2023 – Gartentipp 40 – Die Gründüngung kommt danach

2023 – Gartentipp 40 – Die Gründüngung kommt danach

Verschiedene Beete oder Beetteile des Gemüsegartens sind schon abgeerntet. Entweder waren die Pflanzen erntereif, lieferten aufgrund der Witterung sehr wenig Ertrag oder waren durch Schädlinge und Krankheiten geschädigt. „Der Boden sollte aber stets bedeckt sein“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Neben Pflanzungen von verschiedenen Herbst- und Wintersalaten und letzten Einsaaten von Feldsalat, Spinat und Kresse eignet sich das Säen einer Gründüngung, um den Boden grün in den Herbst und Winter zu bringen.

Gründüngung als Nachkultur

Bei einer Gründüngung dienen die angebauten Pflanzen nicht nur zum Begrünen kahler Flächen, sondern sie verbessern den Boden. Gründüngungspflanzen beschatten ihn, schützen vor Erosion, Verschlämmung und Verkrustung. Durch die Bodenbedeckung unterdrücken sie außerdem Unkräuter, die sich sonst schnell massenhaft ausbreiten würden. Gründüngungspflanzen binden noch vorhandene Nährstoffe, vor allem auch Stickstoff, und bewahren sie vor Auswaschung. Tiefwurzelnde Pflanzenarten (z.B. Ölrettich, Ackerbohne, Gelbsenf) fördern langfristig eine tiefgründige Bodenlockerung. Mit einer Gründüngung können Sie zugleich den Humusgehalt und die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Die Krümelstruktur und die Wasserhaltefähigkeit werden verbessert sowie das Bodenleben gefördert.

Gründüngung noch im Oktober

Schnellwachsende und auch winterharte Gründüngungspflanzen eignen sich besonders in wintermilden Gebieten auch noch für eine Aussaat Anfang Oktober. Der Klimawandel bringt meist noch sehr milde Herbsttemperaturen. Der Boden ist ausreichend warm und so können die Samen gut keimen und die Pflanzen wachsen. Gelbsenf und Phacelia kommen zwar nicht mehr zur Blüte, bilden aber grüne Blätter und Stängel bis zum Frost. Kresse, Spinat und Feldsalat eignen sich ebenfalls noch für die Einsaat. Besonders Feldsalat wächst auch in milden Wintermonaten weiter, um spätestens im Frühjahr geerntet zu werden. Während des Wachstums entnimmt man immer die größten Rosetten. Bei einer Reihensaat ist das Hacken und Jäten einfacher. Ganz spät können Sie noch Winterroggen aussäen. Wer kein Saatgut findet, kann auch Roggen aus dem Lebensmitteleinzelhandel verwenden. Getreidearten sind mit den allermeisten Gemüsearten nicht verwandt (außer mit Zuckermais). Dadurch sind sie wie Feldsalat günstig für die Fruchtfolge.

Noch recht unbekannt ist die Wintererbse. Diese Erbsenart verträgt sogar Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius (notfalls auch mit Vlies, falls die schützende Schneedecke fehlt). Werden die Samenkörner im Oktober gesät, können die Hülsen mit den prallen Erbsen ab Mai geerntet werden. Die Samen keimen bei milder Witterung im Herbst meist gut. Bevor es Winter wird, haben die jungen Pflänzchen eine Sprosslänge bis zu zehn Zentimetern erreicht. Leider finden manche Vögel auch Geschmack an den jungen Keimlingen und scharren sie aus dem Boden. Eine Netzauflage oder ähnliches kann dies verhindern. Übrigens können auch junge Triebspitzen als essbare Dekoration oder in Smoothies verwendet werden.

Was ist bei einer Gründüngung noch zu beachten?

Achten Sie im Gemüsegarten bei der Wahl der Grüneinsaat auf die Fruchtfolge. Wenn Sie viel Kohl, Rettich oder Radies anbauen, sollten Sie möglichst keinen Senf, Ölrettich und Raps, die auch zur selben Familie der Kreuzblütler gehören, verwenden.

