2022 – Gartentipp 4 – Schneckenjagd im Winter

24. Jan 2022

Im Winter hält man sich mehr im Warmen auf. Der Garten scheint zu schlafen. Wer jedoch jetzt noch Gemüse erntet, wird sehen, was sich alles munter bewegt. Nacktschnecken verstecken sich unter Blättern und Gemüseresten oder in Bodenspalten und Fallobst, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Ein feuchtes Jahr und milde Winter sind ideale Bedingungen für Nacktschnecken. Leider schädigen die Tiere auch in der kalten Jahreszeit. Schneckenjagd – also auch jetzt!

 

Späte Gemüseernte

Zuckerhut und Chinakohl unter Vlies sowie Feldsalat sind typische Wintersalate, die auch jetzt noch ebenso frisch vom Beet geerntet werden können wie Mangold und Grünkohl. Doch leider findet man oft auch „Mitesser“. Wenige Zentimeter kleine dunkle Nacktschnecken sitzen teilweise mitten im Salat. Diese Jungtiere fühlen sich inmitten von saftigem Grün, schon angefaulten, verrottenden oder welken Pflanzenteilen wohl. Bei frostigen Temperaturen verkriechen sich die Schnecken, um bei wenigen Grad über Null schon wieder hervorzukommen und zu fressen.

 

Schnecken absammeln

Jetzt findet man kleine, schwarze, an den Flanken und an der Sohle hellbraune Tiere. Das sind die Jungtiere der Wegschnecken, die wir im Sommer übersehen haben, oder die inzwischen von außen zugewandert sind. Solche Winzlinge überstehen meistens auch kalte Winter. Wehret den Anfängen! Sind die Schnecken nun noch klein, entwickeln sie aber bei wärmeren Temperaturen steigenden Hunger. Außerdem werden sie schon bald geschlechtsreif und vermehren sich munter weiter. Gehen Sie deshalb auch jetzt schon gegen Schnecken vor. Leben in Ihrem Bekanntenkreis Laufenten, so sammeln Sie die schleimigen Gesellen in einem Schraubglas. Sie freuen sich über den Leckerbissen. Auch so manche Hühner fressen einzelne kleine Nacktschnecken sowie Schneckeneier.

Lässt man Hüllblätter von Salaten oder andere grüne Pflanzenteile auf den Beeten liegen, kann man die Tiere anlocken und gezielt absammeln. Unter der Pflanzenmasse wird es auch nicht so kalt, dass die Tiere gut geschützt sind und sich nicht tiefer in die Erde verkriechen. Auch Fallobst mögen die Schnecken gerne, weshalb sich auch dies zum Abfangen eignet.

 

Umgraben

Ganz ungünstig wäre frühzeitiges Umgraben gewesen. Es schafft wunderbare Erdspalten, die als ideale Eiablage und für die sichere Überwinterung junger Tiere dienen. Wird erst bei Frostbeginn umgegraben, findet keine Eiablage mehr statt. Die zahlreichen stecknadelgroßen, weißlichen Eier im Gelege sind besonders robust gegen Winterkälte. Sie gilt es, zu vernichten.

 

(Bilder: Christine Scherer sowie Hubert Siegler © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung