sowie das Umtopfen in neue Kübelpflanzenerde fördern zusammen mit einem helleren Standort ein kräftiges Austreiben.
Paprika und Chili sowie Aubergine und Artischocke haben eine lange Anzuchtdauer, weshalb die Aussaat an der Fensterbank schon im Februar beginnt. Tomaten sät man erst Mitte März, Zucchini, Kürbis und Gurken noch viel später.
Lust auf frisches Grün? Ganz schnell geht es mit der Aussaat von Kresse auf der Fensterbank. Nach einer Woche lassen sich die würzigen grünen Blättchen verwenden.
Nutzen Sie außerdem die ruhige Zeit, um in Zeitschriften, Saatgutkatalogen und Gartenbüchern zu schmökern, um sich Ideen für die neue Saison zu holen. Machen Sie den Aussaat- und Pflanzplan für den Gemüsegarten und besorgen Sie sich das Saatgut.

(Bilder: Christine Scherer sowie Marianne Scheu-Helgert © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
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2021 – Gartentipp 04 – Die Stechpalme – zauberhaft den ganzen Winter

2021 – Gartentipp 04 – Die Stechpalme – zauberhaft den ganzen Winter

Erinnern Sie sich noch an die roten Weihnachtskugeln am Baum? Die Zweige der Stechpalme mit den derben grünen Blättern und roten Früchten bieten diese Zierde in kleiner Form den ganzen Winter. Immergrüne Pflanzen sind in der laublosen Zeit besonders reizvoll.

Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen die Stechpalme vor, denn die heimische Stechpalmen-Art Ilex aqulifolium wurde zum Baum des Jahres 2021 ernannt. Schon fast verschwunden, haben sich die Wildvorkommen in Deutschland wieder etwas erholt.

Porträt der Stechpalme

Ilex aquifolium ist die in Mitteleuropa heimische Art. Man findet sie als schwächer wachsenden Waldbaum auf leicht sauren bis neutralen und nicht zu trockenen Böden. Durch die Bildung von Wurzelschossen breitet sich die Pflanze im Unterholz von Buchenwäldern aus. Somit eignet sich die Stechpalme, auch Hülse genannt, besonders für halbschattige und schattige Bereiche. In sehr kalten Gebieten kommt die sie nicht vor, da die Pflanze besonders in ihrer Jugendzeit frostempfindlich reagiert. Optimal für das Wachstum sind milde Winter und ausreichend hohe (Sommer-)Niederschläge. Man könnte meinen, dass der Klimawandel dem zähen Ilex zugute kommt. Doch die für die Stechpalme gefährlichen Spätfröste nehmen zu. Und ganz oft ist die lange Sommertrockenheit in vielen Gebieten ein großes Problem.

Dunkelgrüne, ledrige und stechende Blätter, die das ganze Jahr an der Pflanze verbleiben sind ein wesentliches Merkmal. Die ganze Pflanze ist giftig, doch nicht für Vögel. Die (meist) roten Früchte an den weiblichen Pflanzen sind ein willkommenes Futter im Winter. Bienen erfreuen sich an den recht unscheinbaren weißlichen Blüten im Mai. Besonders viel Pollen besitzen die Blüten der männlichen Pflanzen.

Stechpalmen im Garten

In Parks und Gärten findet man Ilex als Ziergehölz. Doch dort ist stehen weniger die heimische Art, vielmehr andere immergrüne Arten mit unterschiedlichen Blattformen, Wuchsgrößen und Wuchsformen. Mal ist die Stechhülse ein prägendes Solitärgehölz, mal kann sie als Heckengehölz verwendet werden. Sorten des stadtklimafesten Ilex crenata (Japanische Hülse) können Sie an geeigneten Standorten als Buchsersatz pflanzen. Diese besitzen kleinere Blätter und vertragen auch einen Formschnitt gut.

Neben den Sorten mit dunkelgrünen Blättern zieren andere mit goldgelben oder weißen Panaschierungen (Färbungen). Auch sind die Blätter der Stechhülsen nicht immer dornig. Viele Arten bzw. Sorten besitzen glattrandiges Laub.

Wünschen Sie üppigen Fruchtschmuck als Zierde im Garten? Dann bedenken Sie beim Einkaufen der Pflanzen, dass Ilex zweihäusig ist. Nur weibliche Pflanzen bilden die Früchte in rot, braun oder schwarz, wozu aber eine männliche Pflanze als Bestäuber erforderlich ist.

Nicht nur das Klima mit Frösten und Trockenheit schränkt die Pflanzungen im Garten ein, entscheidend ist auch der Boden. Dieser sollte leicht sauer sowie humos, nährstoffreich und durchlässig sein. Weißt er einen hohen pH-Wert auf, entstehen Chlorosen (Blattaufhellungen). Bei Einzelpflanzungen sind Bodenverbesserungen möglich.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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