Im Frühherbst wird grundsätzlich nichts eingearbeitet. Bei der Verrottung entstehen wertvolle Nährstoffe, die ausgewaschen werden können. Oft ist noch ein Umgraben im Dezember kurz vor dem Durchfrieren des Bodens möglich. Oder man lässt die Gründüngung einfach bis zum Frühjahr stehen. Winterharte Gründünger bilden viel Grünmasse und verholzende Teile, die den Boden über den Winter schützen. Das Einarbeiten im Frühjahr ist dann oft schwierig. Reißen Sie Pflanzenreste aus und kompostieren oder mähen Sie sie ab und graben die Flächen mit einem flach gehaltenen Spaten wenige Wochen vor der Beetnutzung um.

Frostempfindliche Gründüngungspflanzen, die durch die Kälte abgestorben sind, bleiben noch als Mulch auf dem Boden liegen. Pflanzenreste werden im Frühjahr eventuell abgerecht und kompostiert oder auch untergegraben.

 
(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

2023 – Gartentipp 39 – Erntedank – reiche Ernte aus dem Garten

2023 – Gartentipp 39 – Erntedank – reiche Ernte aus dem Garten

Im Frühherbst schenkt uns der Garten eine Fülle an Früchten und Blumen. Er gibt noch einmal alles, bevor das Jahr langsam abschließt. Es ist die Zeit „Danke“ zu sagen für alles, was uns von der Natur geschenkt wird. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie freuen sich über prall gefüllte Erntekörbe.

Jedes Jahr ist anders. Witterung, Sortenwahl und Pflege haben einen großen Einfluss auf die Ernte der unterschiedlichen Obst- und Gemüsearten. Doch auch Früchte mit Makeln sind wertvoll.

Gemüsefreuden und volle Erntekörbe

Es macht Spaß noch Fruchtgemüse wie Tomaten, Auberginen und Paprika zu ernten. Aufgrund ihrer intensiven Farben machen sie jede Speise bunt. Zudem schmecken sie noch nach Sommer. Auch rote und grüne Blattsalate bereichern den Speiseplan. Da die Pflanzen mit Echtem und Falschem Mehltau befallen waren, sind Gurken und Zucchini oft schon abgeerntet. Erste Kürbisse künden vom Herbst. Weitere Gemüse bereichern den Teller: Möhren, Rote Bete, Endivien und Mangold. Kräuter werden noch ein letztes Mal zum Konservieren geerntet. Im Winter würzen sie die Mahlzeiten.

Rotbackige Äpfel und gelbfärbende Quitten leuchten von den Bäumen. So stellen wir uns den Herbst vor. Es ist Erntezeit für Äpfel, Birnen und auch Quitten. Manche Sorten verbraucht man schnell und andere eignen sich zum Lagern. Zudem bereichern späte Zwetschgen, Tafeltrauben und Walnüsse den Obstteller. Wildobst wie Kornelkirsche, Zierquitte und Apfelbeere (Aronia) sind willkommene herbe Fruchtkombinationen bei der Verarbeitung. Herbsthimbeeren gilt es weiterhin regelmäßig zu pflücken.

Bunt im Ziergarten

Die Blätter an Bäumen und Sträuchern sind oftmals noch sattgrün, doch verschiedene Blüten und Fruchtstände sorgen für Farbenvielfalt im Ziergarten. Bei den Stauden stechen nun die Astern heraus. Sie zieren mit ihrer langanhaltenden Blütenfülle in weiß, lila, pink, bläulich und bieten zudem Nahrung für Biene und Co. Mehrmals blühende Rosen tragen ihren zweiten Flor und andere zeigen ihre roten Hagebutten. Letzte Sommerblumen blühen mit Herbstblühern um die Wette.

Dankbarkeit für die Früchte des Gartens

Der 29. September ist Internationaler Tag des Bewusstseins für Nahrungsmittelverlust und -verschwendung. So findet vom 29. September bis 6. Oktober 2023 auch wieder eine bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ statt. Es passt gut in den Herbst, wenn wir einen dankbaren Blick auf das Obst, das Gemüse und die Zierpflanzen werfen, die auf unserer Erde gewachsen sind. Und trotzdem gehen wir mit den Lebensmitteln nicht sorgsam um. Sie müssen optisch immer top sein, kleine Schönheitsfehler werden nicht akzeptiert und so landen sie oft in der Tonne.

