2023 – Gartentipp 21 – Rote Bete – Gemüse des Jahres 2023/2024

2023 – Gartentipp 21 – Rote Bete – Gemüse des Jahres 2023/2024

Wurzelgemüse liegt wieder im Trend. Am bekanntesten ist sicherlich die Möhre. Pastinake und Steckrübe waren schon Gemüse des Jahres. 2023/2024 steht wiederum ein Wurzelgemüse im Mittelpunkt: die Rote Bete oder Rote Rübe. Rote, gelbe oder bunte Bete – sie alle sind gesund, lassen sich vielfältig verarbeiten und können problemlos im Garten angebaut werden, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt ernennt seit 1998 alle ein bis zwei Jahre ein anderes Gemüse zum „Gemüse des Jahres“, um auf den Rückgang dieser Kulturpflanzen hinzuweisen. Hierbei wird auch auf die Erhaltung alter Sorten wertgelegt.

Rote Bete im Gartenbeet und im Hochbeet

Der Anbau von Rote Bete ist nicht schwierig. Ein gut vorbereiteter Gartenboden ist humos, tiefgründig, jedoch nicht frisch gedüngt. Bei der Beetvorbereitung arbeiten Sie etwa drei Liter reifen Kompost in den Boden ein. Je nach Witterung kann die erste Aussaat ab Mitte April beginnen. Mit Vlies abgedeckt, wird die Saat vor kalten Temperaturen geschützt. Die früh ausgesäten Knollen können bereits im Sommer geerntet werden. Bekannt ist die Rote Rübe aber als Lagergemüse. Hierfür säen Sie erst im Mai und Juni. Alle acht bis zehn Zentimeter liegt ein Samenknäuel, mit zwei bis fünf keimfähigen Einzelsamen, in der etwa ein Zentimeter tiefen Rille. Der Reihenabstand beträgt 25 bis 30 Zentimeter, was den Pflanzen genug Wachstumsraum bietet und außerdem die Pflege erleichtert. Nach dem Auflaufen werden die kleinen Pflänzchen vereinzelt, damit sie genügend Platz zum Wachsen haben.

Bei einer Aussaat im späten Frühjahr ist der Boden oft noch ausreichend feucht, aber schon warm, so dass sich schnell Keimlinge bilden. Durch die Knollenbildung ist die Rote Bete eine Gemüseart, die auch die trockenere Zeit im Sommer relativ gut übersteht. Eine gleichmäßige Wasserversorgung verhindert jedoch, dass die Knollen nicht verholzen. Werden im Herbst die Tage kühler und feuchter legen die Knollen oft noch an Größe zu. Die Ernte erfolgt dann je nach Bedarf bis spät im Herbst. Eine Vliesabdeckung schützt bei einzelnen leichten Frösten. Bleibt es jedoch dauerhaft kalt, ernten Sie die Knollen. Das Abdrehen der Blätter verringert die Verdunstung beim Lagern. Achtung: die Blätter und die Knollen färben! Nutzen Sie gegebenenfalls (Einweg-) Handschuhe. Unversehrte Knollen lagern dann in feuchtem Sand im kühlen Keller oder auch in der Garage, wo es frostfrei ist. Knollen mit Verletzungen verwerten Sie bald.

Im Hochbeet eignen sich Rote Bete gut als Lückenfüller. Einzeln oder in kleinen Gruppen werden sie immer wieder gesät oder als Jungpflanze gesetzt. So bleibt das Hochbeet auch im Herbst noch attraktiv, wenn sommerliche Fruchtgemüse und Sommersalate abgeerntet sind.

Rote Bete bunt

Das Schöne an Rote Bete ist die Sorten-Vielfalt. Die runde Form ist sicherlich am bekanntesten und häufigsten (z.B. ‘Rote Kugel‘). Doch es gibt auch plattrunde (z.B. ‘Ägyptische Plattrunde‘) und walzenförmige Bete (z.B. ‘Forono‘). Letztere lässt sich besonders gut in gleichmäßige Scheiben schneiden. Rote Rüben sind nicht immer rot. Gelbe Bete (z.B. ‘Burpees Golden‘, ‘Boldor‘) schmecken etwas milder und etwas süßlicher. Weiße Bete (z.B. ‘Vereduna Alba‘) besitzen ebenfalls einen weniger erdigen Geschmack als rote Sorten. Sie werden vor allem in Norddeutschland verwendet.  Der große Vorteil: sie hinterlassen keine farbigen Kleckse. Ganz apart sind geringelte Bete. Weiß-rot geringelt schmücken die dünnen Scheiben den Teller (‘Tondo di Chioggia‘). Wer gleich eine bunte Mischung säen möchte, greift gleich nach bunte Bete Mischungen: z.B. ‘Hula Hoop-Mischung‘, ‘Lollipop‘.

Geschmackvolle Bete

Rote Bete in allen Farben lassen sich roh, gekocht und gebraten verwenden. Die roten besitzen manchmal einen etwas erdigen Geschmack. Daher werden sie bevorzugt in gekochtem Zustand verwertet. Andersfarbige schmecken milder und werden auch roh (geraspelt oder in sehr dünnen Scheiben geschnitten) verzehrt. Zudem bleiben die Farben der geringelten Sorten besser erhalten. Rezepte mit Rote Bete gibt es vielfältige. Sicherlich liegt es auch daran, dass das Wurzelgemüse eine Renaissance erlebt. Zum einen lassen sich große Knollen über den Winter lagern und gehören zum traditionellen Herbst- und Wintergemüse. Schnell wachsende, junge und kleine Knollen bereichern die sommerliche Küche.

 
(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

Frigo-Erdbeeren auch im Garten

Frigo-Erdbeeren auch im Garten

Erdbeere 'Elianny'

Ein Sommer ohne eigene Erdbeeren? Eigentlich undenkbar, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Für die Ernte kommen die Pflanzen schon im Vorjahr auf die Beete. Doch waren diese im August noch mit Sommergemüse besetzt, gibt es die Möglichkeit jetzt noch Frigo-Erdbeeren zu pflanzen.

Das Pflanzen von Frigo-Erdbeeren wird vor allem im Erwerbsanbau angewendet. So lässt sich zudem die Anbauzeit und Ernte steuern.

Frigo-Erdbeeren – was ist das?

Bei Frigo-Erdbeerpflanzen handelt es sich um besondere Setzlinge: sie sind blattlos, noch nicht ausgetrieben und wurzelnackt. Im Gegensatz zu Erdbeerjungpflanzen, die schon seit einiger Zeit in Gartenfachmärkten angeboten werden, sind sie sind nicht in Töpfen. Vermehrungsfirmen roden die jungen Pflanzen in der kalten Jahreszeit, also Ende November bis Februar. Dann werden die Blätter so abgetrennt, dass außer dem Rhizom nur noch das Herz stehen bleibt. Anschließend lagern die Erdbeerpflanzen bei minus ein bis minus zwei Grad Celsius in Kühlhäusern, um sie künstlich in Winterruhe zu halten. Da die Erdbeeren ihre Blüten im Herbst bereits angelegt haben, trägt eine junge Frigo-Pflanze, ähnlich wie Zwiebelblumen, bereits die Fruchtanlagen in sich. Vor allem Versandbetriebe bieten zunehmend Frigo-Jungpflanzen der wichtigsten Sorten an.

Frigo-Erdbeeren für Beet und Balkon

Mangelte es im Spätsommer an Platz im Garten oder waren keine Wechselflächen verfügbar, so ist für diese besondere Jungpflanze auch jetzt noch Pflanzzeit. Von Mai bis Ende Juni kommen Frigo-Erdbeeren in das vorbreitete Beet im Garten. Dann ist der Boden ausreichend warm und die Pflanzen wachsen gut an. Nach etwa neun Wochen sind die ersten Früchte reif. Im Pflanzjahr ist die Ernte noch nicht allzu groß. Einen höheren Ertrag kann man im nächsten Jahr erwarten. Dafür entfernen Sie jedoch einen (großen) Teil der diesjährigen Blüten, vor allem aber die Ausläufer. Erdbeerpflanzen sind beliebt als Naschobst. Gepflanzt in Balkonkästen, Bäckerkisten, großen Töpfen und anderen Gefäßen, verwandeln sie Balkone, Terrassen und Hinterhöfe in ein Schlaraffenland.

Mit Frigo-Pflanzen lässt sich die Erdbeersaison verlängern. Bei einer Pflanzung Ende Mai beginnt die Erntezeit für die süßen Früchte Ende Juli oder Anfang August, also in einer Zeit, wenn die eigentliche Erdbeer-Ernte schon abgeschlossen ist.

Frigo-Erdbeeren pflegen Sie wie herkömmliche Erdbeeren. Eine Düngung erfolgt im Spätsommer, damit reichlich Blütenknospen für das Folgejahr angelegt werden. Wässern Sie bei Trockenheit und entfernen Sie ständig das Unkraut, das sonst als Konkurrenz zu den Erdbeeren auftritt.

Frigo-Pflanzen erhalten Sie über den Onlineshop verschiedener Erdbeerpflanzen-Anbieter. Das Sortenangebot ist sehr umfangreich. Am bekanntesten sind sicherlich einmaltragende Sorten. Deren große Vielfalt bietet die Möglichkeit jedes Jahr neue Sorten auszuprobieren. Mehrmalstragende Sorten wie ‘Ostara‘ oder ‘Mara de Bois‘ haben die Eigenheit, dass sie auch im Sommer und Herbst Blüten und Früchte anlegen, sodass auch noch später im Jahr weitere Erdbeerfrüchte zu erwarten sind. Um die Erntemenge für den Spätsommer zu erhöhen, bricht man den ersten Blütenbesatz im Frühjahr aus. Das fördert die Bildung des zweiten Flors und verbessert die Fruchtqualität der daraus entstehenden Beeren, vor allem ihre Größe. Beliebt sind zudem die kleinen aromatischen Monatserdbeeren, die bis zum Frost stets Blüten und Früchtchen liefern. Sie bilden keine Ausläufer, sondern kompakte Horste und vermehren sich über Samen. Sie eignen sich zur Beetabgrenzung und als Wegeinfassung, besonders aber auch für große Töpfe, Schalen und Balkonkästen. So haben Sie immer etwas Naschobst z.B. für das Müsli parat. Übrigens können sie mehrere Jahre am gleichen Standort stehen bleiben.

Sortenbeschilderung städtischer Obstbäume

Sortenbeschilderung städtischer Obstbäume

Im Zusammenhang mit dem kürzlich gefeierten 100-jährigen Bestehen des Obst- und Gartenbauvereins Harburg haben Mitglieder zusammen mit den Obstbaumfreunden Harburg damit begonnen, Obstbäume auf städtischem Grund mit Sorteninformationsschildern zu versehen. Die flexibel angebrachten Tafeln bieten Informationen über die jeweilige Obstsorte u.a. hinsichtlich Herkunft und Haltbarkeit. Ein QR-Code leitet auf die Internetseite des OGV Harburg, die nähere Auskünfte über verschiedene Sorten gibt, die im Stadtgebiet wachsen. Zug um Zug werden derzeit Schilder im Kernstadtbereich Harburg und im Stadtteil Heroldingen angebracht. Ebenso wird eine Beschreibung nach der anderen auf der Webseite des OGV eingepflegt, sodass mit der Zeit fachkundige und wertvolle Informationen zugänglich sind.
Pomologe Ralf Melber steuert Texte und Obstbilder bei, während Gerhard Meyer alles in ein einheitliches Layout bringt – sowohl hinsichtlich der Beschilderung als auch betreffs der Internetbeschreibungen.

Bildunterschrift:
Sie freuen sich über die Beschilderung: Willi Faul (1. Vorstand OGV), Ralf Melber vom Pomologen-Verein und Gerhard Meyer

2023 – Gartentipp 19 – Blasige Blätter am Pfirsich – die Kräuselkrankheit

2023 – Gartentipp 19 – Blasige Blätter am Pfirsich – die Kräuselkrankheit

Viele Pfirsichbäume zeigen jetzt im Frühjahr stark gekräuselte, rötlich eingefärbte Blätter. In diesem Jahr sieht man das Schadbild der Kräuselkrankheit besonders häufig, beobachten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Sichtbar wird die Pilzkrankheit erst nach dem Austrieb. Doch fatalerweise infiziert der Pilz bereits über Winter, wenn die Knospen schwellen.

Schadbild der Kräuselkrankheit

Die Kräuselkrankheit Taphrina deformans ist eine Pilzkrankheit, die bei Pfirsichen und vor allem Nektarinen auftritt. Befallene Blattteile verdicken und die entstehenden Blasen verfärben sich zunächst weißlich-grün und später karminrot. Erkrankte Teile erscheinen vergrößert, fleischfarben mit glänzender Oberfläche und das Gewebe wird leicht brüchig. Jetzt bilden sich erneut Pilzsporen, die dann auf die Zweige gelangen, wo sie auch wieder überwintern. Schließlich vertrocknen die Blätter und fallen ab.

Im Juni und Juli erfolgt zwar meist noch ein gesunder neuer Austrieb, die Pflanze ist aber geschwächt. Sie wirft im blattlosen Zustand viele Früchte ab und die Blütenknospenbildung für das nächste Jahre ist eingeschränkt. Bei starkem Befall kann Gummifluss auftreten. Manchmal sterben ganze Triebe ab, so dass nach wiederholten starken Infektionen der Baum nach einigen Jahren gerodet werden muss.

 Entwicklungszyklus der Kräuselkrankheit

Die Pilzsporen von Taphrina deformans überwintern auf Trieben, in Ritzen und Knospenschuppen. Die Knospen schwellen nach milden Phasen schon im Januar bis Februar und öffnen sich leicht, sodass der Pilz die ungeschützten Knospenteile vor allem bei feuchter Witterung schnell infizieren kann. Die Pilzsporen werden durch den Regen direkt zwischen die jungen Blättchen hineingespült. Dort keimen die Krankheiterreger und lösen die Deformationen der Blätter aus.

Was ist jetzt zu tun?

Durch den allgemein milden Winter mit viel Niederschlag sind die Schädigungen in diesem Jahr stark ausgeprägt. Entfernen Sie nun befallene Blätter sorgfältig und entsorgen Sie diese über die Bio- oder Restmülltonne. So reduzieren Sie die Bildung von Pilzsporen, die dann an den Zweigen überwintern und das Infektionspotential für das nächste Jahr erhöhen würden.

Beim Schnitt zur oder nach der Blütezeit schneidet man schon einen Teil der infizierten Blätter mit weg. Versuchsweise könnte man den Pfirsichbaum, zumindest in wärmeren Gegenden, auch im Herbst schneiden, um weiteres Infektionspotential zu entfernen. Leider gibt es keine Sorte, die von der Kräuselkrankheit komplett verschont bleibt. Etwas weniger befallen werden die beiden weißfleischigen Sorten ‘Benedicte‘ und ‘Fruteria‘.

Mancherorts gibt es in diesem Jahr sowieso keine große Ernte, da einzelne Spätfrostnächte die Blüte zerstört haben. Das wiederum ist für den Baum die Chance nun vermehrt Blätter zu bilden und zu wachsen. Erleben wir wieder einen heißen und trockenen Sommer, können Sie Ihren Pfirsichbaum mit gelegentlichen Wassergaben unterstützen.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

Naschgarten am Maibaum

Naschgarten am Maibaum

Auch 2023 kümmerten sich an zwei Tagen fleißige Vereinsmitglieder um die Dekoration des städtischen Maibaums.
Dankeschön
– für Ihre Mithilfe beim Girlanden/Kranz binden,
– einpflanzen, Töpfe beschriften,
– am Baum alles drapieren und
– für die großzügige Materialspende von Garten- und Landschaftspflege Kratzhof.
Wir wollten etwas Neues versuchen. Deshalb haben wir heuer einen „kleinen Naschgarten“ angelegt, wo viele verschiedene Kräuter, Salate und Gemüse gedeihen können.