von admin | 26.08.2024 | Wochentipps
So manche Beete im Gemüsegarten sind abgeerntet. Zum einen waren die Pflanzen erntereif oder, bedingt durch die Witterung, durch Krankheiten geschädigt. Um den Boden aber stets bedeckt zu halten, empfehlen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie eine Nachnutzung.
Wie werden leere Gemüsebeete wieder grün? Pflanzungen von Herbst- und Wintersalaten sowie die Aussaat von Feldsalat, Spinat, Wintererbse, Kresse und Gründüngung sind die Lösung.
Warum Begrünung der kahlen Beete?
Die Pflanzen auf den Beeten begrünen nicht nur leere Flächen, sie verbessern und schützen den Boden und verhindern die Auswaschung von Nährstoffen. Zudem haben wir durch den Klimawandel ein größeres Anbau- und Erntefenster, sodass wir fast das ganze Jahr für den Gemüseanbau nutzen können.
Pflanzen beschatten den Boden, schützen vor Erosion, Verschlämmung und Verkrustung. Durch die Bodenbedeckung unterdrücken sie außerdem Unkräuter, die sich sonst schnell massenhaft ausbreiten würden. Noch vorhandene Nährstoffe, vor allem Stickstoff, wird zum Wachstum benötigt und somit vor Auswaschung bewahrt.
Ernte in der kalten Jahreszeit
Entstehen nun auf den Beeten Lücken durch Abernten und Entfernen von Sommergemüsepflanzen, lassen sich problemlos Pflücksalat und Endivien sowie Batavia-Salat pflanzen. Manche Gärtner bieten außerdem Chinakohl- und Zuckerhutpflanzen an. Durch warme Temperaturen und Niederschläge wachsen die Pflanzen teilweise zu großen Köpfen heran. Chinakohl und Zuckerhut sind kälteverträglich und legen daher oft auch noch im November an Größe zu. Empfindlichere Pflücksalate und Endivien decken Sie bei drohendem Frost mit einem Vlies ab. Die Aussaat von Asia-Salaten und sogenannten Babyleafs ist ebenfalls möglich. Schon bald erscheinen junge frische Blättchen für die Ernte.
Beliebt ist der Feldsalat, der den ganzen Herbst und Winter hindurch schmackhafte Blattrosetten bildet. Im September wird noch gesät. Reihensaat erleichtert die Pflegemaßnahmen im Beet. Praktischer ist das Pflanzen von jungem Feldsalat in Erdpressballen. Jede freie Beetlücke kann dann schnell bestückt werden. Schon nach wenigen Wochen sind die Blattrosetten erntereif. Bis Mitte Oktober können Sie noch ins Freie pflanzen und im Winter oder zeitigen Frühjahr ernten. Spinat säen Sie ebenfalls in Reihe mit mindestens 25 cm Reihenabstand. Dies erleichtert das Hacken und Unkrautjäten.
Während die Radies- und Kresseernte schon bald nach der Aussaat beginnt, dauert es bei der Wintererbse länger. Sie sät man noch bis Oktober und erntet im nächsten Mai.
Aussaat von Gründüngung
Wer kein Gemüse mehr pflanzen möchte, sät Gründüngung ein. Tiefwurzelnde Pflanzenarten (z.B. Ölrettich, Ackerbohne, Gelbsenf) fördern langfristig eine tiefgründige Bodenlockerung. Mit einer Gründüngung können Sie zugleich den Humusgehalt und die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Die Krümelstruktur und die Wasserhaltefähigkeit werden verbessert sowie das Bodenleben gefördert. Schnellwachsende und auch winterharte Gründüngungspflanzen eignen sich besonders in wintermilden Gebieten auch noch für eine Aussaat Anfang Oktober. Der Klimawandel bringt meist noch sehr milde Herbsttemperaturen. Der Boden ist ausreichend warm und so können die Samen gut keimen und die Pflanzen wachsen. Gelbsenf und Phacelia kommen zwar nicht mehr zur Blüte, bilden aber grüne Blätter und Stängel bis zum Frost. Ganz spät (bis November) können Sie noch Winterroggen aussäen. Achten Sie im Gemüsegarten bei der Wahl der Grüneinsaat auf die Fruchtfolge. Wenn Sie viel Kohl, Rettich oder Radies anbauen, sollten Sie möglichst keinen Senf, Ölrettich und Raps verwenden. Sie gehören zur selben Pflanzenfamilie, den Kreuzblütlern.