Wer selbst im Garten anbaut, merkt schnell, wie lange es bis zu Ernte dauert und wie Witterung und Schädlinge die Zeit bis dahin beeinflussen. Ernten und verwerten wir auch Krummes, Kleines und mit Schadstellen Behaftetes, erhöhen wir die Wertigkeit von Obst und Gemüse. Gerichte aus eigenen Gartenprodukten bereichern den Speiseplan und können bewusst und mit Freude genossen werden. Es erhöht die Wertigkeit, wenn man weiß, wo es herkommt und wie es angebaut wurde. Frischer und regionaler geht es nicht.

Beispiele: Verwenden Sie zunächst kleine Möhren, die bald schrumpeln würden, schneiden Sie schadhafte Stellen am Apfel großzügig aus, um Kuchen zu backen oder Mus zu kochen. Große Möhren, Rote Bete und Kartoffeln eignen sich für die Lagerung, ebenso gesunde Äpfel und Birnen. Verkorkte Stellen beim Kernobst sind durch Kälteeinwirkung entstanden und nur ein optischer Schaden.

 

 

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Gartenfest 2023

Gartenfest 2023

Anfang September fand unser jährliches Fest in einer etwas anderen Form statt. Wir hatten uns entschlossen den Tag und das Zeitfenster zu verschieben. Deshalb war am Samstag ab 14:00 Uhr auf unserem Vereinsgelände eine Menge los. Bei angenehmen Temperaturen konnten sich die jüngeren Besucher unter anderem in der Hüpfburg, beim Kinderschminken oder an der Wurfmaschine vergnügen. Mit süßen Köstlichkeiten am Nachmittag und Herzhaftem aus der Pfanne oder vom Grill blieben keine Wünsche für einen fabelhaften Tag offen. Gefeiert wurde bis zum späten Abend mit hervorragender Unterhaltung durch die „ Wilderer Buam“. Wir bedanken uns nochmals recht herzlich bei allen die zum Gelingen unseres Gartenfests für die ganze Familie beigetragen haben.

Ferienprogramm des OGV 2023

Ferienprogramm des OGV 2023

Der OGV Harburg bot das Basteln einer Blätter- und Blütenpresse auf dem Gelände des Vereins an. Die Kinder im Grundschulalter bearbeiteten die vorbereiteten Holzplatten und notwendigen Bohrlöcher mit Schleifpapier, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Durch Flügelschrauben konnten sie die Bretter zusammenfassen und mit Pappkartons und anderen Papieren füllen. Mit Hilfe der Serviettentechnik gestalten sie die Blütenpressen individuell mit wunderschönen Gartenmotiven.
Die Kinder hatten sichtlich Freude am gemeinsamen Arbeiten und unterstützten sich gegenseitig bei der Fertigstellung. Nun ist es ihnen möglich, Blüten, Blätter und Gräser zu pressen und sie für zahlreiche kreative Ideen zu verwenden. Ein großer Dank geht an Matina Kleinschmager, Günther Kaps und Albert Faltlhauser für die aktive Mitarbeit am Ferienprogramm. Besonders bedanken möchten wir uns bei der Fa. Link für die Bereitstellung der Holzplatten.

2023 – Gartentipp 38 – Nicht-Alltägliches aus dem Schaugarten

2023 – Gartentipp 38 – Nicht-Alltägliches aus dem Schaugarten

Der Schaugarten der Bayerischen Gartenakademie an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) ist jedes Jahr ein Hingucker und findet bei vielen Garteninteressierten großes Interesse. So können Sie dort stets außergewöhnliche und besondere Gemüse-Arten und Sorten entdecken. Einige stellen Ihnen die Fachleute kurz vor.

Neues ausprobieren, Bewährtes etablieren, aktuelle Themen rund um den Garten praktisch sichtbar machen…. All dies kann unser Schaugarten bieten und zieht somit alle an, die begeistert gärtnern.

Auberginen

Neben Tomaten, Zucchini, Gurken und Paprika gehören Auberginen zum typischen Sommer-Fruchtgemüse. Wer meint, Auberginen seien nur eierförmig und violett, der irrt. In den letzten Jahren waren schon verschiedene fingerförmige Sorten zu sehen. Dieses Jahr zeigen wir auch solche deren Fruchtfarbe weitgehend grün bleibt. Farblich erinnert die eher rundliche Auberginen-Sorte ‘Applegreen‘ an den grünen Apfel ‘Granny Smith‘. Ebenfalls apfelgrün und glänzend, jedoch mit violetten Streifen erscheint ‘Manresa Verde‘. Hier konnten wir sehr große Exemplare ernten. Einzelne Früchte reichen für eine Familienmahlzeit. Die hübschen Blüten der Auberginen bringen einen Zierwert dazu.

