Obstbaumfreunde Harburg
1. Wer sind wir?
Wofür wir als ehrenamtliche Gemeinschaft stehen und was wir tun:
Fokus: Obstbäume auf städtischem Grund, um die sich sonst niemand kümmert
Ziele:
Erhalt dieser Bäume mit ihren Sorten und sukzessive Nachpflanzung dort, wo Lücken entstanden sind oder es sich in enger Abstimmung mit der Stadt anbietet.
1. Bestimmung unserer Bestandssorten
2. Nachpflanzung wertvoller, alter Sorten, besonders derer, die nur noch schwierig erhältlich sind.
3. Aufwertung des Bestands durch Auswahl von Sorten, deren Früchte gut schmecken und vielseitig verwertbar sind.
4. Auswahl möglichst robuster Bäume, die mit unserem Klima klarkommen.
5. Naturnaher Baumschnitt (Winter-/ Sommerschnitt) mit professionellem Werkzeug
6. Sorte des Monats im Mitteilungsblatt kurz beschreiben
7. Ausgewählte Beschilderung spezieller Obstbäume in enger Zusammenarbeit mit dem OGV Harburg
8. Förderung des Bewusstseins der Aspekte im Bereich Ernährung, Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, Kulturlandschaft
9. Verwertungskonzepte: gelbes Band, Versteigerungen, Schulaktionen…
10. Sortenbeschreibungen auf der Internetseite des OGV
Möchten Sie mitmachen?
Wir suchen Helfer z.B. im Bereich:
Wildschutzanbringung
Baumscheibenpflege
Bewässerung von Jungbäumen
Schnittgutentsorgung
Jeder noch so kleine Handgriff zählt und ist versichert!
Der Obst- und Gartenbauverein steht für eine lebenswerte Zukunft im ländlichen Raum!
Haben auch Sie Interesse?
Werden Sie Mitglied beim OGV!
2. Beschreibung der Obstbaumsorten
Florina
Nicht nur der Harburger Obst- und Gartenbauverein schätzt den Apfelbaum Florina, wie er in so manchem Garten für Freude, aber auch manches Kopfkratzen sorgt. Seit 1977 wird die sortengeschützte Florina gehandelt und hatte ursprünglich die Zuchtbezeichnung „Querina“. Entstanden ist sie aus einer Mehrfachkreuzung von fünf Apfelsorten, darunter Golden Delicious, der in so vielen modernen Sorten eingekreuzt ist. Jonathan ist für die Rotfärbung verantwortlich. Die Leute essen die Äpfel direkt oder...
Brettacher
Hierzulande ist es verboten, durch eine Wachsschicht Äpfel künstlich länger haltbar zu machen. Importiert und vertrieben werden solche jedoch unter bestimmten Bedingungen. Absolut legal sind CA-Lager wie z.B. am Bodensee, in denen die Atmosphäre kontrolliert und der Reifeprozess verzögert wird. Eingeschlichen haben sich dagegen Äpfel nach einem Lagerverfahren, das 1-Methylcyclopropen (MCP) enthält und in den Augen von Professor Reinhold Carle (Universität Hohenheim) an Verbrauchertäuschung...
Schneiderapfel
Für Ausgleichsflächen werden oftmals etliche Obstbäume auf irgendwelche Flächen gepflanzt. Doch um die spätere Pflege und Fürsorge für die Bäume ist es häufig sehr schlecht bestellt. Die Stadt Harburg stemmt sich gegen diesen Trend, indem besonders die Obstbaumfreunde ein Auge darauf werfen. Darunter befinden sich Leute aus dem Stadtrat, dem Obst- und Gartenbauverein und sonstige Akteure. Speziell eine Fläche bei Spielberg nahe Mauren sowie eine weitere an der zentralen Kläranlage der Stadt...
Oberdiecks Renette
Der deutlich kleinere Nachbarbaum des Kugelapfelbaums bei Mauren an der Straße Richtung Ebermergen ist eine Oberdiecks Renette, wie sie um 1850 in Cannstatt (heute Stuttgart – Bad Cannstatt) gefunden worden ist. Wirkte in Bayern im vorigen Jahrhundert mit Korbinian Aigner ein berühmter, katholischer „Apfelpfarrer“, so gab es im Raum Hannover mit Johann Georg Conrad Oberdieck einen ähnlich veranlagten lutherischen Geistlichen (1794 – 1880). Offensichtlich faszinierte beide dieser Bereich...