Im Frühherbst wird grundsätzlich nichts eingearbeitet. Bei der Verrottung entstehen wertvolle Nährstoffe, die ausgewaschen werden können. Oft ist noch ein Umgraben im Dezember oder Januar kurz vor dem Durchfrieren des Bodens möglich. Oder man lässt die Gründüngung einfach bis zum Frühjahr stehen. Winterharte Gründünger bilden viel Grünmasse und verholzende Teile, die den Boden über den Winter schützen. Das Einarbeiten im Frühjahr ist dann oft schwierig. Reißen Sie deshalb Pflanzenreste aus und kompostieren diese oder mähen Sie ab und graben die Flächen mit einem flach gehaltenen Spaten wenige Wochen vor der Beetnutzung um.
Frostempfindliche Gründüngungspflanzen, die durch die Kälte abgestorben sind, bleiben noch als Mulch auf dem Boden liegen. Pflanzenreste werden im Frühjahr eventuell abgerecht und kompostiert oder auch untergegraben.
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
von admin | 19.08.2024 | Wochentipps
Sie haben Lust auf eigene Nachzuchten? Neben der Vermehrung durch Samen gibt es die Möglichkeit durch grüne Pflanzenteile, sogenannte Stecklinge, zu vermehren. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps wie die Stecklingsvermehrung gelingen kann.
Der Sommer ist eine günstige Zeit, um bestimmte Pflanzen durch Stecklinge zu vermehren. Die jungen Triebe sind fest, jedoch noch nicht verholzt. Stecklingsvermehrung lohnt sich besonders bei alten, unbekannten und außergewöhnlichen Sorten oder dann, wenn man viele Pflanzen benötigt oder verschenken will.
Neue Pflanzen durch Stecklingsvermehrung
Eine Vielzahl von Beet- und Balkonblumen sowie Liebhaberpflanzen können Sie mit dieser Methode vermehren. Bis Mitte des Sommers sind die Triebe von Fuchsien, (Duft-)Pelargonien, Wandelröschen und anderer Kübelpflanzen ausgereift und nicht mehr zu weich, jedoch auch nicht zu hart und verholzt. Auch mit vielen anderen verholzenden Gartenpflanzen können sie so verfahren und durch Stecklinge junge Pflanzen heranziehen. Beliebt bei uns und auch bei den Insekten sind duftende Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Zitronenverbene und Minzen. Die neuen Nachzuchten eignen sich in einem schönen Topf zudem als Geschenk für Gartenfreunde.
Auch aus Platzgründen ist die Stecklingsvermehrung sinnvoll. Gerade unsere klassischen Balkon- und Kübelpflanzen erreichen über den Sommer meist eine stattliche Größe. Problematisch gestaltet sich dann oft die frostfreie Überwinterung. Stecklinge von Ihren Lieblingspflanzen sind bis zum Herbst bewurzelt und lassen sich ohne großen Platzbedarf gut durch die kalte Jahreszeit bringen.
Und so funktioniert es
Schneiden Sie nur Stecklinge von gesunden und kräftigen Mutterpflanzen. Dazu wählen Sie möglichst blüten- und knospenfreie Triebe mit drei bis vier Blattpaaren aus, die Sie mit einem sehr scharfen Messer unterhalb eines Blattpaares schneiden. Kleine Blättchen an der Blattachse kommen weg. Da Balkonblumen und andere jetzt in voller Blütenpracht stehen, werden Sie kaum Triebe ohne Knospen und Blüten entdecken. Entfernen Sie deshalb vorsichtig die Blütenansätze, so dass der Stiel nicht verletzt wird. Blüten und Knospen würden für den Steckling zu viel Energie verbrauchen und könnten durch Faulen zum Krankheitsherd werden.
