
Auf dem Wochenmarkt und in den Lebensmittelgeschäften liegen nun die saftigen Rhabarberstangen – ein Zeichen von Frühling. Da steigt die Lust auf Kuchen mit frischen Früchten. Rhabarber schmeckt nach Obst und wird auch wie Obst verwendet und trotzdem ist der Rhabarber Rheum rhabarbarum ein Gemüse, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Rhabarber wird oft als Kompott, als Fruchtgrütze, als Kuchenbelag und zur Herstellung von Fruchtaufstrichen verwendet. Beliebt ist sein Saft auch bei Getränken z. B. als Schorle oder Limonade.
Rhabarberernte

Geerntet werden nur dickere und mittelstarke Rhabarberstiele. Die Blätter sind zum Erntezeitpunkt nicht mehr wellig, sondern schon ziemlich glatt ausgebreitet. Mit einem kräftigen Drehen des Stängels an seiner Basis löst man ihn von der Pflanze. Auf Schneiden verzichtet man besser, da das verbleibende Stängelstück oft zu Faulen beginnt. Bei jedem Erntegang entfernt man etwa fünf Stiele je Pflanze. Die Anzahl ist von der Pflanzengröße abhängig. Doch bleiben besser noch zwei Drittel der Rhabarberstiele stehen. So kann sich die Pflanze erholen und weitere neue Erntestangen bilden. Entfernen Sie gleich nach der Ernte die großen Blätter vom Stiel, damit die Stängel knackig und frisch bleiben. Die zerkleinerten Blätter können auf den Kompost, oder aber auch als Mulchmaterial auf Beet oder unter Sträuchern verteilt werden.

Die Rhabarberernte im Garten beginnt meist im Mai. Warme Tage und ausreichend Bodenfeuchte lassen das Gemüse kräftig sprießen. Verzögern kalte Temperaturen die Ernte, so kann man auch im Garten die Ernte verfrühen. Ganz klassisch geht das mit sogenannten Rhabarbertöpfen aus Ton. Die Stangen erscheinen dann ganz hell und zart. Auch Vlies schützt vor Frost und Kälte und wird fest verankert aufgelegt, dass sich die Blätter entfalten können. Schon ab Februar könnte man diese Maßnahmen durchführen, um schon im April frischen Rhabarber zu ernten. Als typisches Saisongemüse endet die Ernte fristgerecht. Dies ist nach dem 24. Juni. Dann braucht die Pflanze die Zeit zum Kräftesammeln, um im nächsten Jahr wieder üppig und mit starken Stangen auszutreiben.
Rhabarber im Garten

Die zu den Knöterichgewächsen gehörende ausdauernde Pflanze ist eine Staude. Sie besitzt ein unteririsches dickes und frosthartes Rhizom mit fleischigen Wurzeln. Im Herbst ziehen die Blätter des Rhabarbers ein. Nach einer Ruhepause treibt die Pflanze bei steigenden Temperaturen wieder aus. Sie benötigt relativ viel Wasser und für die Nährstoffversorgung wird zum Austrieb z.B. mit Kompost und etwas Hornmehl gedüngt.
Rhabarber ist ein sehr einfach zu kultivierendes und robustes Gemüse, wenn einige Regeln beachtet werden. Als Tiefwurzler benötigt er bei einer Neupflanzung eine gründliche und tiefe Bodenbearbeitung. Mittlere bis schwere, gut mit organischer Substanz versorgte und wasserhaltende Böden eignen sich besonders. Auch wenn die Pflanze viel Wasser benötigt, werden undurchlässige und staunasse Böden nicht vertragen. Die beste Zeit einer Pflanzung oder das Teilen vorhandener Rhabarberstauden ist im Oktober. So können sich bis zum Winter noch ausreichend Wurzeln bilden. Jedes Pflanzstück hat ein Gewicht von mindestens 500 Gramm sowie wenigstens eine Knospe. Planen Sie im Halbschatten oder in der Sonne pro Pflanze einen Platzbedarf von einem Quadratmeter ein. Für eine Familie reichen zwei bis vier Pflanzen.
Immer wieder bilden sich mächtige Blütenstände mit weißen Einzelblütchen. Damit die Pflanze nicht viel Kraft verliert ist es besser die Blüten wegzuschneiden, besonders während der Erntezeit. Allerdings tummeln sich verschiedene Insekten an der Blüte, die man nun in Ruhe beobachten kann.
(Bilder: Christine Scherer sowie Marianne Scheu-Helgert © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipp




Unter Streuobst verstehen wir einen großkronigen Baumbestand verschiedener Obstarten und -sorten mit unterschiedlichem Alter, Pflegezustand, Pflanzabständen und Unternutzung. Überwiegend handelt es sich um kräuterreiche Wiesen, die den Wert des Biotopes und die Biodiversität erhöhen. Hier dürfen auch alte vergreiste Baumveteranen stehen, in deren Baumhöhlen und dichterer Verzweigung Vögel Schutz suchen und brüten. Liebhaber bringen zusätzliche Nisthilfen für Vögel ein und legen Stein- und Totholzhaufen für Igel oder Reptilien an.
Große Obstbäume spenden Schatten, binden Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff. Durch extensive und biologische Bewirtschaftung werden Boden und Grundwasser geschont, außerdem Nützlinge gefördert und vielen Tieren Lebensraum gewährt. Jetzt zur imposanten Blüte dieser landschaftsprägenden, von Weitem sichtbaren Obstbäume nutzen Honig- und Wildbienen diese wichtige Nahrungsquelle. Durch ihre wertvolle Bestäubung sorgen sie für guten Obstertrag.
Normalerweise werden Ende April/Anfang Mai viele Aktionen inklusive Führungen zur Obstbaumblüte veranstaltet. Diese finden coronabedingt nicht statt. Sie können jedoch, in diesen von Abstandsregeln geprägten Zeiten, Ausflüge mit der Familie in die Natur unternehmen. Die imposante rosafarben bis weiße Blüte der unterschiedlichen Obstsortenbäume, das satte Grün der Wiesen mit verschiedenen Blumen und Kräutern laden zum Erkunden ein. Beobachten Sie auch Vögel, die jetzt Raupen von den Zweigen und Blättern picken, um ihre Jungen zu füttern und lauschen Sie dem Vogelgezwitscher. Auf Streuobstlehrpfaden finden Sie auch viele Hinweise auf Infotafeln.


Gerade in den letzten Jahren haben sich die städtischen Bereiche stark gewandelt. Öffentliches und privates Grün tritt stärker in den Focus und wird vielfältiger. Der Wunsch nach „Landleben“ in der Großstadt wird größer.
Initiativen und Privatpersonen bestücken Hinterhöfe und öffentliche Flächen mit Kunststoffkisten, Paletten, Hochbeeten, großen Töpfen und anderen Gefäßen, um blühendes und fruchtendes Grün mitten in der Stadt zu haben. Gemeinsames Gärtnern fördert auch die Gemeinschaft. Verschiedene Generationen kommen wieder ins Gespräch, Menschen unterschiedlicher Herkunft tauschen sich über die Pflege der Pflanzen aus und manche kochen und genießen gemeinsam ihre Ernte.
„Lust auf Gemüse in der Stadt“: unter diesem Motto soll den Menschen in den Ballungsräumen die Freude am Gärtnern auch auf kleinsten Flächen im städtischen Raum vermittelt werden. In jedem Regierungsbezirk gibt es künftig einen Demonstrationsgarten. Dort finden Sie Hinweise zu den verschiedensten Anbaumethoden vom Hochbeet über den Kistengarten bis hin zum Anbau von Gemüse und Kräutern an der Wand. Das Projekt der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim wird von der Bayerischen Gartenakademie gemeinsam mit dem Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau durchgeführt und vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert. Vor allem Familien und junge Erwachsene, die sich mit den Themen Saisonalität und Regionalität beschäftigen, erhalten Anregungen und Beispiele für den Anbau gesunder Lebensmittel, auch als Beitrag zur Wiederbelegung unserer Stadtnatur. Auch Kurzseminare vor Ort sind geplant, um den Austausch und Wissenstransfer zur fördern.
Zunächst benötigen Sie ein passendes Gefäß. Kübel, Plastikeimer, Kisten oder Säcke sollten mindestens 15 Liter oder besser noch mehr fassen. Als Kartoffelpflanztopf, Kartoffelpflanzturm oder Kartoffelsack werden geeignete Gefäße im Handel angeboten. Hier wachsen dann kleine Mengen der schmackhaften Knollen heran. Zu empfehlen sind große, dunkelwandige Kunststoffgefäße, weil sie sich schnell erwärmen. In der prallen Sonne dürfen sie aber nicht stehen, da sonst die Pflanzenwurzeln an der aufgeheizten Topfwand Schaden nehmen. Staunässe schädigt ebenfalls. Durch Löcher im Boden kann das Wasser ablaufen.
Zunächst kommt eine Drainageschicht aus Tonscherben, Kies oder Blähton von etwa fünf Zentimeter in das Gefäß. Anschließend füllen Sie eine Erdschicht von 15 Zentimeter auf. Verwenden Sie dafür am besten ein nährstoffreiches Substrat, zum Beispiel hochwertige Kübelpflanzen- oder Blumenerde. Legen Sie nun die Pflanzkartoffeln ein und bedecken sie mit weiteren fünf Zentimeter Erde. Dann wird angegossen. Für einen Zehn-Liter-Eimer benötigt man etwa drei bis vier Knollen. Von Vorteil sind Kartoffeln, die an einem hellen Platz schon etwas vorgekeimt sind und kleine Austriebe besitzen. Sie wachsen dann zügig weiter.
Spitzen die ersten Kartoffeltriebe etwa fünf Zentimeter aus der Erde, füllen Sie Erde seitlich bei, bis kein Grün mehr zu sehen ist. Diesen Vorgang wird wiederholt, bis die Erde den Gefäßrand erreicht. So fördern Sie die Knollenbildung.
Nach 90 bis 100 Tagen können Sie Frühkartoffeln ernten. Spätere Kartoffel-Sorten eigen sich auch für die Lagerung. Sie sind erst nach etwa 140 Tagen erntereif. Solange die Pflanzen grün sind und wachsen, lagern die Knollen noch Stärke ein. Erst wenn das Laub verdorrt, wird es Zeit für die Ernte der Powerknollen. Dafür ziehen Sie die Pflanzen einfach heraus und graben am besten mit den Händen nach den Knollen, um diese nicht zu verletzen.