Jakob Lebel
In früheren Zeiten ist der Apfel mit dem Namen Jakob Lebel weit bekannter gewesen als heute. Besonders Bäckereien schätzten ihn. Am Großen Reisberg in Heroldingen steht noch ein solcher Apfelbaum, dessen Frucht 1922 unter den Äpfeln zu den drei Reichsobstsorten gezählt wurde. „Zufallssämlinge“ nennt man Apfelbäume, die – aus einem Kern entstanden – ohne Veredelung „zufällig“ eine durchaus brauchbare Frucht hervorbringen. So verhält es sich auch mit jenem Bäumchen, das im nordfranzösischen...
Galloway Pepping
Auch in unserer Gegend weiden Galloway-Rinder, die helfen, unsere Natur- und Kulturflächen zu erhalten. Das Fleisch wird meist direkt und regional vermarktet. Wer Regionales einkauft und verzehrt, jedoch als Vegetarier oder Veganer darauf verzichten will, kann trotzdem „echte Galloways“ essen. Sie stammen ursprünglich ebenso wie die robusten Rinder aus der Gegend in Schottland, wonach sie benannt sind. Zu einer vollwertigen Ernährung trägt der Galloway Pepping, der Mitte des 19. Jahrhunderts...
Gellerts Butterbirne
Da war ein Heroldinger, der ursprünglich keinen Birnengeschmack schätzte. Fruchtstücke davon im Obstkuchen sah er im Kindesalter als „notwendiges“ Übel an. Als er jedoch zum ersten Mal in seinem Leben vom Altbaum des Schrattenhofener Großvaters frische Birnen erntete, änderte sich das. Setzte er doch sein Leben in schwindelnder Höhe ein, wenn er oben auf der wackeligen Leiterkonstruktion (Marke Eigenbau) stand, während der Vater rief: „Gang nur no a weng nauf, I heb di scho!“ Wie haben diese...
Gewürzluike
Die Nördlinger Tafel bekommt die gegenwärtige Lage sehr zu spüren: Obst wird knapper, von Supermärkten bleibt weniger für sie übrig. Gleichzeitig vergammeln Früchte selbst auf oder unter Bäumen mit gelbem Band. Manche, die Streuobstwiesen besitzen, wissen nicht, wohin mit dem vielen Obst. Dies hat einen Nördlinger dazu animiert, Zeit und Kräfte aufzubieten, um von oftmals reich tragenden öffentlichen und privaten Bäumen Früchte zu ernten, um sie der Nördlinger Tafel zukommen zu lassen. Dort...
Ginger Luiken
Der schwäbische Kreis Donau-Ries liegt bekanntlich an der Grenze zu Baden-Württemberg. Dort im „Ländle“ war der Luikenapfel vor dem Ersten Weltkrieg noch die am meisten vorkommende Sorte auf Streuobstwiesen, die selbst als Tafelapfel den Mostobstmarkt dominierte. Während der Luikenapfel – auch Ludwigsapfel – nicht mit der Gewürzluike zu verwechseln ist, gibt es von ihm doch etliche Sämlinge, die nur geübte Augen voneinander unterscheiden können. Erwähnt wird die Sorte schon Ende des 18....
Glockenapfel
Glockenapfel Am 18. Februar 2023 führten die Harburger Obstbaumfreunde ihre erste Pflanzaktion im Rahmen ihres Bestehens durch. Am Rennerspitz sollte der überalterte Bestand um Jungbäume ergänzt werden, die Obstsorten tragen, die etwa bei Versteigerungen sowohl den Gaumen besser ansprechen als auch eine vielseitigere Verwendung sicherstellen. Darunter fiel die Wahl auch auf den „Glockenapfel“. In Heroldingen gibt es davon einen Altbaum in Privatbesitz am Burgberghang. Das Alter dieser Sorte...