Bunte Bohnen

Grüne, gelbe oder blaue Stangen- und Buschbohnen kennt man. Besonders schön sind Sorten mit gesprenkelten Hülsen. Die Buschbohne ‘Borlotto Rosso‘ trägt sowohl auf ihren flachen weißen Hülsen als auch auf den ausgereiften Körnern ein rot-gesprenkeltes Muster. ‘Borlotto Rosso‘ ist eine sogenannte Trockenkochbohne. Hier werden lediglich in ganz jungem Zustand die kompletten Hülsen verwendet, in der Regel jedoch später nur die Körner. Ausgereifte Körner eignen sich zum Trocknen und somit zur Vorratshaltung, während Sie halbreife für Salate, Aufläufe und Eintöpfe nutzen können. Die Stangenbohne ‘Berner Landfrauen’ trägt auf den grünlichen Hülsen violette Sprenkel. Als „Zweinutzungsbohne“ lassen sich die ganzen jungen Hülsen verwenden oder aber, falls Sie das Ernten vergessen oder Bohnenfrüchte übersehen haben, schließlich dann die Körner als Trockenbohnen.

In trockenen und heißen Witterungsphasen werfen viele Bohnen-Sorten, vor allem Stangenbohnen, leider immer wieder Blüten ab, so dass zeitweise keine Ernte möglich ist. Gerade in der Blütezeit benötigen die Pflanzen gleichmäßig Wasser. Bohnenhülsen und ihre Kerne sind in rohem Zustand giftig! Kochen Sie die Pflanzenteile vor dem Verzehr für mehrere Minuten.

Riesenkürbis

Kürbisse bauen wir jedes Jahr an. Diesmal haben wir uns für den Riesenkürbis ‘Langer von Neapel‘ entschieden. Die Früchte der Moschuskürbis-Sorte können durchaus Längen von 70 bis 100 Zentimeter erreichen. Verwendet wird das orangerote Fruchtfleisch sehr vielfältig: für Suppen, als vegetarisches Schnitzel, für Chutneys, Kuchen etc. wie bei anderen Speisekürbissen auch. Aufgrund der langen Wachstumszeit haben wir noch keinen Kürbis geerntet, freuen uns in den nächsten Wochen darauf.

Spinat-Varianten

Auffallend im Schaugarten ist der Malabar-Spinat (auch Indischer Spinat genannt). Diese robuste und dekorative Pflanze bringt Gemüse in neue Dimensionen. An Rankhilfen erklimmt sie den Weg nach oben. Somit eignet sich dieses Blattgemüse sogar als Sichtschutz. Verwendet werden die bis handtellergroßen fleischigen Blätter, die Sie sowohl roh als auch gekocht/gedünstet verzehren können. Und wer den Malabar-Spinat nicht oder nur wenig erntet, erfreut sich an den vielen rosa Blütchen, die nun unermüdlich blühen.

Die Spinat-Sorte ‘Reddy F1‘ ist ebenfalls neu im Schaugarten. Sie besitzt dunkelgrüne Blätter mit roten Blattstielen. Somit fällt er im Beet auf, aber auch bei Rohverzehr in bunten Salaten. Doch wie bei anderen Spinat-Sorten machen Hitze, Trockenheit und starke Sonneneinstrahlung den Pflanzen zu schaffen, so dass manche schon bald Blüten bilden. Das Spinatbeet bleibt trotzdem attraktiv und nutzbar.

Zucchini

‘Rugosa Friulana‘ heißt eine Zucchini-Sorte, die wir ebenfalls das erste Mal im Schaugarten angebaut haben. Auffallend ist die weiße bis hellgelbe und warzige Schale der keulenförmigen Frucht. Anders als bei anderen Zucchini bleibt das Fruchtfleisch auch nach dem Dünsten noch relativ fest und zerfällt nicht. In den Vorjahren standen noch runde und Ufo-förmige Zucchinis auf unseren Beeten.

 

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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