2021 – Gartentipp 51 – Maronen aus dem Garten

20. Dez 2021

Esskastanienfrüchte im Sommer

Gerne genießt man heiße Maroni in der Adventszeit, wenn man über den Weihnachtsmarkt bummelt. Nun, dieser fällt aus, doch auf heiße Maronen braucht man nicht verzichten. Sie gehören mit ihrem nussigen und leicht süßlichen Geschmack zu Weihnachten, behaupten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Findige Personen haben schon so manchen Esskastanienbaum entdeckt: im Wald, in Parks oder in sehr großen Gärten. Vermutlich findet man ihn künftig häufiger, denn er scheint ein Gewinner des Klimawandels zu sein.

Verbreitungsgebiet der Edelkastanie

Die Esskastanie, Edelkastanie oder Marone (Castanea sativa) ist ein großer stattlicher Baum und typisch für den Mittelmeerraum. Doch auch in verschiedenen, vor allem trockeneren und wärmeren Gebieten Deutschlands findet man die Edelkastanie immer öfter. Die Bäume können durchaus Höhen von 20 Metern erreichen und brauchen einen Standraum von 15 mal 20 Metern.

Die Esskastanie im Garten und auf der Streuobstwiese

Edelkastanien schätzen sonnenreiche und regenarme Gebiete. Sie meiden kalkreichen Boden. Ist er allerdings tiefgründig genug, scheinen sie auch damit gut zurechtzukommen. Besonders geeignet ist daher ein sandig-lehmiger Boden mit einem pH-Wert von 5 bis 6,5. Zum Pflanzen lockern Sie den Boden so tief wie möglich, geben Sie ins Pflanzloch etwas reifen Kompost.

Die Blütezeit liegt etwa zur selben Zeit wie die Rebenblüte. Männliche und weibliche Blüten sitzen auf einer Pflanze. Leider ist die Edelkastanie meist selbstunfruchtbar. Für eine gute Ernte ist das Pflanzen von mindestens zwei Sorten nötig. Große Früchte besitzen die frühreifende Selektion ‘Bouche de Betizac’ (September) sowie die Sorten ‘Marsol’ und ‘Marigoule’, deren Früchte im Oktober reifen. Sie sind von einer Schale mit vielen weichen Stacheln umgeben. Wenn sich die braunen Früchte aus der Schale lösen, sind sie reif. Bis zu drei Monaten können Sie die Früchte bei einer trockenen und kühlen Lagerung aufbewahren. Bis zur ersten Ernte erfordert es jedoch etwas Geduld. Die Bäume veredelter Sorten tragen die ersten Früchte in einem Alter von 10 bis 15 Jahren. Sämlinge, die auch wüchsiger sind, fruchten meist noch später.

Die wenigsten werden Platz im Garten haben, um Esskastanien zu pflanzen. Doch auf Streuobstwiesen, die geprägt sind von Apfelbäumen und Zwetschgen, passen die mächtigen und prächtigen Bäume der Edelkastanien, wenn es sich um Weinbaugebiete oder ähnlich milde Klimate handelt.

Heiße Maronen

Maronen findet man in vielen weihnachtlichen Rezepten. Besonders zu Gans- und Wildfleisch passen Maronen ausgezeichnet sowie zu Rotkohl und vielen vegetarischen Gerichten. Oder ganz einfach zuhause mit einem Glühwein genießen: dazu werden die Maronen kreuzförmig eingeschnitten und auf ein Backblech gelegt. Bei etwa 175 bis 200 Grad werden die Esskastanien dann etwa 20 Minuten geröstet. Damit sie nicht austrocknen stellt man noch eine Schale Wasser dazu. (Alternativ können sie vor dem Einschneiden der Schale wenige Minuten gewässert werden.) Die Maroni sind fertig, wenn die braune kräftige Schale aufgeplatzt ist. Am besten gleich genießen, ohne die Finger zu verbrennen.

Achtung! Verwechseln Sie die Esskastanien nicht mit den Rosskastanien – diese sind nicht essbar!

Esskastanie Frucht und Blüte

 
Maronifrüchte mit ihren stacheligen Hüllen und kleinen Kernen