Als Vermehrungssubstrat eignet sich Aussaaterde, evtl. noch mit Sand gemischt, das in saubere Töpfe und Gefäße gefüllt wird. Stecken Sie den Steckling in die Mitte des Topfes und drücken Sie ihn an, so dass er Erdanschluss hat und nicht umfallen kann. Anschließend erfolgen das vorsichtige Angießen und leichtes Abdecken mit Folie. So ein zarter Steckling sollte zwar hell, aber ohne grelle Sonne stehen. Eine Schattierung mit einem Zwiebelnetz, einem dünnen Stoff oder dünnen Vlies ist deshalb sinnvoll. Ebenso eignet sich ein heller Fensterplatz an der Nordseite recht gut, dann ohne Schattierung. Eine tägliche Kontrolle ist nun nötig, um Pilzerkrankungen durch zu hohe Luftfeuchte und Schwitzwasser zu vermeiden. Dabei kann man gleich kurz lüften und entstandene Schadstellen entfernen. Nach etwa zwei Wochen haben sich die ersten Wurzeln entwickelt.
Auch das Einstellen der Stecklinge in ein Glas mit Wasser funktioniert bei vielen Pflanzen gut. Zudem können Sie dann gleich das Wurzelwachstum beobachten. Nach der Wurzelbildung kommen die Jungpflanzen dann in ein Gefäß mit Erde.
Während kälteempfindliche Pflanzen im Haus überwintern, können Gehölze wie Liguster, Lavendel und Buchs bis wenige Grad unter Null im Freien verbleiben. Ein Schutz mit dünnem Vlies ist aber sinnvoll.
Steckhölzer nicht mit Stecklingen verwechseln
Während krautige Stecklinge im Sommer gewonnen werden, eignen sich die verholzten diesjährigen Neutriebe von Zier- und Beerenobststräuchern für Steckhölzer. Diese Art der Vermehrung erfolgt meist erst im Herbst.
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
von admin | 12.08.2024 | Wochentipps
Ein Garten berührt alle Sinne. Besonders in der warmen Jahreszeit werden Gärten zu wahren Duftoasen, schwärmen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Nicht nur Blüten riechen, auch Blätter und Früchte verströmen einen charakteristischen Duft.
Die Urlaubszeit gibt Gelegenheit sich auf Entdeckungsreise durch einen Garten zu begeben, sei es der eigene oder bei einem Gartenbesuch. Finden Sie wohlriechende Düfte von verschiedenen Obst- und Gemüsearten sowie den Einjahresblumen, Stauden und Gehölzen.
Duftgeranien – ein Genuss für die Sinne
Duftgeranien bzw. Duftpelargonien sind wahre Liebhaberpflanzen, die nach jährlicher frostfreier Überwinterung viele Jahre erfreuen. Oft unspektakulär und weniger auffällig als bei den bekannten Balkongeranien ist die Blüte, doch das Besondere liegt im Duft der Blätter. Bei intensivem Sonnenlicht oder beim Berühren der Blätter verbreiten sie einen angenehmen Duft. Quelle des Wohlgeruchs sind feine Härchen auf der Blattunterseite, an deren Spitzen Duftdrüsen gefüllt mit ätherischen Ölen sitzen. Zerreibt man die Blättchen zwischen den Fingern werden die Öle freigesetzt. Das Duftspektrum reicht dabei von fruchtigen Aromen wie Apfel, Orange oder Zitrone bis hin zu würzigen Zimt-, Ingwer- oder Muskattönen und frischer Minze.
Fast so variantenreich wie die Duftrichtungen sind die Wuchsformen der Duftgeranien: zierliche und stark wachsende Arten, aufrecht, hängend oder polsterartig wachsend. Die kleinen, einfachen Blüten in Weiß, karminrot oder Rosatönen geben den Laublättern einen zusätzlichen Charme. Duftpelargonien sind gleichzeitig Blattschmuckpflanzen durch die unterschiedlichen Strukturen der Laubblätter.
Minzen den Sommer lang
Die Minzen-Vielfalt ist riesig groß, schaut man in Gärten, im Gartenfachhandel oder gar bei Minzen-Fans. Schon allein das Aussehen zeigt Unterschiede auf: sehr kompakt und klein bleibend, während andere sehr üppig wachsen und sich stark ausbreiten. Manche besitzen haarige Blätter, während andere fast glatt sind. Die Blattfarben variieren von hellgrün, über dunkelgrün bis hin zu lila-grün und sogar zweifarbig mit weiß oder gelb. Die Ananasminze besitzt einen weißen Rand an den Blättern und die Ingwerminze zeigt gelbe Sprenkel im grünen Laub. Zudem sind die Blattgrößen und Formen ebenfalls sehr individuell. So besitzt die Krause Minze stark gekräuselt-wellige Blätter.
Klassisch ist die scharfe Pfefferminze, die gerne für Tee verwendet wird. Mild und fruchtig dagegen sind die „Obstminzen“: Ananasminze, Erdbeerminze, Orangenminze, Bananenminze, Ingwerminze, Apfelminze und andere. Wer gerne „After Eight“ mag, freut sich an der Schokominzen. Die Blätter dieser Pflanzen können Sie gut dosiert in fruchtigen Obstsalaten verwenden oder als frischen Zusatz zu Getränken. Bei der Hugo Cocktail- oder Mojito-Minze ist der Verwendungszweck schon klar.
Probieren Sie verschiedene Verwendungsmöglichkeiten aus. Stark riechende und schmeckende Arten nutzen Sie besser in kleinen Mengen. Schon wenige Blätter einer Minze werden zusammen mit frischen Früchten zu einem leckeren, aromatisierten Wasser – ein wahrer Frischekick an heißen Sommertagen.
Duftende Zierpflanzen
Hier nur eine sehr kleine Auswahl: Der Name sagt schon, dass die Vanilleblume mit ihren tief lilablauen Blüten nach Vanille duftet und dabei verschiedene Insekten anlockt. Reibt man an den Blättern von Ananas-Salbei und Zitronenverbene verströmen die Blätter ihr Aroma. Wohlriechende Düfte erlebt man bei sonnigem Wetter auch im Staudenbeet. Außerdem sind viele der folgenden Pflanzen äußerst pflegeleicht und sogar einigermaßen trockenheitsverträglich. Solche Duftpflanzen sind Katzenminze (Nepeta), Bergminze (Calamintha) und Duftnessel (Agastache) bei denen die Blätter duften. Blütenduft kann man bei Nelken (Dianthus), verschiedenen Taglilien (Hemerocallis citrina und H. flava), Nachtviole und Yucca erleben. Letztere riechen vor allem am Abend und in der Nacht wie auch die Nachtkerze (Oenothera). Nicht zu vergessen sind verschiedene Rosen, Lavendel und die silberlaubige Blauraute (Perovskia). Weitere duftende Gehölze sind Geißblatt, Sommerflieder (Buddleja) sowie Bauernjasmin (Philadelphus coronarius) und kleinblättriger Pfeifenstrauch (Philadelphus microphyllus).
Duft im Gemüsegarten
Kennen Sie den typischen Geruch frisch geernteter Gurken oder den würzigen Geruch sonnengereifte Tomaten? Natürlich gehören die vielen Kräuter zu den Duftpflanzen dazu. Selbst wenn nicht alle verwendet werden, so beeinflussen sie doch unsere Sinne und machen gute Laune: diverse Minzen und Thymiane, Oregano, Basilikum, Bohnenkraut, Salbei, Rucola, Schnittlauch, Fenchel und Dill, Curry- und Olivenkraut und viele, viele mehr. Übrigens besitzen die meisten von ihnen Lippen- oder Doldenblüten und bieten Nahrung für viele Insekten.
Im Sommer entfalten die Kräuter ihre größte Wirkung. Durch die Sommersonne enthalten sie nun viele Aromastoffe und ätherische Öle. Es ist die Zeit, um die Kräuter zu sammeln und für den Winter zu trocknen. In überwiegend katholischen Gebieten in Bayern sowie im Saarland ist der 15. August ein Feiertag. Er erinnert an die Aufnahme Marias in den Himmel und wird in Messen und Prozessionen gefeiert, in Verbindung mit der Kräuterweihe. Je nach Region besteht ein Kräuterbüschel oder Kräuterbuschen aus einer unterschiedlichen Anzahl an Kräutern. Jedoch hat diese stets eine mystische oder symbolträchtige und besondere Bedeutung. In der Regel beinhaltet ein solcher Buschen traditionelle Heilkräuter. Diese können wiederum auch je nach Gegend variieren. In den Gärten finden sich verschiedenste duftende Kräuter und Heilpflanzen: Basilikum, Johanniskraut, Königskerze, Lavendel, Majoran, Petersilie, Pfefferminze, Ringelblumen, Rosmarin, Salbei, Thymian, Weinraute, Wermut oder Ysop und viele mehr. Neben den Blüten des Gewürz-Fenchel und der Wilden Möhre werden Blüten von Rainfarn, Hibiskus, Schafgarbe, Kamille, Baldrian, Frauenmantel und Dost für die Kräuterbüschel verwendet. Auch die Goldrute und die Blüten des Spitzwegerichs können Sie einbinden.
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
von admin | 05.08.2024 | Wochentipps
Während die Ernte von Gurken und Tomaten in diesem Jahr durch fehlende Wärme im Frühsommer und häufige Niederschläge weniger gut ausfällt, profitiert das Wachstum der Bohnen von diesem Wetter. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen Garten-Bohnen vor, die nun voll im Ertrag stehen.
Eine solch reiche Bohnenernte hatten wir schon ein paar Jahre nicht mehr. Der Anbau von Hülsenfrüchten tut auch dem Boden gut.
Bohnen – Vielfalt aus dem Garten
Dank ausreichend feuchter Witterung wachsen die Bohnen sehr zügig und setzen reiche Frucht an. Zudem sind die Hülsen sehr zart. Anders in trocken-heißen Sommer: bei großer Hitze und Lufttrockenheit setzt die Blütenbildung oft aus, die Blüten werden kaum befruchtet und fallen ab. Erst wenn die Temperaturen etwas zurückgehen, entwickeln sich wieder neue Blüten. Die wenigen Hülsen bilden oft Fäden. Dies erleben wir in diesem Jahr nicht.
Speisen mit frischen Bohnen sind ein Genuss. Lassen Sie die Hülsen nicht allzu sehr ausreifen, sondern ernten Sie lieber öfter durch (etwa zweimal wöchentlich), dann bilden sich mehr Blüten und der weitere Fruchtansatz erfolgt reichlicher. Wird es doch einmal zu viel, lohnt es kurz zu blanchieren und einzufrieren. Wer Bohnen übersieht, findet beim nächsten Mal übergroße Früchte. Sind die Körner im Inneren bereits gut entwickelt, verwendet man nur sie und entfernt die zähen Hülsen. Grundsätzlich gilt: Gartenbohnen dürfen niemals roh verzehrt werden! Sie enthalten Lektine. Das sind Stoffe, die auf unseren Stoffwechsel giftig wirken. Diese Stoffe sind jedoch als Eiweiße hitzeempfindlich. Sie sind bei grünen Bohnen nach wenigen Minuten (ca. vier Minuten) vollständig zerstört und damit völlig gefahrlos. Die Bohnensamen enthalten mehr Lektine, sie müssen mindestens sechs Minuten kochen. Blaue Sorten werden beim Kochen dunkelgrün, der lila Farbstoff hält sich leider nicht.
Bohnensorten gibt es viele. Die Hülsen sind dabei nicht nur grün. Gelbe und blaue Sorten fallen zwischen den grünen Blättern auf. Moderne Sorten bilden normalerweise keine störenden Fäden. (Ausnahme Witterung!). Je nach Platzangebot können Sie Busch- und Stangenbohnen anbauen. Stangenbohnen können auch gut als Gestaltungselement in den Gemüsegarten eingebaut werden. Vielfältige Rankhilfen können eingesetzt werden. Es eignen sich spezielle Bohnenstangen, aber auch Äste von Korkenzieherweide und Haselnuss und sogar Schnüre. Wie wäre es mit einem Bohnen-Zelt im Garten? Zudem eignet sich der Anbau von Stangenbohnen als Sichtschutz.
Busch- und Stangenbohnen anbauen
Busch- und Stangenbohnen brauchen Wärme. Deshalb bekommen sie ihren Platz im Garten nicht vor Mitte Mai, entweder gesät oder gepflanzt. Die Anzucht in Töpfchen hat Vorteile: keimende Samen werden nicht durch die Bohnenfliege geschädigt. Außerdem haben die Pflanzen einen Wachstumsvorsprung, wenn sie ins Freie kommen. Die jungen Pflänzchen dürfen jedoch nicht zu groß sein. Stangenbohnen beispielsweise wachsen schnell zusammen und ein Entwirren der Ranken ist mühsam. Besser ist es, wenn die Jungpflanzen gleich um die Stangen ranken.
Übrigens bringt der Anbau von Bohnen und anderen Hülsenfrüchten auch Vorteile für den Boden. Die an den Wurzeln sitzenden Knöllchenbakterien binden Luftstickstoff und machen ihn für Pflanzen verfügbar. Die verzweigten Wurzelsysteme lockern den Boden auf.
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung